Trainingsdaten: Ab Ende April nutzt Ebay Ihre Kundendaten für KI – so widersprechen Sie
Die neuen Datenschutzrichtlinien haben es in sich: Ab dem 21. April nutzt Ebay Ihre Daten, um damit seine KI zu trainieren. Wenn Sie das nicht wollen, heißt es schnell handeln.

Die neuen Datenschutzrichtlinien haben es in sich: Ab dem 21. April nutzt Ebay Ihre Daten, um damit seine KI zu trainieren. Wenn Sie das nicht wollen, heißt es schnell handeln.
Es ist ein Routine-Klick. "Wir haben die Datenschutzrichtlinien überarbeitet", poppt ein Fenster auf. Und die Kunden bestätigen, ohne darüber nachzudenken. Im Falle der neuen Ebay-Richtlinien sollte man das aber tun. Das Unternehmen genehmigt sich nämlich selbst umfassende Rechte über Ihre Daten. Und will damit auch seine KI trainieren.
Ein Klick ist dafür nicht mal nötig. In einer Mail vom 20. März informiert das Unternehmen zwar grob, dass sich etwas ändert. Die Zustimmung setzt man aber einfach voraus. "Die Aktualisierung gilt ab dem 21. April 2025. Sie brauchen nichts weiter zu tun", heißt es in der Mail. Gehen Sie nicht dagegen vor, haben Sie also bereits zugestimmt.
Das hat Ebay mit Ihren Daten vor
Doch was genau will Ebay mit unseren Daten anstellen? "Soweit nach geltendem Recht zulässig, verwenden wir personenbezogene Daten, die wir von unseren Nutzern erhoben haben, um unsere eigenen KI-Modelle sowie KI-Modelle und -Systeme von Drittanbietern, die wir für die in dieser Datenschutzerklärung beschriebenen Zwecke verwenden, zu trainieren, zu testen, zu validieren und aufeinander abzustimmen", heißt es im vollständigen Dokument. Ihre Daten werden also für KI-Training benutzt.
Besonders kritisch ist das wegen eines Zusatzes: Die Daten könnten auch mit weiteren Datensätzen kombiniert werden, so Ebay. Dabei werden öffentliche Webseiten, mit Ebay verbundene Unternehmen, Kreditbüros und Wirtschaftsauskunfteien und Informationsvermittler genannt. Im Klartext heißt das: Ebay nimmt sich heraus, ausführliche Profile über Sie aus allen möglichen öffentlichen und privaten Quellen zusammenzusuchen – und diese dann an die KI zu verfüttern.
So widersprechen Sie der KI-Nutzung
Ob das zulässig sei, müssten erst einmal Gerichte klären, heißt es auf der Seite der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bis dahin können Sie allerdings schon selbst handeln. Öffnen Sie diesen Link und melden Sie sich wenn nötig bei Ihrem Ebay-Konto an. Nun müssen Sie nur der KI-Nutzung Ihrer Daten widersprechen.
Sollte Ihr Ebay-Konto gesperrt sein, müssen Sie dennoch widersprechen. Das ist möglich, indem Sie den Datenschutzbeauftragen bei Ebay kontaktieren. Dazu öffnen Sie dieses Formular. Die Verbraucherschützer raten, als Begründung diese Formulierung zu verwenden:
"Ich widerspreche der Verwendung meiner personenbezogenen Daten für KI-Trainingzwecke sowie der Zusammenführung personenbezogener Daten aus öffentlichen Quellen einschließlich öffentlich online verfügbarer personenbezogener Daten."
Kampf um unsere Daten
Ebay ist mit seinem Datenhunger nicht allein. Immer mehr Unternehmen versuchen, beim Rennen um KI-Assistenten die Nase vorne zu haben. Und setzen dabei auch auf unsere Daten. In der Regel nutzen die Unternehmen die Daten vor allem dafür, die Benutzererfahrung zu verbessern – und die Kunden letztlich so an sich zu binden. Für die Kunden gibt es aber kaum Transparenz, wie genau die Unternehmen unsere Daten nutzen.
Quellen: Ebay, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen