Mitarbeiter existieren nur als Bit und Bytes: Dänische Brauerei hat jetzt auch virtuelle Mitarbeiter

Die fünf neuesten Mitarbeiter der Brauerei Royal Unibrew im dänischen Faxe haben zwar Namen und jeder weiß, wie sie aussehen. Doch leibhaftig gesehen hat sie niemand, und sie haben auch keinen Platz im Büro. Brauchen sie auch nicht, denn Athena, Kondi Kai, Prometheus, Moller und Ella existieren nur im Computernetzwerk des Unternehmens. Sie sind virtuelle …

Apr 30, 2025 - 12:53
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Mitarbeiter existieren nur als Bit und Bytes: Dänische Brauerei hat jetzt auch virtuelle Mitarbeiter

Die fünf neuesten Mitarbeiter der Brauerei Royal Unibrew im dänischen Faxe haben zwar Namen und jeder weiß, wie sie aussehen. Doch leibhaftig gesehen hat sie niemand, und sie haben auch keinen Platz im Büro. Brauchen sie auch nicht, denn Athena, Kondi Kai, Prometheus, Moller und Ella existieren nur im Computernetzwerk des Unternehmens. Sie sind virtuelle Mitarbeiter, die gewissermaßen nur aus Bits und Bytes bestehen. Geschaffen hat sie das KI-Unternehmen Manifold AI in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen.

Jeder Avatar hat eine bestimmte Aufgabe

„Kreativität, Einfühlungsvermögen und das Wissen über Kunden sind einzigartige menschliche Fähigkeiten“, sagt Unibrew-Marketingdirektorin Michala Svane. Doch für die Erledigung von Routinearbeiten und die Beschaffung von Informationen seien virtuelle Mitarbeiter besser geeignet. Jeder dieser Avatare hat seine besondere Aufgabe. Athena analysiert die Märkte, KondiKai ist der Markenspezialist, Prometheus sammelt alle Verkaufsdaten, Moller ist als Sommelier auf die ideale Kombination von Speisen und Bier spezialisiert und Ella ist die Handelsspezialistin.

Anfangs namen- und gesichtslos

Sie alle kommunizieren mit den Mitarbeitern aus Fleisch und Blut und gehen ihnen zur Hand, indem sie auftragsgemäß vor allem Daten sammeln und die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten vorbereiten. Anfangs arbeiteten sie noch namen- und gesichtslos, mit mäßigem Erfolg und mäßiger Akzeptanz seitens der „richtigen“ Mitarbeiter. Als Manifold das änderte und ihnen Gesichter und Namen verpasste klappte die Zusammenarbeit mit den Menschen plötzlich weitaus besser. Sie wurden als Mitarbeiter akzeptiert und in die Kommunikation einbezogen. Künftig sollen sie sogar an Konferenzen teilnehmen.

Athena rollt den Markt für alkoholfreie Biere auf

Jan Damsgaard, Professor für digitale Transformation an der Copenhagen Business School erklärte, dass die Zusammenarbeit von Menschen mit KI-Mitarbeitern, die als Personen dargestellt werden, besser funktioniert als bei anonymen virtuellen Helfern.

Derzeit ist Athena damit beschäftigt, den Markt für alkoholfreie Biere zu durchleuchten. „Früher mussten wir entsprechende Informationen dazu selbst zusammenstellen“, sagt Karin Jorgensen, die bei Unibrew das Team für Datenerfassung und -analyse leitet. „Mit Athena geht es schneller und umfassender.“

 

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