Nike Quartalszahlen heute: Bringt der neue CEO den alten Spirit? Übersicht und Prognose
Beaverton – Puma statt Nike beliefert künftig die englische Fußballliga mit Bällen – der größte Sportartikel-Hersteller der Welt ist nach 25 Jahren raus. Auch sonst ist es ein Geschäftsjahr mit mehr Schatten als Licht. Heute Abend kommen die Quartalzahlen. Hat der neue CEO einen guten Plan? Nike-Aktionäre brauchen derzeit starke Nerven. Nach dem Allzeithoch Ende […] Der Beitrag Nike Quartalszahlen heute: Bringt der neue CEO den alten Spirit? Übersicht und Prognose erschien zuerst auf ftd.de.


Sportschuh, wie ihn KI sieht (Symbolbild, Foto: Freepik, neelgolpokar06)
Beaverton – Puma statt Nike beliefert künftig die englische Fußballliga mit Bällen – der größte Sportartikel-Hersteller der Welt ist nach 25 Jahren raus. Auch sonst ist es ein Geschäftsjahr mit mehr Schatten als Licht. Heute Abend kommen die Quartalzahlen. Hat der neue CEO einen guten Plan?
Nike-Aktionäre brauchen derzeit starke Nerven. Nach dem Allzeithoch Ende 2021 von über 177 US-Dollar geht es in der Tendenz überwiegend abwärts – das Papier notiert derzeit bei knapp 73 US-Dollar (Börsenschluss gestern). Binnen Jahresfrist hat die Nike-Aktie jetzt rund 26 Prozent verloren.
Enttäuschendes 2. Quartal – Trendwende mit CEO-Wechsel?
Flankiert wird die Börsenflaute von ernüchternden Zahlen. Im 2. Quartal (August bis Oktober) sank der Umsatz um 8 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn ging um 26 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar zurück, die Lagerbestände summierten sich weiter auf 8 Milliarden US-Dollar.
Alles blickt derzeit auf den neuen CEO: Elliott Hill hat im September den glücklosen John Donahoe abgelöst. Dessen Präferenz für den Direktvertrieb und digitale Aktionen brachte nicht den erhofften Erfolg. In Nordamerika gingen die Verkäufe zurück, langjährige Handelspartner fühlten sich verprellt.
Die Herzen der Händler wiedergewinnen – Hill: zu werbeorientiert
Voller Fokus auf den Handel – das ist nun die Devise von Nike-Urgestein Elliott Hill. Er will die Handelskooperationen wieder beleben, digitale Rabattaktionen einschränken, mehr Innovationen ermöglichen, so die Marke insgesamt stärken. Lokale Teams sollen die Kundenbindung verbessern.
„Wir sind viel zu werbeorientiert geworden“, monierte Hill beim letzten Quartalsbericht im Dezember. Hohe Preisnachlässe hätten die Marke geschwächt, die Leidenschaft für den Sport sei verloren gegangen. Die Priorität sei daher nun, den Sport wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Sport geht vor Lifestyle – Zielgruppe Frauen in Fokus
Fußball, Basketball und Co. sollen künftig eine größere Rolle spielen. Zudem hat Nike angekündigt, stärker in die Laufschuhlabels Pegasus, Structure und Vomero zu investieren. Priorität hat auch der weitere Ausbau der Innovationsschiene, Initiativen wie „Speed Lane“ sollen das Tempo erhöhen.
Um den Absatz zu steigern, wirbt Nike stärker um Frauen und kooperiert etwa mit der von Kim Kardashian mitgegründeten Marke Skims. Interne Potenziale will man mit einer Optimierung der Lieferketten und Lagerbestände heben. Überschüsse sollen über Value Stores abgebaut werden.
Herausforderungen für Nike – Folgen der US-Zollpolitik
Weitere Faktoren belasten derzeit das Geschäft: Nach wie vor spürbare Inflation und gewachsene Verbrauchersorgen in den USA schwächen die Kauflaune. Die Umsätze bei Lifestyle-Produkten sind mau, und im wichtigen Markt China läuft es nicht. Erschweren Trumps Zölle die Lage noch zusätzlich?
„Wir erwarten keine signifikanten direkten Auswirkungen der Zölle auf Nike“, kommentiert Analystin Cristina Fernández vom Finanzhaus Telsey Advisory Group. Der Grund: Die Mehrzahl der in China hergestellten Nike-Produkte (15 Prozent insgesamt) sei für den chinesischen Markt bestimmt.
Für das nun anstehende Ergebnis im 3. Quartal von Dezember bis Februar hat Nike die Vorhersage runtergedimmt und prognostiziert einen Umsatzrückgang im niedrigen 2-stelligen Bereich. Auch für den erwarteten Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr sind die Perspektiven gedämpft.
Nike: Prognosen für Umsatz und Gewinn
Das Nike-Ergebnis pro Aktie sehen die Prognosen im Quartal von Dezember 2024 bis Februar 2025 verschlechtert: Rund 0,3 US-Dollar beträgt die Schätzung von 25 Analysten laut finanzen.net. Im vorangegangenen Quartal waren es rund 0,78 US-Dollar.
Auch beim Umsatz stehen die Zeichen auf Rückgang. Bei rund 11,02 Milliarden US-Dollar liegt die Prognose der Analysten für das Berichtsquartal, gegenüber rund 12,38 Milliarden US-Dollar im vorangegangenen Quartal September bis November 2024. Das Nike-Geschäftsjahr endet am 31. Mai.
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