Empfehlenswert, abgesehen vom Aufschneiden

Upgrade | Mein Körper hat ein Upgrade bekommen. Das lag schon länger im Möglichkeitsraum und nun ja, irgendwann muss man mal ran an die Baustellen und dem Verfall entgegenarbeiten. Ich bin ein Fan davon zu handeln, bevor ein Schaden eintritt, den man hätte verhindern können. Eine OP also und eine Nacht in Krankenhaus. Ich war […] The post Empfehlenswert, abgesehen vom Aufschneiden first appeared on Draußen nur Kännchen.

Apr 27, 2025 - 02:14
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Empfehlenswert, abgesehen vom Aufschneiden

Upgrade | Mein Körper hat ein Upgrade bekommen. Das lag schon länger im Möglichkeitsraum und nun ja, irgendwann muss man mal ran an die Baustellen und dem Verfall entgegenarbeiten. Ich bin ein Fan davon zu handeln, bevor ein Schaden eintritt, den man hätte verhindern können.

Eine OP also und eine Nacht in Krankenhaus. Ich war positiv überrascht von dieser Erfahrung. Ich bin ja nur Standard-Kassenpatientin – freiwillig gesetzlich versichert, weil Fan des Solidaritätsprinzips -, und hatte niedrige Erwartungen.

Alle Menschen waren herzlich und zugetan, dabei sehr professionell. Die Kommunikation war gut und wertschätzend. Die Abläufe waren produktionsartig durchgetaktet; ich hatte mich für ein Klinikum entschieden, das diese OP mehr als 2.000-mal im Jahr macht. Die Kombination aus klaren Prozessen und Herzlichkeit empfand ich als hilfreich und beruhigend. Es gab einen geilen Propofol-Trip für umme (fünf Sterne für die Narkose-Einleitung!) und anschließend, weil ich so fror, eine heimelige Heißluftfriteuse fürs Warmwerden, dazu ein Wassereis für den kratzigen Hals. Sogar das Krankenhausessen war gut.

Tablett mit Krankenhausfrühstück: ein aufgeschnittenes Brötchen, Buttermilch, Tee. Dahinter Blick aus dem Fenster auf eine Kapelle.

Insgesamt ein empfehlenswertes Erlebnis. Nur das Aufschneiden – naja. Irgendwas ist ja immer.

Erstaunlicherweise ist, während ich im Krankenhaus lag, mein behandelnder Facharzt abhanden gekommen. Als ich mich zur Nachsorge in seiner Praxis vorstellte, befand sich plötzlich völlig anderes Personal in den Räumen, sowohl ärztlicherseits als auch, was die MFAs betraf. Das war überraschend. Immerhin gleiche Fachrichtung. Ich nahm davon Abstand, meinen Arzt suchen zu gehen: Halb aufgeschnitten und moderat zugenäht, wie ich war, hatte ich keine Lust dazu. Stattdessen begab ich mich bei den vorhandenen Menschen in Behandlung. Seltsam, seltsam. Aber nun denn. Auch hier alle freundlich und zugetan.

Ich rekonvalesziere nun vor mich hin. Eine Woche habe ich mir freigenommen, in der kommenden Woche bin ich reduziert im Einsatz. Schwerpunkt: therapeutisches Spazierengehen und therapeutisches Seriengucken. Beides ist mir bislang gut gelungen: täglich 10.000 Schritte durch Feld und Wald, dazu Älska migEinfach Liebe, eine feine schwedische Serie in der arte-Mediathek.

Es fühlt sich alles schon viel besser an als 24 Stunden post OP.


Schweine | Das Müslischwein hat sich ein Herz gefasst, hat seine Vorsicht über Bord geworfen und ist ebenfalls in den Garten ausgerückt. Es war Morgen, ich öffnete die Stalltür, und alle Schweine rannten raus. Als das Müslischwein erkannte, dass es im Garten stand, rannte es schnell wieder rein. Als es dann merkte, dass es im Garten nicht gestorben war, rannte es wieder raus. Seither kennt es kein Halten mehr.

Vier Schweine, zwei große und zwei kleine, am Fuße eines Hochbeets auf der Wiese.
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