E-Autos in Deutschland: Bestandsaufnahme zeigt die bittere Wahrheit

Warum bekommen ausgerechnet die, die es sich leisten könnten, den größten Rabatt auf die Verkehrswende?

Mai 16, 2025 - 19:00
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E-Autos in Deutschland: Bestandsaufnahme zeigt die bittere Wahrheit

Warum bekommen ausgerechnet die, die es sich leisten könnten, den größten Rabatt auf die Verkehrswende?

Deutsche Privatkäufer scheuen noch immer E-Autos

Die meisten Deutschen schrecken anscheinend noch immer vor dem Kauf eines E-Autos zurück. Gerade einmal drei Prozent der privaten Fahrzeuge fahren im ersten Quartal 2025 rein elektrisch. Immerhin bei zu Neuzulassungen können die E-Autos weiter Fahrt aufnehmen und machen inzwischen 18,8 Prozent aus – liegen damit aber weiterhin meilenweit hinter den Verbrennern.

„Im entscheidenden Markt der Privatleute kommen E-Autos kaum an“, bestätigt HUK-Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann (Quelles: tagesschau). Der Wegfall des Umweltbonus Ende 2023 verschärft diese Entwicklung zusätzlich. Der Privatkauf eines E-Autos scheint für die meisten Deutschen einfach nicht lohnenswert – auch wenn der Ausbau der Lademöglichkeiten immer weiter voranschreitet.

Dienstwagen-Privileg bevorzugt E-Autos

Ein völlig anderes Bild zeigt sich bei den Dienstwagen. Constantin Gall von der Unternehmensberatung EY nennt erstaunliche Zahlen: „Von den Top drei Elektro-Modellen in Deutschland im ersten Quartal – VW ID.7, VW ID.4/5 und Skoda Enyaq – wurden 86 Prozent auf gewerbliche Halter zugelassen.“

Der Grund liegt in der steuerlichen Behandlung – während Verbrenner-Dienstwagen mit einem Prozent des Listenpreises versteuert werden müssen, wenn diese auch privat genutzt werden, sind es bei E-Autos nur 0,25 Prozent bis zu einem Bruttolistenpreis von 70.000 Euro.

Diese Regelung macht Elektrofahrzeuge für Dienstwagennutzer besonders attraktiv. Die neue Bundesregierung plant sogar eine Ausweitung der steuerlichen Vorteile für E-Dienstwagen bis zu einem Listenpreis von 100.000 Euro.

Klingt auf dem Papier schön, greift jedoch dem deutschen Mittelstand nicht unter die Arme. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft zeigt: Von den Steuererleichterungen profitieren vor allem die einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung – der Rest bleibt auf der Strecke und dementsprechend wenig überraschend zu großen Teilen auch lieber beim Verbrenner.