Arbeitsmarkt USA aktuell: Stellenzuwachs März und Fed-Prognose nach Trump Zöllen

Washington – Trump und sein Zollhammer – Märkte und Stimmung sind tief im roten Bereich. Befeuert der US-Arbeitsmarktbericht das miese Momentum noch? Die heutigen März-Zahlen dürften noch nicht Trump geprägt sein, aber die US-Konjunktur zeigt schon länger Risse. Quo vadis Amerika? Nur 125.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft – das erwarten Ökonomen laut FactSet im […] Der Beitrag Arbeitsmarkt USA aktuell: Stellenzuwachs März und Fed-Prognose nach Trump Zöllen erschien zuerst auf ftd.de.

Apr 4, 2025 - 07:36
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Arbeitsmarkt USA aktuell: Stellenzuwachs März und Fed-Prognose nach Trump Zöllen
Arbeiter vor US-Flagge (Foto: Freepik, nunkung3529) Arbeitsmarkt USA aktuell: Stellenzuwachs März 2025 und Fed-Prognose nach Trump Zöllen

Wie geht es dem US-Arbeitsmarkt? (Foto: Freepik, nunkung3529)

Washington – Trump und sein Zollhammer – Märkte und Stimmung sind tief im roten Bereich. Befeuert der US-Arbeitsmarktbericht das miese Momentum noch? Die heutigen März-Zahlen dürften noch nicht Trump geprägt sein, aber die US-Konjunktur zeigt schon länger Risse. Quo vadis Amerika?

Nur 125.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft – das erwarten Ökonomen laut FactSet im Schnitt für den Monat März. Das wäre weniger Zuwachs als die 151.000 Jobs im Vormonat Februar und gleich dem Januarwert (125.000). Die Arbeitslosenquote soll von 4,1 auf 4,2 Prozent steigen.

In den USA geht gerade das Momentum verloren – das zeigt auch die Zahl der offenen Stellen. 7,56 Millionen waren es noch Ende Februar, nach 7,76 Millionen einen Monat davor. Insgesamt ist der Trend rückläufig, seit dem Höchststand von über 12 Millionen im März 2022 nach der Corona-Krise.

Solider Stellenzuwachs bei ADP-Bericht – Trumps Zölle und die Folgen

Positiv überrascht hat am Mittwoch allerdings der ADP-Beschäftigungsbericht. Die Statistik des Lohndienstleisters ADP verzeichnete für März 155.000 neue Jobs in der Privatwirtschaft – bei nur 105.000 lagen die Prognosen. Der Februar-Wert wurde von 77.000 auf 84.000 nach oben korrigiert.

„Trotz politischer Unsicherheit und pessimistischer Verbraucher lässt sich unter dem Strich sagen: Die Zahlen für März waren für Wirtschaft und Arbeitgeber aller Größenordnungen – wenn auch nicht unbedingt aller Branchen – gut“, kommentierte ADP-Chefökonomin Nela Richardson die Zahlen.

Viele Experten sind sicher: Trumps Politik wird die Waren für US-Bürger verteuern und die Konjunktur bremsen. So erwartet etwa der Analyst James Knightley von der ING-Bank einen stärkeren Inflationsanstieg und abnehmende Konsumfreude als Folge von Zöllen und reduzierten Staatsausgaben.

Verbraucherpreise: Prognosen angehoben – Misery Index im Blick

Zwar ist die US-Inflation (Consumer Price Index) im Februar noch gesunken, von 3 auf 2,8 Prozent im Jahresvergleich. Doch das war vor Trump. Die Inflationsängste der Verbraucher sind mittlerweile sprunghaft hoch gegangen, und die US-Notenbank hat ihre Prognose für 2025 von 2,5 auf 2,7 Prozent angehoben.

Alarmsignale sendet auch der Misery Index – die Kennzahl bildet sich aus der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote und soll das wirtschaftliche Befinden des Landes messen. Mit 6,9 Punkten liegt der Index zwar klar unter den Corona Höchstwerten, aber auch deutlich über der Vor-Corona-Zeit.

Zwickmühle für die Federal Reserve – Angebotsschock durch Zölle

Droht nun die sogenannte Stagflation? Hohe Inflation, gleichzeitig Konjunkturflaute – das ist ein gefürchtetes Szenario für Volkswirtschaften. Denn die Notenbank wäre dann in der Zwickmühle: Sie müsste eigentlich für mehr Wachstum die Zinsen senken, was aber Gift für die Verbraucherpreise ist.

Die harten Wirtschaftsdaten seien stark, die weichen Daten – etwa das Verbrauchervertrauen – brächen derzeit ein, stellte Austan Goolsbee diese Woche fest. Der Präsident der Fed Chicago warnte vor einem Angebotsschock durch Trumps Zölle, durch den die Menschen in Panik geraten könnten.

Aktueller Stand der US-Leitzinsen – Prognose des FedWatch Tools

Bei der Spanne von 425 bis 450 Basispunkten steht der US-Leitzins derzeit – seit 3 Sitzung hält die Fed die Rate stabil. Die Wirtschaftsaussichten seien unsicherer geworden, hieß es im Bericht. Zuvor hatten die US-Währungshüter seit September die Zinsen 3-mal um insgesamt 1 Prozent gesenkt.

Was wird die Fed jetzt tun? Das FedWatch Tool taxiert die Chance für unveränderte Zinsen nach der Sitzung am 7. Mai auf 72,6 Prozent. Dass der Leitzins auch nach der Sitzung am 18. Juni noch bei 4,25 bis 4,5 Prozent steht, ist zu 16,2 Prozent wahrscheinlich. (Stand: 3. April, 17.40 Uhr MESZ)

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