Slate: Geheimes E-Auto-Projekt von Jeff Bezos enthüllt
Slate Auto will ab 2026 einen elektrischen Mini-Pickup für rund 25.000 Dollar bauen – mit Amazon-DNA, Harley-Erfahrung und Unterstützung von Jeff Bezos. Der Beitrag Slate: Geheimes E-Auto-Projekt von Jeff Bezos enthüllt erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Ein neues Elektroauto-Startup aus Michigan sorgt für Gesprächsstoff. Slate Auto arbeitet seit 2022 im Verborgenen daran, ein kleines elektrisches Pickup-Modell auf den Markt zu bringen. Das Ziel ist ehrgeizig: ein zweisitziges E-Auto für rund 25.000 Dollar (ca. 22.700 Euro), das bewusst an Volksmodelle wie den VW Käfer oder das Ford Model T erinnern soll. Die Entwicklung erfolgt im Stillen – doch die Liste der Unterstützer ist prominent, wie TechCrunch erfahren hat.
Hinter Slate Auto steht demnach unter anderem das Family Office von Jeff Bezos. Auch Melinda Lewison, die für Bezos’ Vermögensverwaltung zuständig ist, taucht in offiziellen Dokumenten als Direktorin auf. Daneben beteiligen sich Investoren wie Mark Walter, Mehrheitseigner der LA Dodgers, und Thomas Tull, ein Hauptinvestor des Slate-Ablegers Re:Build Manufacturing. Das Unternehmen ist in Troy, Michigan ansässig.
Alleine in den vergangenen Monaten seien mehrere Hundert Mitarbeiter eingestellt worden. Viele von ihnen waren zuvor bei bekannten Autoherstellern beschäftigt. Namen wie Ford, GM, Stellantis oder Harley-Davidson finden sich auf den Lebensläufen wieder. Auch Amazon spielt eine Rolle: Ehemalige Topmanager des Konzerns arbeiten inzwischen bei Slate oder dem Mutterunternehmen Re:Build Manufacturing. Dieses wurde von Jeff Wilke, einem früheren Amazon-Vorstand, mitgegründet.
Die Verbindungen zu Amazon zeigen sich auch im Aufbau des Teams. Einige Spezialisten für digitalen Handel, Kundenansprache und Technik kommen vom E-Commerce-Giganten. Der erste Prototyp von Slate wurde Investoren bereits in einem Designstudio in Long Beach, Kalifornien, präsentiert. Öffentlich vermarktet wurde das Auto bisher nicht. Zur Finanzierung erhielt das junge Unternehmen mindestens 111 Millionen Dollar (ca. 100 Mio. Euro) in einer ersten Finanzierungsrunde im Jahr 2023. Später folgte eine weitere Kapitalspritze, bei der fast 500 Millionen Vorzugsaktien genehmigt wurden. Der Preis pro Aktie lag laut Unterlagen bei 2,37 Dollar (ca. 2,14 Euro).
Der Produktionsstart des kleinen Pickups ist für Ende 2026 geplant. Als Standort ist die Region um Indianapolis im Gespräch. Ob ein bestehendes Werk übernommen oder neu gebaut wird, ist unklar. Hinweise auf den Standort liefern unter anderem Stellenanzeigen und Lobbyregister. Slate beschreibt hierbei einen gänzlich anderen Weg als andere E-Auto Start-Ups. Statt dem nächsten E-SUV im Luxussegment mit hohen Margen setzt man den Fokus auf ein erschwingliches Einstiegsmodell. Weitere Einnahmen sollen über Zubehör und Bekleidung generiert werden. In Jobangeboten ist von Lifestyle-Produkten, Zusatzteilen und Individualisierungsmöglichkeiten die Rede.
In der Slate University sollen Kund:innen Informationen erhalten, um ihre Autos eigenständig zu warten, zu erweitern oder anzupassen. Die Strategie erinnert an frühere Ansätze von Harley-Davidson und Stellantis. Dort war der Verkauf von Zubehör ein wichtiges Standbein. Slate greift bewusst auf ehemalige Mitarbeiter dieser Unternehmen zurück. Der heutige Executive Chairman, Rodney Copes, war über 20 Jahre bei Harley-Davidson tätig. Auch der CFO Ryan Green bringt entsprechende Erfahrung mit.
Die technische Basis, wie der Batteriepack oder die Antriebseinheit, soll von externen Zulieferern stammen. Eine Besonderheit von Slate: Es gibt keinen prominenten Gründer im Rampenlicht. Christine Barman führt das Unternehmen als CEO. Die Ingenieurin war lange bei Chrysler tätig, zuletzt als Vizepräsidentin für Elektronik und Software. Dort begleitete sie unter anderem die Integration von Android Automotive und die Zusammenarbeit mit Waymo. Seit 2022 ist sie Teil des E-Auto-Projekts, das zunächst unter dem Namen Re:Car bekannt war.
Trotz des prominenten Namens Bezos bleibt dieser selbst im Hintergrund. Weder er noch Vertreter seiner Familie oder des Unternehmens Re:Build äußerten sich bislang öffentlich zu Slate Auto. Die Öffentlichkeit dürfte sich jedoch bald ein eigenes Bild machen können – spätestens, wenn der erste Prototyp auf die Straße rollt.
Quelle: TechCrunch – Inside the EV startup secretly backed by Jeff Bezos
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