Nach 40 Jahren: Größter Eisberg der Welt in der Antarktis offenbar auf Grund gelaufen

Vor Jahrzehnten löste sich ein gigantischer Eisberg in der Antarktis. Nun ist er offenbar auf Grund gelaufen. Forschende beobachten den Eisblock genau und klären, welche Folgen er für das Ökosystem haben könnte

Mär 5, 2025 - 11:38
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Nach 40 Jahren: Größter Eisberg der Welt in der Antarktis offenbar auf Grund gelaufen

Vor Jahrzehnten löste sich ein gigantischer Eisberg in der Antarktis. Nun ist er offenbar auf Grund gelaufen. Forschende beobachten den Eisblock genau und klären, welche Folgen er für das Ökosystem haben könnte

Der wohl größte Eisberg der Welt ist nach Einschätzung von Forscherinnen und Forschern nördlich der Antarktis auf Grund gelaufen. Der Eisberg sei zum Stillstand gekommen und offenbar in der Nähe von Südgeorgien auf Grund gelaufen, teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey mit.

Der Eisberg A23a hatte sich 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis in der Antarktis gelöst, hing aber noch jahrelang am Meeresboden fest. Nach dem Loslösen im Jahr 2000 blieb er lange in zirkulierenden Meeresströmungen gefangen. Der Eisberg ist rund 4.000 Quadratkilometer groß, rund 4,5-mal so groß wie Berlin. Im Dezember 2024 hatten Forscher mitgeteilt, dass sich der Eiskoloss in Bewegung gesetzt hat.

In den vergangenen Jahrzehnten seien Eisberge, die diese Route im Südpolarmeer zurückgelegt hätten, bald zerbrochen und geschmolzen, teilte Wissenschaftler Andrew Meijers mit. Für Fischereiboote werde das Navigieren schwerer, wenn der Eisberg in kleinere Teile zerbreche.

Nährstoffbombe oder Jagdhindernis?

"Es wird interessant zu sehen, was nun passiert", teilte der Forscher mit. Für Wissenschaftler sei es wichtig zu erforschen, wie sich der Eisberg auf das örtliche Ökosystem auswirke. Theoretisch sei möglich, dass der Eisberg Robben und Pinguinen auf der Futtersuche in die Quere komme, erklärte Meijers. Durch das Aufgrundlaufen und Schmelzen könnten aber auch Nährstoffe aufgewirbelt werden, was sich positiv auf die Verfügbarkeit von Nahrung auswirken könnte.

Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Tierwelt durch den Eisberg Schaden nehmen könnte: Die Insel Südgeorgien, auf die der Koloss zusteuerte, ist ein wichtiges Brutgebiet. Wäre der Eisberg ihr zu nahe gekommen, hätten Pinguine und Robben auf der Suche nach Nahrung den Eisberg umschwimmen müssen, was zu weniger Nahrung und einer höheren Sterblichkeit hätte führen können. Verharrt der Eisberg jedoch an seiner jetzigen Position, könnten die Vorteile für die Tierwelt überwiegen.