Bei diesen Gemüsesorten sollten Sie Blätter und Schale nicht mitessen
Viele denken, sie tun sich etwas Gutes, wenn sie Gemüse komplett verwerten. Doch einige Schalen und Blätter enthalten Giftstoffe oder Pestizidrückstände. Bei welchem Gemüse Sie vorsichtig sein sollten. Die Idee, Gemüse vollständig zu verwerten, ist ökologisch sinnvoll – aber nicht immer unbedenklich. Denn manche Schalen, Blätter oder Wurzeln enthalten Giftstoffe oder Pestizidrückstände. Verbraucherzentrale warnt: Diese Pflanzenteile sollten Sie nicht mitessen So warnt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern (MV) davor, dass große Blattrippen, Stiele und Stängel von Blattgemüse oft mehr Nitrat enthalten als innere Blätter. Deshalb sei es nicht empfehlenswert, diese zu essen. Nitrat ist ein natürlicher Bodenbestandteil, der im Körper zu Nitrit umgewandelt werden kann. Nitrit kann wiederum im Magen zur Entstehung krebserzeugender Nitrosamine beitragen. Zu Blattgemüse zählen unter anderem Salate, Kohlarten und Pak Choi. Folgende Bestandteile von Tomaten, Avocados und Rhabarber sollte man außerdem nicht mitessen: Tomaten: Tomatenstrünke und grüne Stellen enthalten Solanin. Der leicht giftige Stoff kann ein unangenehmes Kratzen und Brennen im Hals auslösen. In sehr großen Mengen kann er etwa zu Magenbeschwerden, Durchfall und Bewusstseinsstörungen führen. Avocado: Avocadokerne enthalten Persin, ein Bitterstoff, der für Haustiere giftig ist. Ob die im Kern enthaltene Menge an Persin für Menschen ungefährlich ist, ist noch nicht untersucht, schreibt die Verbraucherzentrale. Rhabarber: Auch die Blätter von Rhabarber sind nicht essbar. Sie enthalten besonders viel Oxalsäure, die die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen hemmen und Nierensteine begünstigen kann. Mangold ist ein gesundes Blattgemüse, das nicht nur optisch – mit seinen leuchtenden Stielen und den dunkelgrünen Blättern – punktet, sondern auch kulinarisch. Häufig wird Mangold in der Pfanne gebraten oder gedünstet, aber: Kann man ihn auch roh essen? Man kann – wenn man eine Kleinigkeit beachtet.Schale mitessen? Nicht immer eine gute Idee Online wird häufig dazu geraten, Gemüse mit Schale zu essen – etwa, weil in der Schale Vitamine stecken, oder um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Doch bei ein paar Sorten ist das nicht sinnvoll, findet die Verbraucherzentrale MV. Sie rät zum Beispiel bei Kartoffeln davon ab. "Die Menge an Nährstoffen in der Schale ist nach langer Lagerung zu vernachlässigen", urteilen die Experten. Grüne und keimende Stellen enthalten zudem Solanin. Diese sollte man großzügig mit einem Messer entfernen und dann die Kartoffeln schälen. Die Schale von Rüben könne Schmutz und Rückstände von Pestiziden "festhalten", vor allem bei groben, geriffelten Stellen. Bei konventionellen Karotten und Co. lohnt es sich also, vor dem Essen gründlich zu schälen. Biogemüse oder Gemüse aus dem eigenen Garten wird allerdings in der Regel ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut. Dieses können Sie gründlich waschen und bürsten und dann mit Schale verzehren. Das hat auch den Vorteil, dass Sie mehr Nährstoffe aufnehmen, die direkt unter der Schale sitzen.Fast alle Früchte, Gemüsesorten und Pilze haben sich in Schale geworfen. Bei einigen (wie der Banane) ist klar, dass die Haut abmuss – bei anderen bleibt sie fast immer dran (wie bei der Paprika). Und dann sind da noch die etwas unklaren Fälle. Wussten Sie, dass Sie die folgenden Lebensmittel eigentlich nicht schälen müssen?Leaf-to-Root: Vorsicht vor Pestizidrückständen Radieschen, Kohlrabi oder Möhren mit Blättern gelten als frisch, wenn diese noch am Gemüse hängen. Tatsächlich beschleunigen die Blätter aber das Welken, weil über sie Wasser verdunstet, schreibt die Verbraucherzentrale MV. Kauft man das Gemüse, will man vielleicht auch die Blätter der Nachhaltigkeit halber mitverwenden. Rezepte für Radieschengrün-Pesto und ähnliches liefert das Internet zuhauf. Doch die Blätter können stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Das zeigen zum Beispiel Untersuchungen aus Stuttgart. Im Frühjahr 2024 untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CUVA) Stuttgart Radieschenblätter auf Pestizide. Die Ergebnisse waren deutlich: Der durchschnittliche Gehalt an Rückständen in den Blättern war 40-mal höher als in den Wurzeln. Grund ist unter anderem ihre große Oberfläche. Zur Zeit der Untersuchung gab es keinen gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt für Radieschenblätter, dieser trat erst im Januar 2025 in Kraft. Neun von zehn Proben hätten den Wert jedoch überschritten. Im Januar 2025 folgte eine neue Analyse des CUVA Stuttgart, diesmal wurde Möhrengrün untersucht. Auch hier enthielten die Blätter im Durchschnitt deutlich höhere Gehalte an Pestizidrückständen als die Wurzeln. "Die Anzahl der nachgewiesenen Wirkstoffe ist im Mittel in den Blättern […] mehr als doppelt so hoch wie in den üblicherweise verzehrten Wurzeln", schreibt das Amt. Für Karottengrün gibt es auch derzeit noch keinen Rückstandshöchstgehalt. Das CUVA Stuttgart zog für einen Vergleich den Grenzwert für Rucola heran: Neun von


Viele denken, sie tun sich etwas Gutes, wenn sie Gemüse komplett verwerten. Doch einige Schalen und Blätter enthalten Giftstoffe oder Pestizidrückstände. Bei welchem Gemüse Sie vorsichtig sein sollten.
Die Idee, Gemüse vollständig zu verwerten, ist ökologisch sinnvoll – aber nicht immer unbedenklich. Denn manche Schalen, Blätter oder Wurzeln enthalten Giftstoffe oder Pestizidrückstände.
Verbraucherzentrale warnt: Diese Pflanzenteile sollten Sie nicht mitessen
So warnt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern (MV) davor, dass große Blattrippen, Stiele und Stängel von Blattgemüse oft mehr Nitrat enthalten als innere Blätter. Deshalb sei es nicht empfehlenswert, diese zu essen.
Nitrat ist ein natürlicher Bodenbestandteil, der im Körper zu Nitrit umgewandelt werden kann. Nitrit kann wiederum im Magen zur Entstehung krebserzeugender Nitrosamine beitragen. Zu Blattgemüse zählen unter anderem Salate, Kohlarten und Pak Choi.
Folgende Bestandteile von Tomaten, Avocados und Rhabarber sollte man außerdem nicht mitessen:
- Tomaten: Tomatenstrünke und grüne Stellen enthalten Solanin. Der leicht giftige Stoff kann ein unangenehmes Kratzen und Brennen im Hals auslösen. In sehr großen Mengen kann er etwa zu Magenbeschwerden, Durchfall und Bewusstseinsstörungen führen.
- Avocado: Avocadokerne enthalten Persin, ein Bitterstoff, der für Haustiere giftig ist. Ob die im Kern enthaltene Menge an Persin für Menschen ungefährlich ist, ist noch nicht untersucht, schreibt die Verbraucherzentrale.
- Rhabarber: Auch die Blätter von Rhabarber sind nicht essbar. Sie enthalten besonders viel Oxalsäure, die die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen hemmen und Nierensteine begünstigen kann.
Mangold ist ein gesundes Blattgemüse, das nicht nur optisch – mit seinen leuchtenden Stielen und den dunkelgrünen Blättern – punktet, sondern auch kulinarisch. Häufig wird Mangold in der Pfanne gebraten oder gedünstet, aber: Kann man ihn auch roh essen? Man kann – wenn man eine Kleinigkeit beachtet.
Schale mitessen? Nicht immer eine gute Idee
Online wird häufig dazu geraten, Gemüse mit Schale zu essen – etwa, weil in der Schale Vitamine stecken, oder um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Doch bei ein paar Sorten ist das nicht sinnvoll, findet die Verbraucherzentrale MV.
Sie rät zum Beispiel bei Kartoffeln davon ab. "Die Menge an Nährstoffen in der Schale ist nach langer Lagerung zu vernachlässigen", urteilen die Experten. Grüne und keimende Stellen enthalten zudem Solanin. Diese sollte man großzügig mit einem Messer entfernen und dann die Kartoffeln schälen.
Die Schale von Rüben könne Schmutz und Rückstände von Pestiziden "festhalten", vor allem bei groben, geriffelten Stellen. Bei konventionellen Karotten und Co. lohnt es sich also, vor dem Essen gründlich zu schälen.
Biogemüse oder Gemüse aus dem eigenen Garten wird allerdings in der Regel ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut. Dieses können Sie gründlich waschen und bürsten und dann mit Schale verzehren. Das hat auch den Vorteil, dass Sie mehr Nährstoffe aufnehmen, die direkt unter der Schale sitzen.
Fast alle Früchte, Gemüsesorten und Pilze haben sich in Schale geworfen. Bei einigen (wie der Banane) ist klar, dass die Haut abmuss – bei anderen bleibt sie fast immer dran (wie bei der Paprika). Und dann sind da noch die etwas unklaren Fälle. Wussten Sie, dass Sie die folgenden Lebensmittel eigentlich nicht schälen müssen?
Leaf-to-Root: Vorsicht vor Pestizidrückständen
Radieschen, Kohlrabi oder Möhren mit Blättern gelten als frisch, wenn diese noch am Gemüse hängen. Tatsächlich beschleunigen die Blätter aber das Welken, weil über sie Wasser verdunstet, schreibt die Verbraucherzentrale MV.
Kauft man das Gemüse, will man vielleicht auch die Blätter der Nachhaltigkeit halber mitverwenden. Rezepte für Radieschengrün-Pesto und ähnliches liefert das Internet zuhauf. Doch die Blätter können stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Das zeigen zum Beispiel Untersuchungen aus Stuttgart.
Im Frühjahr 2024 untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CUVA) Stuttgart Radieschenblätter auf Pestizide. Die Ergebnisse waren deutlich: Der durchschnittliche Gehalt an Rückständen in den Blättern war 40-mal höher als in den Wurzeln. Grund ist unter anderem ihre große Oberfläche. Zur Zeit der Untersuchung gab es keinen gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt für Radieschenblätter, dieser trat erst im Januar 2025 in Kraft. Neun von zehn Proben hätten den Wert jedoch überschritten.
Im Januar 2025 folgte eine neue Analyse des CUVA Stuttgart, diesmal wurde Möhrengrün untersucht. Auch hier enthielten die Blätter im Durchschnitt deutlich höhere Gehalte an Pestizidrückständen als die Wurzeln. "Die Anzahl der nachgewiesenen Wirkstoffe ist im Mittel in den Blättern […] mehr als doppelt so hoch wie in den üblicherweise verzehrten Wurzeln", schreibt das Amt.
Für Karottengrün gibt es auch derzeit noch keinen Rückstandshöchstgehalt. Das CUVA Stuttgart zog für einen Vergleich den Grenzwert für Rucola heran: Neun von 13 Proben überschritten ihn.
Fazit: Also lieber doch mehr wegwerfen?
Wer Karottengrün oder Radieschenblätter mitessen möchte, sollte das also nur bei unbehandelten Pflanzen aus dem eigenen Garten tun. Alternativ kann man Biogemüse kaufen, denn im Bioanbau ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verboten.
Doch nicht bei jeder Gemüseart sind die Blätter überhaupt essbar ‒ informieren Sie sich unbedingt vorab. Das gilt auch in Bezug auf Schale, Strunk, Kerne oder grüne Stellen. Möglichst viel von einem Gemüse zu verwerten ist sicher nachhaltig ‒ doch es sollte nicht zu Lasten Ihrer Gesundheit geschehen.
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