6 ungewöhnliche Radtouren durch Europa – naturnah und abseits vom Trubel

Jeder kennt den Donauradweg und den Elberadweg. Wir stellen sechs ungewöhnliche Radreisen vor, die weder überlaufen noch bekannt sind – dafür aber ideal für Radfahrer, die gern naturnah und weit abseits der Rennstrecken unterwegs sind.Radfahren liegt im Trend – und das völlig zu Recht. Wer dem Trubel entkommen und die Natur auf zwei Rädern genießen möchte, findet in unseren Geheimtipps garantiert die passende Strecke. Ob entlang der rauen Atlantikküste, durch die Olivenhaine auf Korfu oder gemächlich durch die grünen Wasserwege des Spreewalds – hier kommen sowohl sportliche Radfans als auch Familien mit Kindern auf ihre Kosten. Ob allein, zu zweit oder in der Gruppe: Diese Routen machen Lust auf Abenteuer, Entschleunigung und echte Naturerlebnisse. 1. Route: Sanfte Radwandertour für Familien an der Antlantikküste 3.000 Kilometer Atlantikküste liegen zwischen der französischen Bretagne und der Grenze zu Spanien, feinsandige Strände wechseln sich ab mit Kiefernwäldern, Salzwiesen und wilden Dünenlandschaften. Als eine der schönsten Regionen gilt die Gegend rund um Pornic an der Jadeküste im Departement Loire-Atlantique. Der malerische Ort mit einer Burg und mittelalterlichen Gassen bietet gleich zwölf unterschiedliche Strände, einer schöner als der andere. Zur obersten Liga zählen der Plage de l’Étang mit mehreren malerischen Buchten, der Plage de la Boutinardière mit schwarzen Felsen und der Plage du Portmain. Feiner goldgelber Sand und eine Umgebung aus Pinien und Eichen machen das Badevergnügen perfekt. Pornic ist eine Station auf der individuellen Radwanderreise von Nantes nach Les Sables-d’Olonne. Weil die Tour "Vandee und Atlantikküste auf die sanfte Tour" speziell für Familien gedacht ist, sind die Radetappen kurz – zwischen 20 und 30 Kilometern pro Tag – und ohne nennenswerte Steigungen. So bleibt genügend Zeit für entspannte Stunden am Atlantik. Infos: Vom 15. Juni bis 15. September ist der Reisetermin frei wählbar, ansonsten muss die Radwandertour an einem Sonntag beginnen. Reisepreis je nach Gruppengröße und Saisonzeit zwischen 1.025 Euro und 1.215 Euro. Eingeschlossen sind acht Übernachtungen (Doppelzimmer) in Hotels und Gästehäusern mit Frühstück, Gepäcktransport, Navigationsapp und Roadbook mit Kartenmaterial und markierter Route, GPS-Tracks. Trekkingrad 155 Euro, E-Bike 275 Euro, Kinderrad 90 Euro, Kindersitz35 Euro. bike-frankreich.com2. Route: Mit Bus und Rad bis nach Albanien und Korfu  Für diese Tour braucht man Sitzfleisch, gute Nerven und eine ebenso gute Kondition. Der Münchner Bus- und Radreise-Spezialist Berr Reisen kombiniert Kroatien, Montenegro, Albanien und die Insel Korfu zu einer 15-tägigen Etappentour, die es in sich hat. Alles beginnt mit einer nächtlichen Busanreise über 1.000 Kilometer nach Neum, eine kleine bosnisch- herzegowinische Gemeinde an der Adria, eingezwängt zwischen der kroatischen Küste und der Landzunge Pelješac. Zwei Stunden sind es von hier bis Dubrovnik, wo am nächsten Reisetag das Rad-Abenteuer beginnt. Mit Tagesetappen zwischen 60 und 80 Kilometern und bis zu tausend Höhenmetern – die man nach Wunsch auch im Bus erklimmen kann – geht es von hier in den nächsten Tagen bis an die südlichsten Ecke Albaniens. Zum Aufwärmen bieten sich die 32 Kurven durch die Bucht von Kotor an, dann über den Pass und weiter zum 48 Kilometer langen Skadar-See. Mehr als 260 Vogelarten, wie Reiher oder Flamingos, besiedeln die Süßwasserlandschaft, die sich über 500 km² bis in den Norden Albaniens erstreckt. Nach einem Tag in der Hauptstadt Tirana – der einzige radfreie Tag der Reise – geht es über die 2.400 Jahre alte Stadt Berat und entlang der Küste ans südliche Ende von Albanien und schließlich mit einer kurzen Fährfahrt auf die griechische Insel Korfu. Wer meint, dass jetzt ein paar Badetage warten, der irrt. Die Insel ist zu schön, um an den letzten zwei Tagen nicht mit dem Rad entdeckt zu werden: von byzantinischen Klöstern bis zu stillen Olivenhainen und urigen Dörfern. Am Tag 15 geht der Rückflug nach München, die Räder kommen drei Tage später mit dem Bus. Infos: Die Bus-Radreise vom 14. bis 29. September kostet 2.990 Euro, eingeschlossen sind alle Busfahrten mit Transport des eigenen Fahrrads und des Gepäcks, 14 Übernachtungen mit Halbpension, Radtouren-Begleitung, Stadtführungen in Dubrovnik, Kotor und Tirana, Fährüberfahrt nach Korfu und Rückflug nach München. berr-reisen.de3. Route: Radfahren durch die spanische Region Extremadura Menschenleere Landschaftspanoramen, Schafherden, Steineichenwälder, Störche auf jedem Kirchturm: In der Extremadura lebt noch das alte, unverfälschte Spanien. Die dünn besiedelte, sonnendurchglühte Region liegt zwar geografisch im Herzen der Iberischen Halbinsel – und doch außerhalb der Wahrnehmung. Selbst die meisten Spanier kennen den Landstrich nur vom Transit nach Portugal. In den Programmen der großen Reiseveranstalter findet diese Gegend abseits aller Badestrände nicht statt – und ist gerade deshalb ein Glücksfall für die wenigen, die de

Apr 26, 2025 - 19:48
 0
6 ungewöhnliche Radtouren durch Europa – naturnah und abseits vom Trubel

Jeder kennt den Donauradweg und den Elberadweg. Wir stellen sechs ungewöhnliche Radreisen vor, die weder überlaufen noch bekannt sind – dafür aber ideal für Radfahrer, die gern naturnah und weit abseits der Rennstrecken unterwegs sind.

Radfahren liegt im Trend – und das völlig zu Recht. Wer dem Trubel entkommen und die Natur auf zwei Rädern genießen möchte, findet in unseren Geheimtipps garantiert die passende Strecke. Ob entlang der rauen Atlantikküste, durch die Olivenhaine auf Korfu oder gemächlich durch die grünen Wasserwege des Spreewalds – hier kommen sowohl sportliche Radfans als auch Familien mit Kindern auf ihre Kosten.

Ob allein, zu zweit oder in der Gruppe: Diese Routen machen Lust auf Abenteuer, Entschleunigung und echte Naturerlebnisse.

1. Route: Sanfte Radwandertour für Familien an der Antlantikküste

3.000 Kilometer Atlantikküste liegen zwischen der französischen Bretagne und der Grenze zu Spanien, feinsandige Strände wechseln sich ab mit Kiefernwäldern, Salzwiesen und wilden Dünenlandschaften. Als eine der schönsten Regionen gilt die Gegend rund um Pornic an der Jadeküste im Departement Loire-Atlantique. Der malerische Ort mit einer Burg und mittelalterlichen Gassen bietet gleich zwölf unterschiedliche Strände, einer schöner als der andere.

Zur obersten Liga zählen der Plage de l’Étang mit mehreren malerischen Buchten, der Plage de la Boutinardière mit schwarzen Felsen und der Plage du Portmain. Feiner goldgelber Sand und eine Umgebung aus Pinien und Eichen machen das Badevergnügen perfekt. Pornic ist eine Station auf der individuellen Radwanderreise von Nantes nach Les Sables-d’Olonne.

Weil die Tour "Vandee und Atlantikküste auf die sanfte Tour" speziell für Familien gedacht ist, sind die Radetappen kurz – zwischen 20 und 30 Kilometern pro Tag – und ohne nennenswerte Steigungen. So bleibt genügend Zeit für entspannte Stunden am Atlantik.

Infos: Vom 15. Juni bis 15. September ist der Reisetermin frei wählbar, ansonsten muss die Radwandertour an einem Sonntag beginnen. Reisepreis je nach Gruppengröße und Saisonzeit zwischen 1.025 Euro und 1.215 Euro. Eingeschlossen sind acht Übernachtungen (Doppelzimmer) in Hotels und Gästehäusern mit Frühstück, Gepäcktransport, Navigationsapp und Roadbook mit Kartenmaterial und markierter Route, GPS-Tracks. Trekkingrad 155 Euro, E-Bike 275 Euro, Kinderrad 90 Euro, Kindersitz
35 Euro.

bike-frankreich.com

2. Route: Mit Bus und Rad bis nach Albanien und Korfu 

Für diese Tour braucht man Sitzfleisch, gute Nerven und eine ebenso gute Kondition. Der Münchner Bus- und Radreise-Spezialist Berr Reisen kombiniert Kroatien, Montenegro, Albanien und die Insel Korfu zu einer 15-tägigen Etappentour, die es in sich hat.

Alles beginnt mit einer nächtlichen Busanreise über 1.000 Kilometer nach Neum, eine kleine bosnisch- herzegowinische Gemeinde an der Adria, eingezwängt zwischen der kroatischen Küste und der Landzunge Pelješac. Zwei Stunden sind es von hier bis Dubrovnik, wo am nächsten Reisetag das Rad-Abenteuer beginnt. Mit Tagesetappen zwischen 60 und 80 Kilometern und bis zu tausend Höhenmetern – die man nach Wunsch auch im Bus erklimmen kann – geht es von hier in den nächsten Tagen bis an die südlichsten Ecke Albaniens.

Zum Aufwärmen bieten sich die 32 Kurven durch die Bucht von Kotor an, dann über den Pass und weiter zum 48 Kilometer langen Skadar-See. Mehr als 260 Vogelarten, wie Reiher oder Flamingos, besiedeln die Süßwasserlandschaft, die sich über 500 km² bis in den Norden Albaniens erstreckt. Nach einem Tag in der Hauptstadt Tirana – der einzige radfreie Tag der Reise – geht es über die 2.400 Jahre alte Stadt Berat und entlang der Küste ans südliche Ende von Albanien und schließlich mit einer kurzen Fährfahrt auf die griechische Insel Korfu.

Wer meint, dass jetzt ein paar Badetage warten, der irrt. Die Insel ist zu schön, um an den letzten zwei Tagen nicht mit dem Rad entdeckt zu werden: von byzantinischen Klöstern bis zu stillen Olivenhainen und urigen Dörfern. Am Tag 15 geht der Rückflug nach München, die Räder kommen drei Tage später mit dem Bus.

Infos: Die Bus-Radreise vom 14. bis 29. September kostet 2.990 Euro, eingeschlossen sind alle Busfahrten mit Transport des eigenen Fahrrads und des Gepäcks, 14 Übernachtungen mit Halbpension, Radtouren-Begleitung, Stadtführungen in Dubrovnik, Kotor und Tirana, Fährüberfahrt nach Korfu und Rückflug nach München.

berr-reisen.de

3. Route: Radfahren durch die spanische Region Extremadura

Menschenleere Landschaftspanoramen, Schafherden, Steineichenwälder, Störche auf jedem Kirchturm: In der Extremadura lebt noch das alte, unverfälschte Spanien. Die dünn besiedelte, sonnendurchglühte Region liegt zwar geografisch im Herzen der Iberischen Halbinsel – und doch außerhalb der Wahrnehmung. Selbst die meisten Spanier kennen den Landstrich nur vom Transit nach Portugal.

In den Programmen der großen Reiseveranstalter findet diese Gegend abseits aller Badestrände nicht statt – und ist gerade deshalb ein Glücksfall für die wenigen, die den Weg hierher finden. Sie erleben grandiose, wilde Landschaften und eine imposante Tierwelt wie im Naturpark Monfragüe, wo schwarze Störche und die größte Geierpopulation Europas nisten. Etappenziele der individuellen Radreise sind aber auch Provinzstädtchen wie Plasencia mit seinen Arkadengängen oder das trutzige Trujillo, das majestätisch auf einem Granitberg thront.

Auf der jahrhundertealten Plaza Mayor mit Treppen, Nischen und Arkaden kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Hier findet sich auch das Geburtshaus des Francesco Pizarro, der 1530 mit seinen Getreuen aufbrach, um in Peru das Imperium der Inkas zu zerschlagen und Schiffsladungen mit Gold und Silber nach Sevilla zu schaffen.

96 der berühmtesten Invasoren kamen aus dem kleinen Nest Trujillo – keiner von ihnen hatte jemals zuvor das Meer gesehen, keiner konnte schwimmen oder Seekarten lesen, und doch fuhren sie über den Atlantik und plünderten halb Südamerika.

Die Reise endet in Cáceres

Weiter geht die Radtour auf stillen Nebenstraßen durch eine verwunschene Landschaft, in der es nach Minze und Kamille riecht, gesprenkelt von seltsamen Steinriesen aus Granit, die wie mythische Märchenfiguren zwischen Ginsterbüschen hocken. Und hinter jedem Höhenzug überrascht ein anderes Bild, mal ein wildes Blumenmeer, in dem ein einsamer Esel grast, mal ein sumpfiger See, durch den ein Dutzend Störche staksen.

Die Reise endet in Cáceres, Weltkulturerbe und wieder eine faszinierende mittelalterliche Kulisse. 16.000 Störche leben in der Extremadura, ein Drittel davon in Cáceres. Ab und an sorgen sie für Aufregung, wenn sie über die Kopfsteinpflastergassen fliegen und eine Schlange fallen lassen, weil ihnen das lebende Futter zu schwer wird.

Was diese Reise rundherum perfekt macht, sind die Übernachtungen, denn geschlafen wird in Paradores, Hotels mit modernem Komfort in restaurierten Klöstern, Burgen und Adelspalästen, nicht selten aus dem 14. Jahrhundert. Die meisten haben einen Außenpool und alle ein À-la-carte-Restaurant.

Infos: Der Start für diese individuelle Radtour ist bis zum 30. Juni und von September bis Ende November täglich möglich. Im Reisepreis von 1.098 Euro sind sechs Übernachtungen in Parador-Hotels (Doppelzimmer) mit Frühstück eingeschlossen, außerdem Gepäcktransport und ein Infopaket mit Routenbeschreibungen, Karten und GPS-Tracks. Das Leihrad (Trekkingrad, 24 Gang) kostet 115 Euro, das E-Bike 192 Euro, alle inklusive Reparatur-Set, Gepäckträger, Kartenhalter, Schloss, Tacho und Gepäcktasche.

vuelta.de

Eine Trinkflasche kann ein jahrelanger Begleiter fürs Fitnessstudio und auf Wanderungen sein. Sie hilft, Müll zu vermeiden. Wir haben zwölf Trinkflaschen getestet. Die Hälfte schneidet im Test mit "sehr gut" ab, darunter auch zwei günstige Modelle. 

4. Route: Im Reich der Störche und Libellen im Spreewald

Der Spreewald liegt zwischen Berlin und Dresden, eine magische Auenlandschaft mit einem dichten Netz kleiner Fließgewässer. Die Kanäle heißen hier Fließe. Knapp 300 Kilometer des 1.500 Kilometer großen Wassergeflechts sind mit Booten befahrbar. Die einzigartige Flusslandschaft mit ihren Rad- und Wanderwegen ist ein Unesco Biosphärenreservat und das Ziel der Natur-Reise "Deutschland ganz wild im Spreewald". Veranstalter ist Reisen mit Sinnen, engagiertes Gründungsmitglied des Forums Anders Reisen und CSR-zertifiziert für Nachhaltigkeit.

Die Urlauber wohnen im Waldhotel Eiche im Herzen des Spreewaldes, in Alleinlage direkt am Fließ, mit Biergarten unter alten Eichen am Ufer. Die Radtouren führen auf leisen Wegen durch die Region, vorbei an Teichen, die reich sind an Wasservögeln, Singschwänen, Störchen, Fisch- und Seeadlern. Zur Rast laden ursprüngliche Spreewald-Dörfchen und einstige Wassermühlen, die zu Cafés und kleinen Kneipen renoviert wurden.

Der Spreewald als Kulturlandschaft wurde entscheidend durch die Sorben geprägt, deren Kultur hier noch gelebt wird. Wegweiser und Ortsschilder rund um die Spreewald-Gemeinden sind zweisprachig, und wer genau hinschaut, kann Symbole sorbischer Traditionen erkennen. So zeigen die Giebel vieler Häuser gekreuzte Schlangenkörper mit Krone, mal mehr, mal weniger stilisiert. Sie stehen für den Schlangenkönig "wužowy kral", der Böses von den Bewohnern fernhalten soll.

Seinen Schutz kann auch der Spreewald brauchen, denn durch den Klimawandel droht das Wald- und Wassergebiet auszutrocknen. Niedrigwasser macht den Bootsleuten heute schon zu schaffen. Wenn in den heißen Sommern der Regen ausbleibt, sind kleinere Nebenkanäle nicht mehr befahrbar und Bootstouren nur noch auf den Magistralen möglich.

Infos: Die sechstägige Natur- und Aktivreise mit lokalen Guides, geführten Radtouren, Kahnfahrt, Leihrad und fünf Nächten im Waldhotel Eiche (Doppelzimmer) mit Verpflegung kostet 960 Euro; je ein Termin im Mai und im September.

reisenmitsinnen.de

5. Route: Aus den Bergen in die mediterrane Südsteiermark

Die Mur, Österreichs zweitgrößter Fluss, entspringt im Salzburger Lungau, ihr Radweg gilt als einer der schönsten Flussradwege im Alpenraum. Der abwechslungsreichste ist er auf jeden Fall – im Norden Berge und Almen, im Süden Weingärten und Auenlandschaften, dazwischen Graz, die Genusshauptstadt Österreichs mit der Unesco-geadelten Altstadt.

Die einwöchige Radwanderung in Eigenregie beginnt in St. Michael und führt vorbei an Wäldern, Schlössern und Burgen über Murau, Bruck an der Mur, Graz und durch die mediterrane Südsteiermark bis zum Thermen-Kurort Bad Radkersburg unweit der slowenischen Grenze. Fast immer ist man auf gekennzeichneten Radwegen unterwegs, ab und an muss man mit Kies- oder Schotterstraßen rechnen.

Bei Tagesetappen zwischen 55 und 65 Kilometern bleibt Zeit für Pausen wie auf dem Marktplatz vor dem prächtigen Rathaus des Lungauer Hauptortes Tamsweg, in Fronleiten mit seinen barocken Bürgerhäusern, an einem der Badeseen auf der Strecke oder in den zahlreichen Buschenschanken in der Steiermark. Die kleinen Wein-Wirtschaften mit ihren kreativ gestalteten Jausen sind wie das Kürbiskernöl und das Backhendl eine kulinarische Attraktion der steirischen Lebensart.

Infos: Anreise bis zum 21. September täglich, Preise je nach Hotelkategorie und Saison 950 Euro bis 1.229 Euro pro Person. Eingeschlossen sind sieben Übernachtungen (Doppelzimmer) in Hotels und Gasthöfen mit Frühstück, Gepäcktransport, Radkarte mit Routeninfos, persönliches Infogespräch, GPS-Daten. Tourenrad inklusive Versicherung 169 Euro.

pedalo.com

6. Route: Mit Fähre und Rad über die Kurische Nehrung in Litauen 

Dünen, Kiefernwälder, Vogelschwärme – die Kurische Nehrung in Litauen ist wie geschaffen für radelnde Naturfreunde. Gerade mal vier Kilometer ist der Sandstreifen breit, 52 Kilometer lang ist der litauische Teil und war fast ein halbes Jahrhundert für Urlauber unerreichbar und von der russischen Armee mit Raketenstellungen bestückt.

Von 1939 bis 1945 deutsch annektiert gehörte die schmale Halbinsel bis 1989 zur UdSSR und ist seit 1989 Teil des unabhängigen Litauen. Die Raketenstellungen sind längst verschwunden, geblieben ist ein Naturparadies aus endlosen Kiefernwäldern, gewaltigen Sanddünen wie die Tote Düne mit der spektakulären Aussicht über die Ostsee und das Kurische Haff mit Dörfern und Kuriositäten wie dem Hexenberg bei Juodkrante, wo mehr als 80 lebensgroße hölzerne Figuren – freundliche und düstere Gestalten aus der heimischen Sagenwelt – im Wald auf Besucher warten.

Ende des 19. Jahrhunderts waren es die Abgeschiedenheit und das besondere Licht der Halbinsel, die zahlreiche Künstler ins damalige Nidden (heute Nida) lockten. Berühmtester Gast der Künstlerkolonie war Thomas Mann, der hier einige Sommer verbrachte und an seiner Roman-Trilogie "Josef und seine Brüder" arbeitete.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war es mit der Künstlerkolonie vorbei, auch Thomas Mann kam nach 1933 nie mehr zurück, sein Sommerhaus kann man besuchen. Nida ist heute der südlichste Ort auf der litauischen Seite der Kurischen Nehrung und mit 1.500 Einwohnern die größte Ortschaft, mit einer charmanten Promenade entlang des Haffs, mit hübschen Fischerhäuschen, zahlreichen Cafés und einer Bernsteingalerie.

Infos: Die individuelle Radreise ist bis zum 30. Oktober täglich möglich. Im Reisepreis von 918 Euro sind eingeschlossen die Fährfahrt ab/bis Kiel nach Klaipeda (2-Bett-Innenkabine), Radtransport auf der Fähre, sechs Übernachtungen in Hotels und Gasthäusern (Doppelzimmer) mit Frühstück, Transfers nach Priekule, Schiffsfahrt nach Nida mit Radtransport, Kartenmaterial, GPS-Daten. 2-Bett-Außenkabine plus 57 Euro pro Person.

schnieder-reisen.de

Weiterlesen auf oekotest.de: