Vonovia Quartalszahlen: Bremsen die Zinsen das Wachstum 2025? Prognose und Übersicht

Wird Vonovia wieder mehr neue Wohnungen bauen? (Foto: Freepik, roman_babakin)

Bochum – Das Mega-Schuldenpaket – ist es Fluch oder Segen? Der Plan hat die Renditen der Bundesanleihen hochgetrieben und damit die Bauzinsen. Zugleich könnten Förder-Milliarden für neue Wohnungen kommen. Am Mittwoch publiziert Vonovia Quartalsbericht und Jahresbilanz 2024.

Rund 12 Prozent sackte der Börsenkurs des Dax-Konzerns ab, als Anfang März Union und SPD ihr 1-Billion-Euro-Paket verkündeten. Dabei hatte sich das Papier seit der Zinswende Mitte 2024 erholt, nachdem die Aktie infolge des Zinsanstiegs wegen Russlands Angriff auf die Ukraine abgestürzt war.

Stabilisierung der Bilanz – Kennzahlen geben Hoffnung

Kaum ein Geschäft ist so zinssensibel wie die Immobilienbranche. Vonovia musste Neubauprojekte auf Eis legen, 2023 und 2024 dienten der Bilanz-Stabilisierung. In den ersten 9 Monaten 2024 stieg der bereinigte operative Gewinn im Jahresvergleich um 1,4 Prozent auf rund 1,99 Milliarden Euro.

Hoffnung auf Konsolidierung lassen auch weitere Kennzahlen aufkommen: Angesichts der starken Nachfrage nach Wohnraum legte die Durchschnittsmiete in den ersten 9 Monaten um 3,5 Prozent zu. Zudem stellte Vonovia 2.409 Wohnungen fertig, 610 mehr als im Vergleichszeitraum 2023.

Buch: 2025 auf Wachstumskurs – Dividende könnte steigen

„Unser Kerngeschäft läuft hervorragend, nahezu alle unsere Wohnungen sind vermietet“, sagte CEO Rolf Buch im November und verkündete das Ende der Stabilisierungsphase. 2024 wolle man am oberen Ende der Erwartungen abschließen und ab 2025 wieder auf Wachstumskurs einschwenken.

Die Erholung soll auch bei den Aktionären ankommen: Für 2024 erwarten Beobachter 1,18 Euro Dividende pro Aktie, 2023 waren es 0,90 Euro. Im laufenden Jahr 2025 rechnet der Wohnungsriese mit einem bereinigten operativen Gewinn von voraussichtlich 2,7 bis 2,8 Milliarden Euro.

Investitionen und Neubau geplant – Finanzpaket – Chance und Risiko

Dafür will Deutschlands größter Vermieter kräftig investieren: Bis 2028 sollen die eingesetzten Mittel von 1,2 auf 2 Milliarden Euro anwachsen. Zudem will Vonovia die Baukosten senken, das Neubauprogramm mit 3.000 Wohnungen wieder hochfahren und hofft auf den neuen Gebäudetyp E.

Nun ist mit steigenden Immobilienzinsen durch das Finanzpaket ein Risikofaktor dazugekommen. Dabei könnte die Investitions-Offensive gerade Vonovia eine Chance bieten – wenn das Geld für neue Wohnungen eingesetzt würde. Hier sehen Wohnungsbauverbände allerdings Nachbesserungsbedarf.

Gewinn und Umsatz: Prognosen der Analysten

Der Vonovia-Gewinn pro Aktie wird nach der mittleren Schätzung eines Analysten auf finanzen.net im 4. Quartal 2024 bei rund 0,38 Euro liegen, nachdem Vonovia im 3. Quartal 2024 einen Verlust von 0,09 Euro ausweisen musste. Im Vorjahresquartal gab es ein Minus von rund 3,43 Euro je Aktie.

Kein Wachstum verheißen auch die Umsatzprognosen – rund 808 Milliarden Euro schätzen 3 Analysten im Mittel für das 4. Quartal. Das ist weniger als im Vorjahresquartal (rund 1,43 Milliarden Euro) und als im 3. Quartal (rund 1,72 Milliarden). Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.

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