Jon Cryer wird 60: Das macht der Sitcom-Superstar heute
Mit seiner Rolle des Alan Harper in "Two an a Half Men" wurde Jon Cryer zum Serien-Star. Am 16. April feiert er seinen 60. Geburtstag.

Mit seiner Rolle des Alan Harper in "Two an a Half Men" wurde Jon Cryer zum Serien-Star. Am 16. April feiert er seinen 60. Geburtstag.
Zwei Emmys, ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und ein geschätztes Vermögen von über 70 Millionen Dollar - an seinem 60. Geburtstag kann der US-Schauspieler Jon Cryer eine beeindruckende Bilanz ziehen. Doch abgesehen von dem Mega-Erfolg mit seiner Rolle des Alan Harper in der Kult-Sitcom "Two and a Half Men" lief es in seiner Karriere oft alles andere als rund. Nach dem Ende der Serie im Jahr 2015 droht den Comedian sein einstiger Ruf als notorischer "Show Killer" langsam wieder einzuholen.
Erstes Karriere-Highlight mit "Pretty in Pink"
Bereits Cryers Einstieg in das Filmgeschäft Mitte der 1980er erwies sich als wilde Achterbahnfahrt, die zunächst sehr erfolgversprechend begann. Sein Kino-Debüt absolvierte er 1984 mit einer Hauptrolle an der Seite von Demi Moore (62) in der Komödie "Eine starke Nummer", zwei Jahre später avancierte er als Teddy Boy "Duckie" Dale in der dramatischen Teenie-Komödie "Pretty in Pink" zu einem der ikonischsten Filmgesichter dieser knallbunten und unbeschwerten Ära.
An diese frühen Karriere-Highlights sollte Jon Cryer jedoch für sehr viele Jahre nicht mehr wirklich anknüpfen können. Weitere Teenager-Komödien wie "Morgan räumt auf" (1987) oder "Dudes - Halt mich fest, die Wüste bebt!" (1987) erwiesen sich als grandiose Flops, selbst die ergatterte Nebenrolle in "Superman IV - Die Welt am Abgrund" (1987) an der Seite des damaligen Hollywood-Superstars Christopher Reeve (1952-2004) brachte dem Nachwuchstalent nicht den erhofften großen Durchbruch. Bis heute gilt das Werk als schlechtester Superman-Film aller Zeiten.
Die einzige Ausnahme in dieser trostlosen Reihe stellte Cryers Mitwirken in der Slapstick-Komödie "Hot Shots - Die Mutter aller Filme" (1991) als Lt. Jim "Fischauge" Pfaffenbach dar. Die absurde Persiflage auf heroische Kriegsfilme wie "Top Gun", in der er auch erstmals mit Charlie Sheen (59) vor der Kamera stand, wurde zumindest kommerziell zu einem großen Erfolg.
Cryer wird zum notorischen "Show Killer"
Auch Cryers Versuch, in den 1990ern angesichts seiner stockenden Filmkarriere mit Rollen in TV-Serien neu durchzustarten, erwies sich als grandioses Desaster. Sämtliche Sitcoms, in denen er während der folgenden Jahre mitwirkte, darunter "The Famous Teddy Z" (1989-1990), "Getting Personal" (1998) oder "The Trouble with Normal" (2000), wurden oft schon nach der ersten Staffel wieder eingestellt. Dies ging so weit, dass der Schauspieler von dem US-Magazin "Newsweek" angesichts dieser beeindruckenden Flop-Serie als "Show Killer" geschmäht wurde.
"Ja. Newsweek titulierte mich als 'The Show Killer'", sagte der Schauspieler später in einem Interview mit "Parade". "Und wissen Sie was? So funktioniert das Geschäft einfach nicht. Ich hatte es bis zu einem gewissen Grad verinnerlicht, und ich habe es wirklich persönlich genommen. Aber wenn du der richtige Schauspieler für etwas bist, wirst du es bekommen, auch wenn Newsweek dich einen Showkiller nennt. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht."
Rettung durch "Two and a Half Men"
Erst mit Chuck Lorres (72) Sitcom "Two an a Half Men" sollte sich das Blatt überraschend und radikal wenden. Der TV-Produzent und Regisseur setzte Jon Cryer gegen den skeptischen Widerstand der Studiobosse durch und lag damit vollkommen richtig. Der einstige Showkiller erwies sich als perfekte Besetzung für die Rolle des notorischen Losers Alan Harper, der nach seiner Scheidung mit seinem Sohn Jake (Angus T. Jones, 31) bei seinem hedonistischen Bruder Charlie (Charlie Sheen) einzieht - um sein Haus nie wieder zu verlassen.
"Two and a Half Men" wurde auf Anhieb zu einem riesigen Erfolg, zwischen 2003 und 2015 gingen sagenhafte 262 Folgen über den Bildschirm. Selbst als der unberechenbare und mit zunehmenden Drogenproblemen kämpfende Charlie Sheen 2011 durch Ashton Kutcher (47) ersetzt wurde, lief die Serie noch über vier Staffeln weiter.
Nach dem Ende der Kult-Serie war der einstige Flop-Garant Jon Cryer ein gemachter Mann, der sich finanziell keine Sorgen mehr machen musste. Mit einer Gage von 550.000 US-Dollar pro Folge hatte er über mehr als ein Jahrzehnt zu den bestbezahlten Comedy-Stars im US-Fernsehen gehört.
Die Rückkehr des "Show Killers"
Dementsprechend ließ er es in den Jahren nach dem Serien-Aus erst einmal ruhig angehen und beschränkte sich auf Gastrollen in diversen Serien wie "Navy CIS", "Will & Grace" oder "The Kominsky Method". Erst im Jahr 2023 übernahm er wieder eine Hauptrolle in der Sitcom "Extended Family", in der er einen geschiedenen Ehemann verkörperte, der sich mit seiner Ex den gemeinsamen Kindern zuliebe immer wieder aufs Neue zusammenraufen muss. Einen Neustart bedeutete dies für Cryer jedoch nicht: Wie in alten Zeiten wurde die Sendung bereits nach der ersten Staffel prompt wieder abgesetzt.