Immer Ärger mit dem Hausmeister // Teil 2: Die erste Eskalation

[Teil 1 hier] Zwischendurch hatte ich sogar einmal ein fast gutes Verhältnis zu Carlito, dem Hausmeister. Ich lebe Non-Dualismus und er kann ja auch nur so gut, wie er jetzt eben kann. Er erzählte mir, er sei mit einer deutschen Frau verheiratet, sein Schwiegervater sei eine respektable Persönlichkeit namens Harald und sowieso hält er deutsche Tugenden für sehr erstrebenswert. Natürlich... Weiterlesen

Mär 13, 2025 - 19:08
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Immer Ärger mit dem Hausmeister // Teil 2: Die erste Eskalation

Hausmeister Esakalation

[Teil 1 hier]

Zwischendurch hatte ich sogar einmal ein fast gutes Verhältnis zu Carlito, dem Hausmeister. Ich lebe Non-Dualismus und er kann ja auch nur so gut, wie er jetzt eben kann. Er erzählte mir, er sei mit einer deutschen Frau verheiratet, sein Schwiegervater sei eine respektable Persönlichkeit namens Harald und sowieso hält er deutsche Tugenden für sehr erstrebenswert. Natürlich wollte er mir damit Honig ums Rimhole placen, wie Du sagst. Ich bin mir sicher, den französischen Eigentümern erzählt er etwas von einer französischen Ehefrau und einem Schwiegervater Jacques. Bei den Russen möchte ich’s ehrlich gar nicht wissen.

Man hat hin und wieder sogar zusammen gelacht und eines Tages hat er mir dann angeboten, sich in Sachen Escorts für mich einmal umhören zu können, wenn ich denn wolle. Ich sei doch Single, warum also nicht… ich sag’s Euch direkt: Niemals. Jemandem Geld zu geben, um ihn einführen zu dürfen – das kann nur die Konsequenz Selbstmord haben. Mit 16-20 waren wir natürlich mal in den Kieler Etablissements unterwegs, ich berichtete fast etwas zu ausführlich. Das war Jugend forscht. Aber wer als Mann in den Puff oder zu einer Escort geht unterstützt auch Trump. Ich lächelte, bedankte mich und teilte ihm mit, ich könne ja gegebenenfalls einmal drauf zurückkommen.

Einfach nur ein Laken drüber? Nein, alles muss neu!

Wochen später fragte ein Penthouse-Eigentümer (auf jedem Block hier gibt es 2 größere Penthäuser) bei Carlos an, ob er ihm in Sachen Pergola vielleicht einmal aushelfen könne. Kleine Zwischen-Info: In meinem Block gibt es ein Penthouse, in dem erst ein Norweger und dann ein Engländer lebte. Dem Norweger hat er ein Zusatz-Fenster im Schlafzimmer verkauft („es ist doch eine Schade, dann man von hier nicht auf’s Meer gucken kann!“), welches er ins Mauerwerk ballerte; 4 Wochen Lärm & Staub. Und als der Engländer kam, hat er ihm die erneute Zumauerung verkauft („der Vorbesitzer war ein Idiot – dieses Fenster ist too much! Ich mach‘ es wieder zu, ok?“).

Defekte Rückfahrkamera

Alle Penthäuser haben hier über einem Teilbereich der Außenfläche diese Pergola Holzbalken-Konstruktion (s.o.) und einige Eigentümer nutzen diese mit einem darüber gespannten Sonnensegel, um optional eine Schattenfläche auf der Terrasse zu haben. Statt dem Eigentümer nun so ein Sonnensegel für 450€ zu verkaufen und zu installieren, erzählte Carlito dem Eigentümer, dass leider sämtliche der 13 Holzbalken morsch seien und dringend ersetzt werden müssen. Die neuen Holzbalken sägten Carlitos Arbeiter dann zu – in meiner Garage hier unten. Die war dann tagelang extrem verstaubt. Sogar so sehr, dass die Rückfahrkamera meines Autos nicht mehr funktionierte. Holzspähne hatten sich in der fragilen Vorrichtung verfangen, die Kamera konnte nicht mehr ausfahren. Außerdem musste ich 1x die Woche in die Waschstraße, die Karre war komplett zugestaubt. Ich habe das Carlito auch mitgeteilt, aber wie immer wies er alle Schuld von sich. Er wollte es mir in einem 10minütigen Monolog erläutern, auf den ich zwischendrin aber kein‘ Bock mehr hatte, einfach ging und es dann der Administration petzte. Bitte glaubt mir: Gerne mache ich solche Denunzianten-Moves nicht, aber manchmal diggie da muss.

El Coqui der Große

Außerdem parkte der Pisser kleine El Coqui immer auf den Parkplätzen meiner Nachbarn, wenn die nicht da waren. Da in der Regel im Schnitt nur 30% der Eigentümer hier anwesend sind (die meisten kommen tatsächlich nur Ostern, Weihnachten, im Sommer und im Frühherbst – habe hier also immer meine Ruhe!) kam das sehr oft vor. Und ich hatte dann immer Schwierigkeiten beim Ausparken. Ja, ich weiß. Aber wenn keiner neben mir parkt, kann ich halt einfach in einem Schwung rückwärts/seitwärts raus-sliden, ohne ewig korrigieren zu müssen. Auch das teilte ich der Verwaltung mit. Alle anderen Arbeiter parken auch draußen, es gibt Parkplätze genug. Aber für den eigentlichen Haupt-Eigentümer der gesamten Anlage, für den König Don Carlitzkens, galt das natürlich nicht.

Der letzte Tropfen

Carlito fand es dann nicht ganz so schön, dass die Verwaltung ihn ermahnte. Statt einfach einzusehen, sich zu entschuldigen und vielleicht mal 2-3 Gänge herauszunehmen, hielt er es offenbar für besser, noch einen draufzusetzen wie Jenga-Daddelnde. Als wir uns das nächste Mal in der Garage sahen, in der er schon wieder auf dem freien Platz meines Nachbarn direkt neben meinem parkte, liess er sich nicht zwei Mal bitten. „Ah, da ist er ja. Hast mich schön angeschissen, hm?! Du frustrierte Schwuchtel, Du brauchst glaub‘ ich mal einen Mann, hm?!“. Ah, okay, das ist interessant. Das heisst dann also ab sofort und für alle Beteiligten ganz klar: Krieg. Ich baller‘ Dich hier raus und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Dachte ich kurz, kam dann aber auch schnell wieder zu mir und fing in Ruhe an zu planen.
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[Fortsetzung folgt]