E-Autobauer: Tesla widerspricht Bericht über Musks Ablöse – Trump stärkt ihm den Rücken

Der US-Autobauer Tesla dementiert Berichte, dass Elon Musk als Chef abgelöst werden soll. Donald Trump bietet ihm dennoch vorsichtshalber einen sicheren Platz im Weißen Haus an.

Mai 1, 2025 - 12:10
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E-Autobauer: Tesla widerspricht Bericht über Musks Ablöse – Trump stärkt ihm den Rücken

Der US-Autobauer Tesla dementiert Berichte, dass Elon Musk als Chef abgelöst werden soll. Donald Trump bietet ihm dennoch vorsichtshalber einen sicheren Platz im Weißen Haus an.

Der US-Autobauer Tesla hat einem Zeitungsbericht widersprochen, wonach mehrere Spitzenmanager sich mit der Nachfolgersuche für CEO Elon Musk beschäftigt haben sollen. 

Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, mehrere Mitglieder des Verwaltungsrats hätten Personalberater angesprochen, um Großaktionär Musk als Konzernchef abzulösen. Der Bericht sei "total falsch", schrieb Tesla-Verwaltungsratschefin Robyn Denholm am Donnerstag auf Musks Kurznachrichtendienst X.

Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Denholm.

Elon Musk über Bericht: absichtliche Falschmeldung

Musk selbst, der neben Tesla und X auch die Raumfahrtfirma SpaceX und die KI-Firma xAI betreibt und seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump als dessen Berater für Einsparungen im Regierungsapparat zuständig ist, sprach auf X von einer absichtlichen Falschmeldung. Das "Wall Street Journal" diskreditiere den Journalismus. 

Die Zeitung änderte zunächst nichts an ihrer Darstellung. Das "Wall Street Journal" hatte selbst eingeschränkt, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei.

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen, die hochrangigen Tesla-Manager hätten vor einem Monat mehrere Personalberater kontaktiert. Sie hätten auch Musk angesprochen und ihn gebeten, sich öffentlich zu verpflichten, mehr Zeit für Tesla aufzuwenden. Tesla-Mitgründer JB Straubel und andere Spitzenvertreter hätten sich mit Investoren getroffen und diesen versichert, Tesla sei in guten Händen.

"Tesla ist Musk"

Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze von Tesla und gilt als treibende Kraft hinter dem Aufstieg der Firma. "Tesla ist Musk und Musk ist Tesla", schrieb etwa jüngst Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush.

Der lange Zeit weltgrößte Hersteller von Elektroautos ist in Turbulenzen geraten: Seine alternde Produktpalette, die starke Konkurrenz aus China und nicht zuletzt Musks kontroverse politische Aktivitäten haben die Nachfrage und den Gewinn sinken lassen. Musk will das Unternehmen stärker auf KI-Produkte wie Robotaxis und humanoide Roboter ausrichten.

Vor einem Monat geriet Musk zunehmend in die Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington verbrachte, um die Kosten für US-Präsident Donald Trump zu senken. Musks Rolle als inoffizieller Chef von Doge, der einen massiven Kosten- und Personalabbau im Staatsapparat vorantreibt, schadet offenbar der Marke Tesla – aus Protest gegen Musk und die Politik der Trump-Administration gab es Boykottaufrufe in Europa und den USA. Tesla-Verkaufsräume wurden angegriffen.

Vergangene Woche hatte er aber angekündigt, sich weitgehend aus der Rolle in der Hauptstadt zurückzuziehen und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.

Donald Trump bietet Schutz

Damit könnte ein Spannungspunkt mit Blick auf die Börse ausgeräumt sein. Allerdings hatten Musks Auftreten in Washington und seine rechten politischen Ansichten auch dazu geführt, dass sich einige potenzielle Käufer von Tesla abwendeten. So schätzt Analyst Ives, dass dadurch die Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gesunken sein könnte.

Selbst wenn sich Musk mehr um Tesla kümmern oder er als Chef der Firma abgesägt werden sollte: US-Präsident Donald Trump hat ihm einen Verbleib als Berater im Weißen Haus zugesichert. 

"Die große Mehrheit der Menschen in diesem Land respektiert und schätzt dich wirklich", sagte Trump bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch (Ortszeit). "Du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du willst", fügte der US-Präsident an Musk gerichtet hinzu. Der Tesla-Chef wolle aber vermutlich "wieder zurück nach Hause zu seinen Autos".

"Du hast wirklich viel geopfert. Sie haben dich sehr unfair behandelt", sagte Trump weiter. "Sie haben meine Autos angezündet, das war nicht so toll", sagte Musk.