Nicht mehr 2035: Airbus kürzt Budget und verschiebt Termin für das erste Wasserstoffflugzeug

Eigentlich sollte das erste wasserstoffbetriebene Serienflugzeug von Airbus bis 2035 an den Start gehen, doch jetzt hat der europäische Flugzeugproduzent seine Pläne revidiert. Jahreszahlen nennt das Unternehmen gar keine mehr und kürzt gleichzeitig kräftig das Entwicklungsbudget. Verzögerung beträgt eventuell 5 bis 10 Jahre Insgesamt erscheinen die Luftfahrtverbände immer zögerlicher, wenn es um die Einführung von …

Feb 9, 2025 - 09:58
 0
Nicht mehr 2035: Airbus kürzt Budget und verschiebt Termin für das erste Wasserstoffflugzeug

Eigentlich sollte das erste wasserstoffbetriebene Serienflugzeug von Airbus bis 2035 an den Start gehen, doch jetzt hat der europäische Flugzeugproduzent seine Pläne revidiert. Jahreszahlen nennt das Unternehmen gar keine mehr und kürzt gleichzeitig kräftig das Entwicklungsbudget.

Das Wasserstoffflugzeug rückt bei Airbus nun wieder in die Ferne

Verzögerung beträgt eventuell 5 bis 10 Jahre

Insgesamt erscheinen die Luftfahrtverbände immer zögerlicher, wenn es um die Einführung von Wasserstoffantrieben in ihrer Branche geht. Airbus schaltet deutlich einen Gang zurück, so berichtet es die Financial Times. Die neuen Pläne bleiben im Dunkeln, insofern diese überhaupt konkret vorhanden sind. Die Aussage lautet, man erwarte Wasserstoffflugzeuge nun später als 2035 am Markt, doch die Jahresangabe diene weiterhin als Ziel. Aus französischen Gewerkschaftskreisen ist zu hören, dass die Verzögerung wohl 5 bis 10 Jahre betragen soll. Das Projekt-Budget sei um ein Viertel gekürzt und die Tests an dem umgerüsteten A380 fänden nicht mehr statt.

Kosten für Klimaneutralität verdreifachen sich fast

Airbus begründet den neuen Kurs damit, dass grüner Wasserstoff noch lange nicht in genügenden Mengen verfügbar wäre. Auch an der Entwicklung und Ausbreitung der Wasserstoffinfrastruktur mangele es. Die Branchenverbände schätzen außerdem inzwischen die Mehrkosten für den Weg zur Klimaneutralität jetzt nicht mehr auf 480 Milliarden Euro, sondern auf 1,3 Billionen: Das ist beinahe eine Verdreifachung des Preises und dürfte so manchen Experten verunsichern. Das Umdenken bei Airbus könnte also auch an den Kosten liegen.

Ein weiterer vermutlicher Grund liegt darin, dass die europäischen Verbände der Luftfahrtbranche nun nur noch von sechs Prozent Wasserstoffnutzung für die Zukunft ausgehen. 2021 lag die Einschätzung noch bei 20 Prozent. Aber an dieser Stelle beißt sich die berüchtigte Katze mal wieder in den Schwanz: Die Prognose wurde nämlich deshalb reduziert, weil die Branche jetzt die Ansicht vertritt, Wasserstoffflugzeuge seien erst später verfügbar. Die Moral von der Geschichte: Wasserstoff und Luftfahrt gehen derzeit nicht gut zusammen.

Quelle: ft.com