Unternehmen müssen nicht unbedingt neue Geschäftsfelder erobern, um zu wachsen. In jeder Firma schlummert Wachstumspotenzial, das bisher nicht genutzt wird. „Meiner Erfahrung nach kann jedes Unternehmen allein durch das Ausschöpfen dieser Potenziale mindestens um 10 bis 20 Prozent wachsen“, sagt Anja Henke, die seit vielen Jahren Unternehmen berät, die wachsen wollen, und ein Buch zum Thema „Wachstum in gesättigten Märkten“ veröffentlicht hat.
Aber wie findest du diese Wachstumsmöglichkeiten in deiner eigenen Firma? Das geht mit Hilfe eines Worksshops mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Abteilungen. Eine Anleitung, mit der du im Workshop wertvolle Erkenntnisse gewinnen kannst.
Wachstumspotenziale erkennen durch Workshop mit dem Team
So gehst du vor
Der Leiter des Workshops sollte zunächst das Vorgehen erklären. Wichtig: Er sollte betonen, dass der Prozess wirklich ergebnisoffen ist. „Das ist entscheidend, damit die Mitarbeitenden auch offen Input geben.“
Anschließend schreibt der Workshop-Leiter auf Flipcharts Fragen wie diese: Wo sind unsere Stärken? Wo sind unsere Schwächen? Was müssen wir verändern, um auf Dauer erfolgreich zu sein? Wie hoch sind die ungenutzten Potenziale am Markt schätzungsweise? Und darunter: Was müssen wir tun, um das zu realisieren? Dann schreibt der Workshop-Leiter dieselben Fragen zu internen Potenzialen auf einen Flipchart. Anschließend notieren die Teilnehmer Antworten auf die Flipcharts.
Im nächsten Schritt bündeln die Teilnehmer in Zweier- oder Dreierteams die Hauptthemen, die auf den Flipcharts stehen. „Daraus entsteht dann typischerweise bereits eine erste Wachstumsagenda“, weiß Henke aus den vielen Workshops, die sie bereits in Unternehmen durchgeführt hat. Wichtig: „Die Vorschläge sollen wirklich von den Mitarbeitenden kommen“, sagt Henke. Das könnten Dinge sein wie: Wir verkaufen Services, die wir bisher umsonst angeboten haben. Oder: Wir bedienen größere Kunden direkt und kleinere künftig nur noch über Händler.
Die Rolle des Chefs oder der Chefin
Wie sollte ich mich als Chef oder Chefin in den Prozess einbringen? Als Geschäftsführerin oder Geschäftsführer kannst du am Anfang und Ende des Workshops dabei sein. „Mitarbeiter sind oft aber freier im Denken, wenn der Chef während des Hauptteils des Workshops nicht anwesend ist“, sagt Henke. „Das gilt insbesondere, wenn er sehr meinungsstark ist oder sehr viel redet. Dann haben die Mitarbeitenden keinen Raum, ihre Ideen zu äußern.“
Während des weiteren Prozesses empfiehlt Henke Chefs und Chefinnen, sich auf Stand zu halten und gegebenenfalls auch steuernd einzugreifen. „Als Chef darf und soll man schon kontrollieren, intervenieren und zu einer Idee auch mal Nein sagen, wenn diese nicht zur Ausrichtung passt“, sagt die Unternehmensberaterin. „Man sollte aber nicht direkt alles ablehnen, sondern die Leute auch mal was ausprobieren lassen.“
Henke weiß: „Die Mitarbeiter wollen zur Entwicklung des Unternehmens beitragen. Und ihre Vorschläge werden gut sein.“
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