Insidertrades: 3 Top-Aktien, bei denen Insider trotz Zoll-Chaos im April zugeschlagen haben

Die Kurse fallen, Insider kaufen – bei diesen drei deutschen Aktien. Der Artikel Insidertrades: 3 Top-Aktien, bei denen Insider trotz Zoll-Chaos im April zugeschlagen haben ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Apr 16, 2025 - 08:33
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Insidertrades: 3 Top-Aktien, bei denen Insider trotz Zoll-Chaos im April zugeschlagen haben

Eine Frau lehnt an einer Holzwand und hat Einkaufstaschen in der Hand

Beeinflusst durch die bisweilen chaotisch wirkende Zoll-Politik von US-Präsident Trump springen die Aktienkurse vieler Unternehmen in den letzten Wochen auf und ab. Dieses Durcheinander nutzen einige Unternehmensvorstände, um Aktien „ihres“ Unternehmens günstiger zu kaufen. Wir schauen auf drei spannende Aktien, bei denen Insider im April 2025 Käufe getätigt haben.

Buy the Dip: Münchener Rück

Bei dem größten Rückversicherer der Welt, der Münchener Rück (WKN: 843002) läuft es schon länger rund. Die Prämieneinnahmen im Rückversicherungsgeschäft – also der Versicherung von Erstversichern wie der Allianz gegen Großschäden wie Naturkatastrophen – legen stetig zu und auch der eigene Erstversicherer ERGO entwickelt sich gut. Als Konsequenz hat sich der Gewinn je Aktie in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Und auch die Aktie hat sich wirklich gut entwickelt: Der Aktienkurs steht auf Sicht von fünf Jahren 186 % im Plus, hinzu kommen satte Dividenden (Dividendenrendite: 3,6 %), die sich in den letzten fünf Jahren ebenfalls mehr als verdoppelt haben (Stand aller Angaben: 13.04.2025).

Infolge der Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Trump sackte der Aktienkurs Anfang April dennoch um mehr als 10 % ab. Gleich zwei Vorstände der Münchener Rück nutzten diesen Dip, um ihre Positionen aufzustocken: Clarisse Kopff, verantwortlich für Europa und Lateinamerika, kaufte für rund 400.000 Euro Aktien und Mari-Lizette Malherbe, verantwortlich für Lebens- und Krankenversicherungen, schlug für rund 100.000 Euro zu.

Offensichtlich setzen beide darauf, dass sich die Erfolgsgeschichte der Münchener Rück fortsetzt. Für 2025 ist ein weiterer Gewinnanstieg prognostiziert. Ich sehe das Unternehmen mit seiner Größe und weltweiten Aufstellung sowie Expertise bei der Beurteilung von Risiken ebenfalls gut aufgestellt, um weiterhin schöne Renditen und Dividenden für seine Aktionäre zu liefern. Die Bewertung mit einem KGV von 13 scheint nicht hoch.

Bei INIT kauft der Gründer und CEO zu

Auch INIT innovation in traffic systems (WKN: 575980) fiel der Aktienkurs in den letzten Wochen deutlich – zeitweise um mehr als 20 %. Dabei dürften die Zoll-Ankündigungen das Karlsruher Unternehmen eher weniger treffen. Denn die Telematik-Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr werden zum Großteil in Europa, Ozeanien und im arabischen Raum vertrieben, nur zu einem geringeren Teil in Nordamerika.

Der Gründer und CEO Gottfried Greschner nutzte die Kursschwäche und stockte Anfang April seinen Anteil am Unternehmen auf. Offensichtlich sieht er INIT weiterhin gut positioniert, um mit seinen IT-Dienstleistungen vom Wachstum und der Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs zu profitieren. Zum Leistungsspektrum zählen Lösungen zur Erstellung von Fahrplänen, dem Steuern des Betriebs oder der Fahrgastinformation.

Dieses Geschäft entwickelte sich in den letzten Jahren stark. In den letzten fünf Jahren stieg der Umsatz in jedem Jahr, in 2024 sogar um 26 %. Das Ergebnis je Aktie legte weniger stark zu, stieg in 2024 jedoch immerhin um 2 %. Der Auftragseingang legte in 2024 sogar um 93 % zu – weiteres Wachstum scheint also fast vorprogrammiert. Auch mittelfristig dürften die Urbanisierung, zunehmender Klimaschutz und die Digitalisierung unserer Welt INIT zu weiterem Wachstum verhelfen. Gemessen daran scheint das KGV von 24 nicht überteuert.

LEG Immobilien – Insider sehen Aufholpotenzial

Der Düsseldorfer Wohnungskonzern LEG Immobilien (WKN: LEG111) verfügt eigentlich über ein äußerst solides Geschäft: Es werden 165.000 Wohnungen überwiegend in eher günstigen Lagen in Nordrhein-Westfalen vermietet (die durchschnittliche Kaltmiete liegt bei 6,8 Euro je Quadratmeter). Die Nachfrage nach den Wohnungen ist hoch, die Leerstandsquote lag Ende 2024 bei nur 2,3 %. Entsprechend steigen die Mieteinnahmen von Jahr zu Jahr und auch die operativen Gewinne (AFFO) legen langfristig zu.

Dennoch stürzte der Aktienkurs vom Allzeithoch im Sommer 2021 bis Sommer 2023 um über 60 % ab. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Das gestiegene Zinsniveau. Denn LEG Immobilien hat zur Finanzierung der Wohnimmobilien hohe Schulden aufgenommen (rund 9 Mrd. Euro), die nun deutlich kostspieliger werden hätten können. Zudem war das politische Umfeld aus Heizkostengesetz und Mietpreisbremsen wenig hilfreich.

Seitdem hat sich die Lage – besonders bei den Zinsen – jedoch bereits wieder entspannt. Die Aktie erholte sich zwischenzeitlich deutlich, gab seit Ende Februar jedoch wieder über 10 % ab – obwohl sich die angekündigten Zölle beim Geschäft von LEG gar nicht auswirken dürften. Gleich Vorstände sehen das offensichtlich ähnlich und stockten ihre Anteile im April auf: Der Operative Vorstand und die Finanzvorständin. Ich kann die Käufe gut nachvollziehen – schließlich wurden die Wohnungen zu Ende 2024 mit 17,9 Mrd. Euro bewertet, während sich die Netto-Finanzschulden auf 8,8 Mrd. Euro belaufen. Macht also einen Netto-Immobilienwert von 9,1 Mrd. Euro, der deutlich über der aktuellen Marktkapitalisierung von 5,2 Mrd. Euro liegt. Das sieht interessant aus!

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien der Allianz, von INIT und der Münchener Rück.