Sieben Tage lang

Vorweg ein herzlicher Dank für die Zusendung des Buches „Alles Leben ist Problemlösen“ von Karl R. Popper (Verlagslink) vom Wunschzettel. Der Stapel wächst, es ist sehr gut so. *** Gehört: Eine Folge RadioWissen über Chet Baker und den Cool Jazz. Den könnte man selbstverständlich auch mal wieder hören, den Herrn und seine Richtung. Cool Jazz... Der Beitrag Sieben Tage lang erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Apr 6, 2025 - 06:37
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Sieben Tage lang

Vorweg ein herzlicher Dank für die Zusendung des Buches „Alles Leben ist Problemlösen“ von Karl R. Popper (Verlagslink) vom Wunschzettel. Der Stapel wächst, es ist sehr gut so.

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Gehört: Eine Folge RadioWissen über Chet Baker und den Cool Jazz. Den könnte man selbstverständlich auch mal wieder hören, den Herrn und seine Richtung. Cool Jazz beim Kälteeinbruch, das klingt auch passend, und wir wollen doch immer auf das Mitschwingen achten, selbstverständlich auch beim Soundtrack des Lebens.

Man sieht hier gut die Zahnlücke, die zur Entstehung des Sounds deutlich beigetragen hat.


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Das mache ich eher selten, aber in diesem Fall doch. Die Empfehlung zur Langen Nacht mit Marlen Haushofer wiederhole ich, und dies mit Nachdruck. Nachdem ich sie komplett gehört habe, denke ich nämlich: Es ist klar die beeindruckendste Folge dieser ohnehin lobenswerten Reihe, die ich da bisher gehört habe. Besonders interessant sicherlich, wenn sie eine Frau sind oder Frauen kennen.

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Die Stadt da draußen ist ansonsten voller frierender Menschen, die alle trotz besseren Wissens und bei bestem Informationsstand auf einen alten Wettertrick reingefallen sind. Denn die Temperaturen, sie fielen in der Nacht bei gleichbleibender, sonniger Optik am Tag. Geradezu maienhaft sieht es überall weiterhin aus, wenn man es sich von drinnen ansieht. Und da ist auf einmal auch überall dieses lockende Grün in den Bäumen und Büschen. Wie ging das eigentlich zu und wann genau.

Da mag man nicht noch einmal zur ollen Winterjacke greifen. Es fühlt sich dermaßen unpassend an, denkt man da, fast wie ein Versagen. Und es wird schon irgendwie gehen, das denkt man auch. Kurz darauf steht man dann etwas deppert in der Fröstelfrische und klappert.

Es ist allerdings ein wenig lustig, wenn man auf den Wegen die ungefähr hundertste Figur sieht, die sich so offensichtlich nach zwei, drei textilen Schichten mehr sehnt. Denn wir sind auch bei diesem Phänomen alle wieder berechenbar gleich gestrickt. Auch der Schreiber dieser Zeilen etwa kann gar nicht lange genug hinsehen, um die Beschreibung der zitternden Menschen in der auf einmal wieder februarhaften Außentemperatur noch ansprechend zu vertiefen. Er muss nämlich so verdammt schnell an allem vorbeigehen, damit die Kälte ihn nicht einholt, in seinem Hauch von Übergangsmäntelchen.

Ein Blick in den Wetterbericht: Sieben Tage bleibt es so kalt. Das ist immerhin eine gute und märchenbewährte Zahl, die wollen wir dann mal glauben und uns auch darauf einstellen. Was wollen wir trinken, sieben Tage lang, haben wir früher singend gefragt, was aber auch schon enorm lange her ist.

Heute beantworten wir diese Frage jedenfalls anders als damals. Eher mit heißer Zitrone und dergleichen.

Ein Gebäude in der Innenstadt, Große Johannisstraße, mit beleuchteten Fenstern

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