Temu: Deutscher Handel geht gegen Schnäppchen-App vor

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die Schnäppchen-App Temu eingereicht. Der Vorwurf: Die in China ansässige Handelsplattform setze Verkäufer unter Druck und missachte geltendes Wettbewerbsrecht. Handelsverband kritisiert Preisvorgaben So dürfen Anbieter, die über Temu verkaufen, ihre Produkte laut HDE nicht frei bepreisen. Die Chinesen sollen verlangen, dass Preise maximal 85 Prozent […] Der Beitrag Temu: Deutscher Handel geht gegen Schnäppchen-App vor erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

Apr 11, 2025 - 17:14
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Temu: Deutscher Handel geht gegen Schnäppchen-App vor

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die Schnäppchen-App Temu eingereicht. Der Vorwurf: Die in China ansässige Handelsplattform setze Verkäufer unter Druck und missachte geltendes Wettbewerbsrecht.

Temu App

Handelsverband kritisiert Preisvorgaben

So dürfen Anbieter, die über Temu verkaufen, ihre Produkte laut HDE nicht frei bepreisen. Die Chinesen sollen verlangen, dass Preise maximal 85 Prozent des jeweiligen Vergleichspreises auf anderen Marktplätzen betragen dürfen. Zusätzlich behalte sich Temu vor, die endgültigen Preise eigenständig festzulegen – ein Eingriff, den der HDE als unzulässige Marktmanipulation bewertet.

Darüber hinaus werden der Plattform weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen. Bei Preisaktionen würden vorgeschriebene Angaben, wie der niedrigste Preis der letzten 30 Tage, häufig fehlen. Zudem komme es zu unzulässiger Werbung mit ablaufenden Countdowns, die Kaufdruck erzeugen sollen. In mehreren Testkäufen sei festgestellt worden, dass viele angebotene Produkte nicht den europäischen Sicherheitsvorgaben entsprechen.

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Datenschutz, Qualität und Nachhaltigkeit

Nicht nur mit Blick auf den Wettbewerb steht Temu in der Kritik. Auch Verbraucherschützer und Datenschutzorganisationen melden Bedenken an. Die Plattform, die mit günstigen Direktversand-Angeboten aus China wirbt, steht im Verdacht, personenbezogene Daten europäischer Nutzer rechtswidrig in Drittstaaten – mutmaßlich nach China – zu übertragen. Die Datenschutzorganisation NOYB hat in mehreren EU-Ländern Beschwerden gegen Temu und andere Plattformen wie TikTok und AliExpress eingereicht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen empfindliche Strafen in Millionenhöhe.

Temu App 2

Die Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht beim Einkauf über Temu. Zwar seien viele Produkte preislich attraktiv, doch gebe es häufig Probleme bei Qualität, Versand und Kundenservice. Die Lieferungen würden oft beschädigt ankommen oder gänzlich verloren gehen. Zudem sei der ökologische Fußabdruck von Einzelbestellungen aus Fernost kritisch zu betrachten.

Trotz aller Kritik zählt Temu zu den meistgenutzten Shopping-Apps in Deutschland. Die Plattform wurde 2024 von Apple als meistgeladene kostenlose App auf dem iPhone gelistet.

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