Wort des Tages: Was die "Urgency Culture" mit unserer Gesundheit macht
In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: "Urgency Culture".

In dieser Reihe stellen wir täglich ein Wort vor, das wir (gerade) besonders wichtig finden. Heute: "Urgency Culture".
Was bedeutet es?
"Urgency Culture" heißt auf Deutsch so viel wie "Dringlichkeitskultur" und meint die Tendenz in unserer aktuellen Zeit, dass alles sofort passieren muss. Dieser Trend ist stark geprägt durch Social Media und andere digitale Tools, auch und vor allem im beruflichen Umfeld.
Denn wenn wir eine Echtzeit-Nachricht auf Teams, Slack oder WhatsApp bekommen, wird in der Regel erwartet, dass wir auch in Echtzeit, sprich: sofort, antworten. Unser Gegenüber kann meist sehen, ob wir seine Nachricht gelesen haben – was uns unter Druck setzt, auch sofort eine Antwort senden zu müssen.
Diese digitalen Kommunikationsmittel vermitteln uns das Gefühl, permanent erreichbar und verfügbar sein müssen. Alles muss sofort passieren, alles hat Prio eins. Dieses ständige "On"-Sein und der daraus resultierende Druck, immer produktiv zu sein, machen etwas mit uns, mit unserer Gesellschaft.
Was können die Folgen sein?
Die "Urgency Culture" kann dazu führen, dass wir schlechter abschalten können und im Extremfall sogar einen Burnout erleiden. Wenn alles sofort erledigt werden muss, bleibt keine Zeit mehr für ausreichend Erholung. Auch schlechter Schlaf, ständige Unruhe und Nervosität bis hin zur Angststörung können mit der ständigen Erreichbarkeit und dem Stress einhergehen.
Wer benutzt es?
Vor allem Content-Creator:innen auf Social Media, die auf das Problem hinweisen. Aber auch Psycholog:innen, die den problematischen Trend der "Urgency Culture" erkannt haben und vor seinen Folgen warnen.
Warum ist es wichtig?
Die Digitalisierung unseres Lebens und unserer Welt bringt so einige positive Effekte mit sich und macht vieles einfacher. Aber sie birgt auch Gefahren und kann uns im schlimmsten Fall sogar krank machen. Denn unser Gehirn ist für die Menge an Bildschirmzeit, die wir ihm tagtäglich zumuten, nicht gemacht. Ebenso wenig dafür, vier Aufgaben parallel zu erledigen – Multitasking funktioniert einfach nicht.
Die "Urgency Culture" ist eine der problematischen Entwicklungen, die diese Veränderungen in unserem Arbeiten, Kommunizieren und Sein mit sich bringen. Und uns bewusst zu machen, wie ungesund sie ist, ist der erste Schritt, um etwas dagegen zu tun.