Renault setzt weiterhin auf Elektro und Hybrid zugleich
Mit Hybrid und Elektro im Doppelansatz reagiert Renault flexibel auf die Marktlage – und trifft damit den Nerv vieler Kund:innen. Trotz Handelskonflikt. Der Beitrag Renault setzt weiterhin auf Elektro und Hybrid zugleich erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Der aktuelle Handelskonflikt zwischen Europa, den USA und China trifft Renault weniger als andere. Das liegt daran, dass der Konzern dort kaum präsent ist. Der Fokus liegt auf Europa, Südamerika sowie Märkten wie der Türkei und Marokko. Renault-Chef Luca de Meo sieht darin einen Vorteil. Die Auswirkungen des Konflikts spüre das Unternehmen bislang kaum. Dennoch beobachte Renault mögliche Preissteigerungen bei Materialien und Rohstoffen genau, wie die FAZ berichtet.
De Meo hat Renault in den letzten Jahren konsequent umgebaut. Die Zahl der Beschäftigten wurde stark gesenkt. Ein Teil davon hängt mit dem Rückzug aus Russland zusammen. Gleichzeitig wurden Prozesse verschlankt und die Modellpalette überarbeitet. Die neue Strategie zeigt Wirkung: Die Gewinnspanne lag zuletzt über der von Volkswagen und Stellantis.
Mit Modellen wie dem Austral, dem Espace oder dem Rafale positioniert sich Renault stärker im C-Segment. Dieses war lange unterrepräsentiert. Inzwischen macht es einen großen Teil der Verkäufe aus. Für Vertriebschef Ivan Segal ist das ein Beleg dafür, dass Renault auf dem richtigen Weg ist. Die Zeit der Abhängigkeit von kleineren Modellen sei vorbei.
Auch beim Antrieb verfolgt das Unternehmen eine flexible Strategie. Schon vor Jahren entschied man sich für einen doppelten Ansatz: eigene Plattformen für reine Elektroautos und zugleich ein breites Angebot an Hybridmodellen. Inzwischen zeigt sich, dass viele Kund:innen den Hybrid bevorzugen. Die Verkaufszahlen liegen über den Erwartungen. Segal erklärt, dass viele Menschen auf alltagstaugliche Reichweiten achten und nicht sofort auf ein reines Elektroauto umsteigen möchten. Besonders Langstreckenfahrer greifen zum Hybrid.
Trotzdem wächst auch der Markt für Elektroautos – wenn auch langsamer als von Politik und Branche einst erhofft. Renault hält an seiner Linie fest. Seit 2021 wurde an der Ausrichtung nichts geändert. Der Konzern setzt auf beide Antriebsarten, ohne kurzfristige Kurswechsel. In Europa stieg der Anteil elektrifizierter Autos zuletzt deutlich. Zwei Drittel davon waren Hybridmodelle.
In Deutschland macht sich der Strategiewechsel ebenfalls bemerkbar. Der Wegfall der Umweltprämie bremste den Verkauf zwar zunächst. Doch inzwischen zieht die Nachfrage wieder an. Deutschland zählt zu den wichtigsten Märkten von Renault. Der neue R5 verkauft sich gut – auch ohne Rabatte. Viele Kund:innen entscheiden sich für die größere Batterie und die aufwendig ausgestatteten Varianten. Der Einstiegspreis liegt bei knapp 28.000 Euro. Im Schnitt geben Käufer:innen aber deutlich mehr aus. Der Verkaufserfolg kommt dabei nicht von ungefähr: Das Modell wird komplett in Frankreich produziert.
Renault will weiter wachsen
Florian Kraft, seit Sommer 2024 verantwortlich für das Deutschlandgeschäft, sieht Potenzial für weiteres Wachstum. Das Ziel ist ein Marktanteil von drei Prozent. Derzeit liegt Renault knapp darunter. Kraft will nicht nur bei Elektroautos zulegen, sondern auch im Segment der leichten Nutzfahrzeuge verlorenes Terrain zurückgewinnen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau des Servicenetzes. Derzeit arbeitet Renault daran, neue Werkstattpartner zu gewinnen. In Deutschland sind rund 740 Werkstätten aktiv, bis zu 800 sollen es in naher Zukunft werden. Die Betreuung nach dem Kauf spielt für den Konzern eine zentrale Rolle.
Für die kommenden Monate plant Renault weitere Schritte. Mit dem neuen Renault 4 steht das nächste Modell bereits in den Startlöchern. Auch Facelifts für bestehende Baureihen sind vorgesehen. Zusätzlich sollen neue elektrische Kleinwagen folgen. Trotz des schnellen Tempos sieht Kraft keine Anzeichen für Überforderung. Vielmehr sei Renault bereit, weiter offensiv in die Zukunft zu gehen – mit einem klaren Fokus auf Europa und der passenden Mischung aus Innovation und Realitätssinn.
Quelle: FAZ – „Hybrid verkauft sich viel besser als erwartet“
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