Ansage an 1&1: Jüngster Netzbetreiber muss endlich liefern
1&1 hat seit Monaten ein eigenes Handynetz – zumindest in der Theorie. Denn noch ist das Netz nur an wenigen Orten verfügbar, 1&1-Kunden nutzen andernorts das Vodafone-Netz. Nun gibt es weiteren Ärger: Der Bund fordert, dass 1&1 auch den zugesagten Ausbau der Mobilfunkmasten in sogenannten weißen Flecken schneller vorantreibt.

1&1 hat seit Monaten ein eigenes Handynetz – zumindest in der Theorie. Denn noch ist das Netz nur an wenigen Orten verfügbar, 1&1-Kunden nutzen andernorts das Vodafone-Netz. Nun gibt es weiteren Ärger: Der Bund fordert, dass 1&1 auch den zugesagten Ausbau der Mobilfunkmasten in sogenannten weißen Flecken schneller vorantreibt.
Deutschlands vierter Netzbetreiber: 1&1 muss einen Zahn zulegen
Als 1&1 im Jahr 2019 Mobilfunkfrequenzen erwarb, hat sich das Unternehmen auch verpflichtet, Funklöcher zu schließen, die sogenannten weißen Flecken der Mobilfunkabdeckung. Dem ist das Unternehmen bisher deutlich weniger und langsamer nachgekommen, als es sich das zuständige Bundesministerium vorgestellt hat.
Jetzt soll schnell nachgeholt werden: Bis zum 30. Juni 2025 muss 1&1 die Auflagen zum Ausbau der weißen Flecken vollständig erfüllen. Darauf haben sich das Ministerium und Deutschlands jüngster Netzbetreiber in einem Nachtrag zum bereits vor Jahren geschlossenen Vertrag geeinigt, wie die Wirtschaftswoche berichtet.
Das bedeutet: 1&1 muss mindestens 120 Mobilfunkmasten in bisher unterversorgten Gegenden aufbauen. Dafür sichert der United-Internet-Konzern, der hinter der Marke 1&1 steht, Investitionen in Höhe von mindestens 5 Millionen Euro zu.Link
1&1 sieht Schuld an Verzögerungen nicht bei sich
Die Verspätungen beim Netzausbau haben 1&1 zufolge mehrere Gründe: Ursprünglich sollten dem Konzern Zinsen für einen Kredit zum Netzaufbau erlassen werden. Von den so gesparten Kosten sollten die neuen Zellen in Funklöchern bezahlt werden. Die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre sorgten dafür, dass die Kalkulation zusammenbrach und nur viel weniger als die eigentlich lose vorgesehenen 400 Masten gebaut wurden.
Auf der anderen Seite, so die Wirtschaftswoche, hatte der ursprüngliche Vertrag seitens des Ministeriums auch keine expliziten Mengenangaben gemacht. Die Vorgaben bezogen sich stattdessen darauf, die gesparten Zinsen zu investieren.Link
1&1 weist darauf hin, dass die Standorte von den Mitbewerbern Telekom, Vodafone und Telefónica festgelegt wurden. Dort müssten in der Regel teure, frei stehende Masten errichtet werden, da entsprechend hohe Häuser für die Installation von Dachantennen fehlen. Das sei kosten- und zeitintensiv, so 1&1 gegenüber der Wirtschaftswoche.
Das Bundesministerium für Digitales sieht jedoch auch Verfehlungen auf Seite von 1&1. Unternehmerische Entscheidungen von CEO Ralph Dommermuth hätten ebenfalls dazu beigetragen, dass der Plan, weiße Flecken zu versorgen, nicht wie geplant umgesetzt wurde.
So oder so kündigt sich für Kunden damit eine bessere Versorgung an. Ob die Ziele nach mehrmaligem Verpassen nun tatsächlich für den Sommer rechtzeitig erreicht werden, ist allerdings noch unklar.
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