»Unausweichlich«: Big-Tech-Konzerne wollen Atomkraft weltweit bis 2050 verdreifachen

Die Welt braucht immer mehr Strom, und das verlässlich rund und die Uhr. Fossile Brennstoffe sind ausgezählt, grüne Kraftwerke können nicht durchgängig liefern – bleibt nur noch Atomkraft als verlässliche Ergänzung, um den steigenden Energiehunger dauerhaft zu stillen. So zumindest sieht es die World Nuclear Association, eine Art globaler Branchenverband der Kernenergie. Big-Tech-Konzerne wie Meta, …

Mär 22, 2025 - 16:39
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»Unausweichlich«: Big-Tech-Konzerne wollen Atomkraft weltweit bis 2050 verdreifachen

Die Welt braucht immer mehr Strom, und das verlässlich rund und die Uhr. Fossile Brennstoffe sind ausgezählt, grüne Kraftwerke können nicht durchgängig liefern – bleibt nur noch Atomkraft als verlässliche Ergänzung, um den steigenden Energiehunger dauerhaft zu stillen. So zumindest sieht es die World Nuclear Association, eine Art globaler Branchenverband der Kernenergie. Big-Tech-Konzerne wie Meta, Microsoft, Google, Amazon und Siemens stimmen damit überein und unterzeichneten nun eine entsprechende Absichtserklärung.

Atomkraft im Aufwind?

Auch 20 Staatschefs sind weltweit mit dabei

Schon allein die riesigen Rechenzentren für die künstliche Intelligenz lassen den Energiebedarf sprungartig steigen. Die großen Tech-Konzerne bemühen sich in den USA deshalb um Direktanschlüsse an Atomkraftwerke, damit ihre Mega-Rechner zuverlässig laufen können. Die neue Agenda vertreten aber nicht nur sie, sondern auch 20 Staats- und Regierungschefs. Auf der UN-Klimakonferenz COP28 verkündeten sie Ende letzten Jahres erstmals den Wunsch zur Verdreifachung der Atomkapazitäten bis zum Jahr 2025.

Der massive Atomkraft-Ausbau soll nicht nur die Stromversorgung sichern, sondern gleichzeitig mithelfen, die Erderwärmung zu begrenzen. Die Staaten verpflichten sich selbst, ihre Kernkraftwerke »im Einklang mit höchsten Standards für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Nichtweiterverbreitung« zu betreiben und »verantwortungsvoll« damit umzugehen. Man hofft, desaströse Reaktorunfälle wie in Tschernobyl und Fukushima zukünftig zu vermeiden, doch absolut sicher ist das natürlich nicht.

Auch deutsche Siemens Energy AG mit von der Partie

Interessant ist, dass auch ein Global Player aus der deutschen Energietechnik, die Siemens Energy AG, zu den Unterzeichnern der Absichtserklärung gehört. Die Konzerne betonen, dass der Anteil der Kernkraft am Energiemix zusammen mit der Wirtschaft wachsen solle. Ausdrücklich sehen sie die nukleare Energie nur als Teil eines Gesamtsystems, im Zusammenspiel mit beispielsweise Windkraft und Photovoltaik. Aktuell liefern rund 440 Atomkraft rund um den Erdball etwa neun Prozent des Gesamtstroms. Der Anteil ist also nicht einmal besonders hoch. Die Konzerne sehen ihn aber als unverzichtbar, schon allein für industrielle Prozesse mit hohen Temperaturen und für die immer noch gewünschte Wasserstoffproduktion.

Quelle: heise.de