Niederlande planen Aufstockung der Streitkräfte – Freiwilligkeit soll bleiben
Ähnlich wie Deutschland planen auch die Niederlande eine Erhöhung des Umfangs ihrer Streitkräfte, und ähnlich wie das deutsche Verteidigungsministerium denkt auch das Ressort in Den Haag über verpflichtende Antworten von jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren auf Fragen der Streitkräfte nach Eignung für und Bereitschaft zum Wehrdienst nach. Eine Wehrpflicht wird allerdings weiterhin nicht vorgesehen. Einzelheiten nannte der Staatssekretär im niederländischen Verteidigungsministerium, Gijs Tuinman, am (heutigen) Montag in einem Schreiben an das Parlament. Wesentliche Aussagen: Laufende und geplante Maßnahmen

Ähnlich wie Deutschland planen auch die Niederlande eine Erhöhung des Umfangs ihrer Streitkräfte, und ähnlich wie das deutsche Verteidigungsministerium denkt auch das Ressort in Den Haag über verpflichtende Antworten von jungen Menschen zwischen 18 und 27 Jahren auf Fragen der Streitkräfte nach Eignung für und Bereitschaft zum Wehrdienst nach. Eine Wehrpflicht wird allerdings weiterhin nicht vorgesehen.
Einzelheiten nannte der Staatssekretär im niederländischen Verteidigungsministerium, Gijs Tuinman, am (heutigen) Montag in einem Schreiben an das Parlament. Wesentliche Aussagen:
Laufende und geplante Maßnahmen zur Erhöhung der Einstellungsquote sind die Verlängerung des Dienstjahres, die Einführung einer Kurzvariante des Dienstjahres mit direkter Aufnahme in den Reservepool, die Einführung der angekündigten freiwilligen Befragung der 18- bis 27-Jährigen (einschließlich der Ausarbeitung des schrittweisen Pflichtmodells), die Bindung von auf dem Arbeitsmarkt unterrepräsentierten Personalgruppen (z. B. Frauen), die Differenzierung der Stellenanforderungen, die Rekrutierung von Reservisten und eine noch stärkere Beachtung der ausreichenden Verfügbarkeit knapper Personalkategorien. Aufstieg und Bindung werden gefördert, indem wir die Aufstiegsmöglichkeiten auf der Grundlage der Qualitäten unserer Mitarbeiter erneuern (strategisches Talentmanagement), indem wir in der Lage sind, mehr maßgeschneiderte Lösungen sowohl für allgemeine als auch für schwer zu besetzende Stellen anzubieten, indem wir auf eine gute Work-Life-Balance achten und indem wir weiterhin gute primäre und sekundäre Beschäftigungsbedingungen bieten. …
Die Verteidigung baut eine skalierbare Streitkraft auf. Die skalierbaren Streitkräfte nehmen modellhaft Gestalt an, indem die derzeitige Organisation im Rahmen des verfügbaren Verteidigungshaushalts in eine Friedens- und eine Kriegsorganisation weiterentwickelt wird. Die Friedensorganisation umfasst neben der aktuellen Organisation das zusätzliche Personal, die Ausrüstung, die Liegenschaften und das Material, das für die Ausbildung und die Bereitschaft der mobilisierbaren Einheiten der Kriegsorganisation erforderlich ist. Skalierbarkeit organisieren wir mit voll- und teilmobilisierbaren Einheiten und durch verstärkte und integrierte Zusammenarbeit mit zivilen Partnern. Die mobilisierbaren Personalkapazitäten werden größtenteils aus Reservisten bestehen, aber auch aus skalierbaren zivilen Kapazitäten. Die meisten von ihnen werden nur in Friedenszeiten zu Übungen einberufen, um eine rechtzeitige Bereitschaft zu gewährleisten, sobald sie benötigt wird. …
Der Personalbestand des Verteidigungssektors muss schneller wachsen als bisher. In den letzten Monaten hat der Verteidigungsbereich eine Strategie zur Personalaufstockung der niederländischen Streitkräfte in Erwägung gezogen, an der ein vielfältiges Team aus internen und externen Mitarbeitern beteiligt war. Dabei wurden unkonventionelle Maßnahmen ausgearbeitet und das Fachwissen von internationalen Streitkräften und anderen hoch operativen Organisationen herangezogen. Die Schlussfolgerung, die wir aus dieser Entwicklung ziehen, ist, dass der Verteidigungsbereich innerhalb der derzeitigen Strukturen gute Maßnahmen ergreift, dass dies aber nicht ausreicht, um rechtzeitig auf eine Streitkraft von vielleicht irgendwann 200.000 Mann aufzustocken. Der Verteidigungsbereich kann nicht mehr nur innerhalb der bestehenden Struktur optimiert werden, sondern muss sich in eine andere Organisation verwandeln. Dies kann dazu führen, dass laufende Einsätze gestoppt, angepasst oder im Gegenteil beschleunigt werden. …
Um einen besseren und direkteren Einblick in die Zielgruppen derjenigen zu erhalten, die im Verteidigungsbereich arbeiten wollen, arbeiten wir an einer Umfrage. Am 3. Oktober dieses Jahres habe ich Ihrem Haus mein Schreiben über die Pläne zur Durchführung einer freiwilligen Umfrage zur Erhöhung der Rekrutierung übermittelt. Diese Umfrage wird ein Instrument sein, das darauf abzielt, das Dienstmodell und damit die skalierbaren Streitkräfte als Ganzes zu unterstützen. Die Umfrage richtet sich an eine breitere Zielgruppe von jungen Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren. Im Herbst werden wir damit beginnen, eine Referenzgruppe anzuschreiben. In der kommenden Zeit werden wir an der Ausarbeitung der Umfrage und der Einrichtung der erforderlichen (IT-)Infrastruktur arbeiten. Parallel dazu arbeiten wir an der rechtzeitigen Erfüllung aller rechtlichen Anforderungen und an den praktischen Vorbereitungen für die Ausweitung der Umfrage. Die Umfrage soll zur Rekrutierung im Verteidigungsbereich beitragen, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit, eine „Kartenbox“ mit relevanten Informationen über die Zielgruppe zu füllen.
Die Umfrage ist ein (Rekrutierungs-)Instrument mit einem abgestuften obligatorischen Charakter (falls erforderlich). Dies könnte schrittweise erfolgen:
– die Umfrage freiwillig ausfüllen und freiwillig auf eine Einladung zum Interview antworten;
– die Umfrage obligatorisch ausfüllen und freiwillig auf eine Einladung zum Interview antworten;
– die Umfrage obligatorisch ausfüllen und auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch obligatorisch antworten;
– obligatorisches Ausfüllen der Umfrage, obligatorisches Interview und obligatorische Teilnahme an Auswahl und Prüfung; freiwillige Teilnahme.
Ein nächster Schritt wäre die Wiedereinführung der Pflichtteilnahme, aber wie bereits angedeutet, bin ich davon überzeugt, dass es inzwischen effektivere Wege gibt, die Personalbereitschaft zu erhöhen. Das Verteidigungsministerium arbeitet an der Rechtsgrundlage für die oben genannten Optionen. Ein wichtiger Teil davon ist, wie bereits erwähnt, eine Rechtsgrundlage für jede verpflichtende Erhebung.
(übersetzt mit deepl.com)
Das ganze Schreiben hier (und als Sicherungskopie:
20250324-NL_Verandering van de krijgsmacht; ‚Onze mensen onze toekomst; meer beter en sneller‘)
(Archivbild Juni 2024: Junge Niederländer, die sich für ein ‚Dienjaar‘, einen einjährigen freiwilligen Wehrdienst entschieden haben, bei Den Helder – John van Helvert/Media Centrum Defensie (MCD)