E-Autos in Deutschland: Bestandsaufnahme zeigt die bittere Wahrheit
Warum bekommen ausgerechnet die, die es sich leisten könnten, den größten Rabatt auf die Verkehrswende?

Warum bekommen ausgerechnet die, die es sich leisten könnten, den größten Rabatt auf die Verkehrswende?
Deutsche Privatkäufer scheuen noch immer E-Autos
Die meisten Deutschen schrecken anscheinend noch immer vor dem Kauf eines E-Autos zurück. Gerade einmal drei Prozent der privaten Fahrzeuge fahren im ersten Quartal 2025 rein elektrisch. Immerhin bei zu Neuzulassungen können die E-Autos weiter Fahrt aufnehmen und machen inzwischen 18,8 Prozent aus – liegen damit aber weiterhin meilenweit hinter den Verbrennern.
„Im entscheidenden Markt der Privatleute kommen E-Autos kaum an“, bestätigt HUK-Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann (Quelles: tagesschau). Der Wegfall des Umweltbonus Ende 2023 verschärft diese Entwicklung zusätzlich. Der Privatkauf eines E-Autos scheint für die meisten Deutschen einfach nicht lohnenswert – auch wenn der Ausbau der Lademöglichkeiten immer weiter voranschreitet.
Dienstwagen-Privileg bevorzugt E-Autos
Ein völlig anderes Bild zeigt sich bei den Dienstwagen. Constantin Gall von der Unternehmensberatung EY nennt erstaunliche Zahlen: „Von den Top drei Elektro-Modellen in Deutschland im ersten Quartal – VW ID.7, VW ID.4/5 und Skoda Enyaq – wurden 86 Prozent auf gewerbliche Halter zugelassen.“
Der Grund liegt in der steuerlichen Behandlung – während Verbrenner-Dienstwagen mit einem Prozent des Listenpreises versteuert werden müssen, wenn diese auch privat genutzt werden, sind es bei E-Autos nur 0,25 Prozent bis zu einem Bruttolistenpreis von 70.000 Euro.
Diese Regelung macht Elektrofahrzeuge für Dienstwagennutzer besonders attraktiv. Die neue Bundesregierung plant sogar eine Ausweitung der steuerlichen Vorteile für E-Dienstwagen bis zu einem Listenpreis von 100.000 Euro.
Klingt auf dem Papier schön, greift jedoch dem deutschen Mittelstand nicht unter die Arme. Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft zeigt: Von den Steuererleichterungen profitieren vor allem die einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung – der Rest bleibt auf der Strecke und dementsprechend wenig überraschend zu großen Teilen auch lieber beim Verbrenner.