Bis 2029: Bundeswehr plant eigenes Satelliten-Netzwerk „wie Starlink“

Die Starlink-Satelliten liegen in Händen der USA, genauer gesagt, sie gehören Elon Musk. Im Ukraine-Krieg hat sich das eigentlich für zivile Zwecke gedachte Netzwerk als „kriegstauglich“ erwiesen. Nun strebt die Bundeswehr den Aufbau eines eigenen Satellitensystems an, hauptsächlich als militärisches Kommunikationsnetzwerk. Die EU feilt an ähnlichen Plänen. EU und Deutschland möchten sich nicht auf USA …

Apr 12, 2025 - 16:46
 0
Bis 2029: Bundeswehr plant eigenes Satelliten-Netzwerk „wie Starlink“

Die Starlink-Satelliten liegen in Händen der USA, genauer gesagt, sie gehören Elon Musk. Im Ukraine-Krieg hat sich das eigentlich für zivile Zwecke gedachte Netzwerk als „kriegstauglich“ erwiesen. Nun strebt die Bundeswehr den Aufbau eines eigenen Satellitensystems an, hauptsächlich als militärisches Kommunikationsnetzwerk. Die EU feilt an ähnlichen Plänen.

Ein Satellit im Weltall

EU und Deutschland möchten sich nicht auf USA verlassen

Zwischen Europa und den USA kriselt es, die EU und Deutschland möchten sich nicht mehr auf den großen Bruder jenseits des Atlantiks verlassen. Darum, so die offizielle Schlussfolgerung, braucht es unter anderem eigene „Starlink“-Netzwerke, damit im Notfall nicht die Kommunikation zusammenbricht. 2029 soll es für die Bundeswehr schon so weit sein, dann sollen mehrere hundert militäreigene Satelliten in der Erdumlaufbahn kreisen. Dabei geht es auch um eine genaue Erdbeobachtung.

Hauptsächlich deutsche Unternehmen, aber auch europäische Konzerne, sollen das Netzwerk entwickeln. Dazu zählen beispielsweise Isar Aerospace, Hylmpulse und RFA als Hersteller der benötigten Weltallraketen, die im Kriegsfall beschädigte Satelliten zügig austauschen können. Bodenstationen sind nur wenige geplant, diese seien ein Einfallstor für mögliche Angreifer. Darum sollen sich die Satelliten hauptsächlich per Laserkommunikation untereinander verständigen.

EU plant Isar2 für 2030 nur teilweise militärisch

Die EU nennt ihr eigenes, noch nicht bestehendes Satellitennetzwerk Iris2 und will 2030 damit fertig sein. Dieses System soll nicht primär militärischen Zwecken dienen, sondern die Kommunikation zwischen den einzelnen Regierungen innerhalb der EU gewährleisten. Außerdem könnte es Ersatz leisten für ausgefallene zivile Internetverbindungen und für die digitale Versorgung abgelegener Regionen.

Der Bau von 290 Satelliten ist bereits in Auftrag gegeben, bei europäischen Firmen wie Deutsche Telekom und Airbus. Das Programm wird laut derzeitiger Planungen rund 10,6 Milliarden Euro Kosten. Der Preis für das Bundeswehrsystem liegt uns nicht vor. Weder EU noch Bundeswehr sind aktuell für ihre Effizienz bekannt, darum können wir nur hoffen, dass diese Projekte nicht sehr viel teurer oder niemals fertig werden.

Quelle: futurezone.at