7 Faktoren, die dich Umsatz und Gewinn kosten

Gute Produkte, ausreichend Nachfrage – und doch geht es nicht voran. In vielen Unternehmen stoppen Wachstumsbremsen den Erfolg. Wo typische Blockaden liegen und wie du eine davon löst. Mit Praxisbeispiel. The post 7 Faktoren, die dich Umsatz und Gewinn kosten appeared first on impulse.

Mär 26, 2025 - 16:06
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7 Faktoren, die dich Umsatz und Gewinn kosten
Stillstand heißt Rückschritt, davon ist ­Tobias Bergsiek überzeugt. Als er das Familienunternehmen 2021 von seinem Vater übernahm, blickte die Firma auf viele erfolgreiche Jahre zurück. 5 bis 8 Prozent Umsatzplus im Jahr waren die Regel. Bergsiek Behälterbau, 1927 in Rinteln im Weserbergland zunächst als Schiffbauer gegründet, stellt Spezialbehälter für Kehrmaschinen oder andere Fahrzeuge her. Sollte Bergsiek weiterhin wachsen, war sich der neue Chef ­sicher, müsste sich der Mittelständler mit gut 130 Mitarbeitern verändern, etwa neue Kundengruppen mit anderen Produkten erschließen. Der heute 37-Jährige erkannte jedoch schnell, dass die Firma für eine solche Entwicklung noch nicht bereit war. Es gab Hemmnisse, die das Wachstum blockierten. Wochenlange Reaktionszeit für kleine Änderungswünsche Auf Änderungswünsche von Kunden zum Beispiel konnte das Team nicht flexibel reagieren. Allein die Umarbeitung einer Konstruk­tionszeichnung benötigte mitunter Wochen. Und Aufträge für Sonderanfertigungen aus speziellen Materialien konnte Bergsiek gar nicht annehmen, weil es am Know-how fehlte. Tobias Bergsiek war klar: „Wenn ich die Wachstumsbremsen im Unternehmen nicht ­löse, haben wir langfristig keine Chance. Die Wettbewerber werden uns aus dem Markt drängen.“ Es gibt viele Gegebenheiten und Ereignisse, die Unternehmen massiv im Wachstum ausbremsen können. Das kann, wie im Beispiel von Bergsiek, mangelndes Know-how bei Mitarbeitenden sein. Aber auch Lieferengpässe, der Mangel an Fachkräften oder fehlende oder unklare Prozesse können das Wachstum hemmen. „Im Prinzip kann jeder Engpass im Unternehmen eine Wachstumsbremse sein“, sagt Unternehmensberater Volker Johanning aus Marl in Niedersachsen, der sich intensiv mit der Thematik befasst hat. Zu wenig Mitarbeitende, unrunde Abläufe: Neben solchen sachlichen Wachstumsbremsen kann es laut Guido Quelle, Geschäftsführer der Beratungsfirma Mandat aus Dortmund, auch an den Menschen liegen, die im Unternehmen arbeiten oder es leiten. Mithin kann die Firmenkultur das Wachstum erschweren. Diese beiden Arten von Hemmnissen zu lösen, ist ­eine der wichtigsten und zugleich schwie­rigsten Aufgaben. Dabei sind die Chancen enorm, stärker zu wachsen. „Löst man die internen Bremsen, ­besteht in nahezu jedem Unternehmen die Möglichkeit, große Wachstumspotenziale zu heben“, sagt Quelle. Aber wie geht man dabei am besten vor? Und worauf kommt es an, damit ein höheres Wachstum gelingt? Dafür muss man zunächst genauer herausfinden, welche Bremsen es im Unternehmen gibt und wie sie sich auswirken. Schließlich sind einige längst nicht so offensichtlich wie ein Personalmangel. Die größten Wachstumsbremsen Wenn Unternehmensberater Stephan Friedrich von den Eichen Unternehmen zu einem größeren Wachstum verhelfen soll, durchleuchten er und seine Mitarbeitenden zunächst die Posi­tionierung, die Produkte, die Wertschöpfungskette, Strukturen und Abläufe, aber auch die Firmenkultur. Viele der Firmen, die er berät, sind sogar sehr erfolgreich, haben tolle Produkte und hohe Renditen. Doch das Wachstum fällt niedriger aus als in den Jahren zuvor. Wachstumsbremse Erfolg „Das Schlimmste, was einem Unternehmen passieren kann, sind sechs erfolgreiche Jahre in Folge“, sagt der Geschäftsführer der Managementberatung IMP aus langjähriger Erfahrung. „Das macht sie selbstsicher in dem, was sie tun. Und dar­über verlieren sie die Sensibilität und Agilität, rechtzeitig die Weichen für neues Wachstum zu stellen.“ Hinzu kommt: Brummt das Geschäft, sind die Angestellten vor allem damit beschäftigt, das Tagesgeschäft zu wuppen. „Dann werden die Mitarbeiter nicht die Innovativsten sein, weil sie überhaupt nicht die Kraft und Zeit haben, neue Ideen zu ent­wickeln.“ Damit werde der Wachstumsmotor von Anfang an abgewürgt. Fehlender Fokus Umgekehrt können auch zu viele Ideen schlussendlich ausbremsen. Ein Problem seien dann häufig fehlende Prioritäten. „Dann verzettelt man sich“, sagt Friedrich von den Eichen. Zu viele neue Themen könnten auch Ängste und Widerstand bei Mitarbeitenden auslösen. „Dann wird gerne auch mal ­abgeblockt und gesagt: ‚Das geht jetzt nicht. Wie sollen wir das auch noch machen?‘“ Mindset Selbst wenn die Veränderungen für mehr Wachstum notwendig sind, können sie Widerstand auslösen. Längst nicht jeder sieht sein Wohl in neuen Herausforderungen. Die US-amerikanische Psychologin Carol S. Dweck hat in jahrzehntelanger Arbeit erforscht, was die Motivation von Menschen beeinflusst, sich weiterzuentwickeln. Die Professorin an der Stanford University unterscheidet dabei zwischen zwei grundsätzlichen Denkweisen: dem sogenannten Fixed Mindset und dem Growth Mindset. Menschen mit einem Fixed Mindset wollen eher auf Nummer sicher gehen und bleiben am liebsten in ihrer Komfortzone. Menschen mit einem Growth Mindset spornen neue Herausforderungen an. Komfortzonen „Komfortzonen sind eine der größten Bremsen für Veränderung und schlussendlich auch für Wachstum“, sagt Unternehmensberaterin Anja Henke, die seit mehr als 20 Jahren Unternehmen auf Wachstumskurs bringt. Viele Menschen hätten nur eine ­gewisse Kapazität, aus diesen Komfortzonen rauszugehen. „Das können wir aber trainieren.“ Chef und Chefin Eine große Wachstumsbremse kann auch der Unternehmer oder die Unternehmerin selbst sein. „In kleineren Unternehmen hängt es maßgeblich vom Eigentümer oder Geschäftsführer ab und von dessen Persönlichkeit“, sagt Anja Henke. „Denn diese prägt alles.“ Henke trifft in Unternehmen auch auf Patriarchen, „die sich nicht gerne etwas sagen lassen“. Dann sei es wichtig, eine geistige Offenheit zu erzeugen. „Sonst bin ich verschlossen für neue Möglichkeiten und werde sie sofort abwerten.“ Perfektionismus Auch dieser kann Wachstum erschweren. „Perfektionismus ist ein ­großes Problem, er kann Unternehmen enorm ausbremsen“, sagt Unternehmensberater Guido Quelle. Zudem können eigene Glaubens­sätze ein Wachstum torpedieren. Etwa nach dem Motto: Es ist viel zu teuer, in Wachstum zu investieren, und am Ende bringt es ohnehin nicht viel. Mangel an guten Prozessen Oft fehlt es auch an Prozessen, durch die Wachstumschancen aufgedeckt und genutzt werden können. Wenn Anja Henke ein Unternehmen berät, startet sie deshalb meist mit einem Workshop, an dem Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen teilnehmen. „Das geht oft am schnellsten, um wirklich herauszufinden, ­welche Chancen direkt vor der Nase liegen“, sagt die Unternehmensberaterin. Am Ende stehe in der Regel bereits eine Wachstumsagenda. „Was den meisten Mit­arbeitenden fehlt, ist ein Prozess, mit dem sie ­ihre Ideen systematisch einbringen können“, sagt Henke. „Wenn eine Führungskraft anfängt, den zu etablieren, ist es erstaunlich, was das freisetzt.“ Wie der Workshop funktioniert und welche Fragen ihr euren Mitarbeitenden darin stellen solltet, steht in dieser Anleitung. Wie Unternehmer Tobias Bergsiek seine Wachstumsbremsen gelöst und sich völlig neu aufgestellt hat, liest du in diesem Artikel.

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