Amex Business vs. Privatkunden Kreditkarten: Wo sind die Unterschiede bei Platinum, Gold & Green?
American Express bietet für Selbstständige & Unternehmer spezielle Business Cards an. Die Vorteile sind zwar in vielen Punkten mit den Kreditkarten für Privatkunden identisch, in einigen Punkten gibt es aber Abweichungen, zusätzliche Vorteile oder auch Nachteile. Grundsätzlich gibt American Express die Business Cards an Selbstständige und Unternehmen bis 99 Mitarbeiter aus. Neben der grünen Business […]


American Express bietet für Selbstständige & Unternehmer spezielle Business Cards an. Die Vorteile sind zwar in vielen Punkten mit den Kreditkarten für Privatkunden identisch, in einigen Punkten gibt es aber Abweichungen, zusätzliche Vorteile oder auch Nachteile.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich gibt American Express die Business Cards an Selbstständige und Unternehmen bis 99 Mitarbeiter aus. Neben der grünen Business Card gibt es auch die Business Gold Card und die Business Platinum Card.
Allgemeine Unterschiede
Einige Punkte sind für alle Karten, egal ob Green, Gold oder Platinum identisch:
2,5% statt 2% Fremdwährungsgebühr
Zahlt man mit seiner privaten American Express Card in Fremdwährungen, wie US-Dollar oder Britischen Pfund, fallen schon saftige 2% Fremdwährungsgebühr an. Bei den Business Gold Card liegt die Gebühr ebenfalls bei 2%, aber bei der Business Platinum sind es 2,5%!
Bereits bei 2% Gebühr ergibt es keinen Sinn, die Karte zu nutzen, wenn ihr es auf das Sammeln von Membership Rewards Punkten abgesehen hat. Bei 2,5% erst recht nicht mehr. Pro 1€ = 1 Punkt zahlt man so schon 2,5 Cent. Die Kosten als Gegenwert herauszuholen, wird schwierig.
Auch hier lohnt es sich, für Reisen ins Nicht-EU-Ausland und für Zahlungen, die nicht in Euro beglichen werden können, eine Kreditkarte ohne Auslandsgebühr zu benutzen. Allerdings sind diese Karten für Unternehmen selten.
Pauschalversteuerung
Sammelt ihr Punkte und Meilen durch geschäftliche Zahlungen und löst sie für private Zwecke ein, müsst ihr dies als geldwerten Vorteil versteuern. Ein großer Vorteil für Selbstständige & Unternehmen ist, dass American Express die pauschale Einkommensteuer für Euch übernimmt. Zumindest, wenn ihr euren Wohnsitz in Deutschland habt:
Werden für auf Corporate Cards und Business Cards getätigte geschäftliche Belastungen erworbene Punkte für private Zwecke eingelöst, ist der über den jeweils gültigen gesetzlichen Bestimmungen geltende Freibetrag hinausgehende Geldwert der Einlösung nach den gesetzlichen Bestimmungen zu versteuern. American Express übernimmt insoweit für den Membership Rewards Teilnehmer mit Wohnsitz in Deutschland die pauschale Einkommensteuer auf die steuerpflichtigen Prämien. Teilnahmebedingungen für das American Express Membership Rewards Programm
Keine Einkaufsversicherungen
Bei allen drei Karten fehlt die Einkaufsversicherung ShopGarant sowie das erweiterte Rückgaberecht. Kein großer Verlust und bei gewerblichen Einkäufen verständlich.
Unterschiede bei der Platinum Card
Bei der Platinum Card für Geschäftskunden gibt es die meisten Unterschiede zur privaten Variante. Daher fangen wir mit dem Premiumprodukt an.
Alle Details zu der privaten und geschäftlichen Platinum Card findet ihr in unserem Ratgeber:
Willkommensbonus
Aktuell gibt es für beide Varianten eine großzügige Bonusaktion:
Für die Business Platinum gibt es aktuell 150.000 Membership Rewards Punkte als Willkommensbonus. Dafür müsst ihr aber 30.000€ Umsatz innerhalb der ersten sechs Monate schaffen:
Für die private Platinum Card gibt es aktuell 75.000 Punkte als Willkommensbonus. Dafür braucht es 13.000€ Umsatz innerhalb der ersten 6 Monate:
850€ statt 720€ Jahresgebühr
Die Business Platinum Card ist aktuell mit 850€ pro Jahr 130€ teurer als die private Platinum Card mit 720€. Die Jahresgebühr der Business Platinum wird zudem auf einen Schlag fällig, wohingegen man bei der privaten Platinum eine monatliche Gebühr in Höhe von 60€ bezahlt.
Kein Restaurant-Guthaben
Seit Februar 2023 gibt es bei der privaten Platinum Card neben dem Reise-Guthaben (gibt es auch bei der Business Platinum) auch noch 150€ Restaurant-Guthaben pro Jahr. Darauf muss man bei der Business Platinum Card verzichten.
2 x 100€ Dell Guthaben pro Jahr
Dafür erhält man bei der Business Platinum pro Halbjahr 100€ Shopping-Guthaben für Einkäufe bei Dell, muss aber auf 2 x 45€ Guthaben pro Jahr für Mr. Porter verzichten.
Business-Vorteile
Bei der Business Platinum erhält man zusätzlich noch Guthaben oder Rabatte für Geschäftsdienstleistungen:
- GetMyInvoices Platinum Paket kostenlos (Wert 362€ pro Jahr)
- Sixt+ Auto Abo: 20€ Cashback pro Monat = 240€ pro Jahr (allerdings geht solch ein Auto Abo bei 999€ pro Monat los)
- eBuero Telefonservice: 25€ Guthaben pro Monat = 300€ pro Jahr für Telefon Services (der Einsteiger-Tarif kostet mindestens 59,90€ pro Monat)
- Office Club: 25€ Guthaben pro Monat = 300€ pro Jahr für Büro Services und Co-Working (ab 14,90€ pro Monat für einen Coworking-Besuch)
- eSIMfirst: 8€ Guthaben pro Jahr für eSIM-Tarife + 20% Gutschrift auf alle Transaktionen
Zwei private Platinum Cards inklusive
Damit ihr Geschäftliche von privaten Ausgaben trennen könnt, erhaltet ihr auf Wunsch eine private Platinum Card und natürlich auch eine Zusatzkarte für euren Partner/in on top. Die Ausgaben über die beiden Karten werden über ein separates Girokonto abgerechnet.
Auch wenn es sich für euren Partner/in um eine Platinum Card handelt, ist sie aus Plastik und kein Priority Pass ist inklusive. Gegen einen Aufpreis von 350€ pro Jahr kann man sie aber zu einer Platinum Plus Card aus Metall upgraden, wo dann ein Priority Pass mit 20 Loungezugängen inklusive ist. Außerdem erhält man 2 x 50€ Restaurant-Guthaben pro Jahr in teilnehmenden Restaurants und 50€ Lodenfrey-Guthaben pro Jahreshälfte = 100€ pro Jahr einlösbar in Lodenfrey-Läden oder im Online Shop.
Auch alle Platinum-Zusatzkarteninhaber, privat und geschäftlich, profitieren von Status bei Hotel- und Mietwagenbonusprogrammen!
Eine Business-Platinum-Zusatzkarte + bis zu 98 Business-Gold-Zusatzkarten
Für einen Mitarbeiter oder einen Mitinhaber gibt es zudem eine Business-Platinum-Zusatzkarte. Über die monatliche Abrechnung könnt ihr auch nachvollziehen, wer was ausgegeben hat. Abgebucht werden alle Business-Zusatzkarte über ein Geschäftskonto. Dem Business-Platinum-Zusatzkarteninhaber könnt ihr übrigens den zweiten Priority Pass vermachen.
Zudem könnt ihr bis zu 98 Business-Gold-Zusatzkarten ausstellen lassen für weitere Mitarbeiter. Obwohl es sich hier nur um goldene Karten handelt, profitieren die Inhaber von den umfangreichen Versicherungsleistungen der Business Platinum Karte.
Kein Status bei der Global Hotel Alliance
Ein großer Vorteil der Platinum Card ist, dass ihr bei vielen Bonusprogrammen direkt einen Status erhaltet:
Die meisten Vorteile erhaltet ihr auch als Inhaber der Business-Karte. Der einzige Unterschied zur privaten Platinum Card ist hier der fehlende Status bei der Global Hotel Alliance (GHA Discovery).
Fazit
Die Business Platinum Card ist mit 850€ Jahresgebühr noch einmal deutlich teurer deutlich und erhält im Gegenzug noch Vorteile im Business-Alltag. Mit den privaten & geschäftlichen Zusatzkarten ist das Produkt auch wirklich zu Ende gedacht und macht für ein kleines Unternehmen richtig Sinn!
Unterschiede bei der Gold Card
Die Gold Card ist häufig die Einstiegskarte in die Welt der American-Express-Kreditkarten. Das hat gute Gründe:
Folgende Unterschiede gibt es zwischen der Gold Card für Privatkunden und der Business Gold Card:
12 Monate kostenfrei testen, danach 175€ statt 144€
Die Business Gold Card ist im ersten Jahr komplett beitragsfrei! Ab dem 2. Jahr werden dann 175€ Jahresgebühr fällig. Bei der privaten Gold Card gibt es bei Amex keine kostenlosen Testmonate mehr, dafür ist sie mit 12€ pro Monat = 144€ pro Jahr etwas preiswerter.
Willkommensbonus
Für die Business Gold Card gibt es aktuell 75.000 Punkte als Willkommensbonus nach 25.000€ Umsatz innerhalb der ersten sechs Monate.
Für die private Gold Card erhaltet ihr aktuell 40.000 Punkte als Willkommensbonus nach einem Umsatz von 6.000€ innerhalb der ersten sechs Monate.
Bis zu 99 Zusatzkarten
Ihr könnt für Mitarbeiter bis zu 99 Business-Gold-Zusatzkarten ohne Aufpreis ausstellen lassen. Alle Zusatzkarten werden über ein Abrechnungskonto abgebucht.
Eine private Zusatzkarte, wie bei der Platinum Card, die über ein privates Konto abgerechnet wird, ist bei der Business Gold leider nicht möglich.
Mietwagenversicherungen
Bei der Business Gold Card profitiert ihr von zusätzlichen Mietwagenversicherungen: Diebstahl, Kasko- und Haftpflichtversicherung. Allerdings besteht eine Selbstbeteiligung von 200€ im Schadensfall und maximal leistet die Versicherung 75.000€, was vorwiegend bei der Haftpflichtversicherung nicht besonders viel ist. Außerdem muss der Mietwagen mit der Business Gold Card bezahlt worden sein.
2 x 50€ Dell Guthaben pro Jahr
Genau wie bei der Business Platinum erhaltet ihr bei der Business Gold pro Halbjahr ein Guthaben für Einkäufe bei Dell. Allerdings nur in Höhe von jeweils 50€.
Fazit
Bis auf die Zusatzkarte hat die Business Gold Card einige nette zusätzliche Vorteile. Dafür kostet sie aber auch ein wenig mehr.
Unterschiede bei der Green Card
Die Green Card ist die Einsteigerkreditkarte von American Express, mit der ihr Membership Rewards Punkte sammeln könnt:
Aktuell gibt es weder für die private Green Card, noch für die Business Green Card einen Willkommensbonus.
Auch hier finden sich einige wichtige Unterschiede:
1. Jahr kostenfrei, danach 70€ statt 55€
Im 1. Jahr ist die Business Green Card genau wie die Business Gold Card kostenfrei. Danach fallen aber 70€ statt 55€ bei der privaten Green Card jährlich an.
Dafür gibt es bei der Business Green Card keine Möglichkeit, die Jahresgebühr ab dem 2. Jahr bei einem Umsatz von mindestens 9.000€ zurückzuerhalten.
Reisekomfort- & Verkehrsmittel-Unfallversicherung
Bei der Business Platinum sind zwei Reiseversicherungen inklusive: Eine Reisekomfort-Versicherung, die Kosten bei Flug- und Gepäckverspätungen erstattet (wenn die Kosten nicht durch die Airline übernommen werden) und eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung.
Der Mehrwert hält sich dadurch in Grenzen. Besser als nichts ist die Versicherung aber dennoch.
Fazit
Die Business Green Card ist keine gute Wahl und hat deutlich weniger Leistungen bei einer höheren Jahresgebühr. Hier lohnt es sich eher zur Business Gold Card zu greifen und ggf. im 2. Jahr ein Downgrade vorzunehmen, wenn die Leistungen nicht überzeugen.