Norbert Reithofer hört auf: Mehr als 25 Jahre für und mit BMW

Mit dem Ende der heutigen Hauptversammlung endet auch die Ära von Norbert Reithofer, der die BMW Group in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend geprägt hat. Bereits 1987 begann seine Arbeit für BMW, seit der Jahrtausendwende war Reithofer zunächst als Vorstand für Produktion, dann von 2006 bis 2015 als Vorsitzender des Vorstands und schließlich von 2015 bis 2025 als Vorsitzender des Aufsichtsrats in höchsten Positionen für BMW tätig. Seine Funktion an der Spitze des Aufsichtsrats übernimmt mit dem heutigen Tag der ehemalige Finanzvorstand Nicolas Peter, doch wir wollen die Chance für einen Blick in den Rückspiegel nutzen und kurz darauf zurückblicken, wie grundlegend sich BMW in den vergangenen 25 Jahren verändert hat.

Werfen wir einen Blick auf BMW im Jahr 2000, sehen wir schon auf den ersten Blick eine aus heutiger Sicht ausgesprochen überschaubare Modellpalette: Gerade erst war mit dem X5 das erste X-Modell auf den Markt gekommen, an die heutige Vielfalt mit insgesamt neun X-Varianten war noch nicht im Ansatz denkbar. Doch auch bei den übrigen Baureihen war das Bild überschaubar, denn im Jahr 2000 gab es weder 1er noch 2er und auch an 6er oder gar 8er war noch nicht zu denken. Noch etwas merkwürdiger wirkt heute, dass auch die Premiere des ersten neuen MINI und des ersten Rolls-Royce Phantom mit BMW-Expertise noch auf sich warten ließen.

Dass der weltweite Absatz im Jahr 2000 bei “nur” 822.000 Fahrzeugen lag, kann angesichts der erheblich kleineren Modellpalette kaum überraschen. Heute ist nicht nur die Breite des Portfolios enorm gewachsen, auch die Verkaufszahlen wurden ziemlich genau verdreifacht und liegen heute bei rund 2,5 Millionen Einheiten der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce.

Zur Geschichte des Wachstums der BMW Group seit dem Jahr 2000 zählt auch, dass die Münchner längst als weltweit erfolgreichster Anbieter von Premium-Automobilen etabliert sind: Heute ist es schon beinahe Normalität geworden, dass BMW weltweit mehr Fahrzeuge verkauft als der wichtigste Rivale Mercedes.

Undenkbar wäre dieser Erfolg ohne die Projekte, die unter der Leitung von Norbert Reithofer umgesetzt wurden: Was mit EfficientDynamics begann, mündete in Project i und schließlich den ersten elektrifizierten Serienfahrzeugen der BMW Group. Mit dem Start des Elektroautos i3 2013 und des Plug-in-Hybriden i8 beschritten die Münchner ebenso neue Wege wie beim flächendeckenden Rollout von Turbo-Motoren als Ersatz für die frei saugenden Benziner oder bei der Einführung erster BMW mit Frontantrieb ab dem Jahr 2014.

Auch wenn einige dieser Entscheidungen zunächst von Kritik begleitet wurden, haben sie sich inzwischen als Teil einer Erfolgsgeschichte bewährt. BMW ist unter den deutschen Premium-Marken der mit Abstand erfolgreichste Anbieter von Elektroautos und verkaufte 2024 fast 600.000 Fahrzeuge auf Basis der Frontantriebs-Architektur, die längst auch von 1er, X1 und X2 genutzt wird.

Aus Sicht der BMW AG kann man Nicolas Peter also nur wünschen, dass BMW unter seiner Führung ihren Kurs ebenso erfolgreich fortführen kann wie in jenen Jahren, in denen Dr. Norbert Reithofer in Vorstand und Aufsichtsrat aktiv war.

Dr. Norbert Reithofer: “Nach 38 Jahren verabschiede ich mich heute von der BMW Group. Es war mir eine Ehre, Teil dieses außergewöhnlichen Unternehmens zu sein. Ich danke allen Mitarbeitern, Aktionären und Stakeholdern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Gemeinsam haben wir große Herausforderungen gemeistert und beispiellose Erfolge gefeiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass die BMW Group auch in Zukunft ihren eigenen und besonderen BMW Weg gehen wird.”

Stefan Quandt (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG): “Im Namen meiner Familie und aller Aktionärinnen und Aktionäre danke ich Ihnen für Ihre großartige unternehmerische Leistung, die das Unternehmen an die Position gebracht hat, an der es heute steht. Ich sage mit voller Überzeugung: Dies war eine Ära.”

Oliver Zipse (Vorstandsvorsitzender der BMW AG): “Dr. Reithofer ist ein wichtiger Architekt des heutigen Erfolgs der BMW Group. In seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender hat er das Unternehmen in allen relevanten Kennzahlen auf ein neues Niveau gehoben. Als Aufsichtsratsvorsitzender war er stets ein wichtiger Impuls- und Ratgeber, der die Arbeit des Vorstandes konstruktiv, kritisch und motivierend zugleich begleitet hat. Sein erfolgreiches Wirken wird das Unternehmen noch weit über seine Amtszeiten hinaus prägen.”