Siehst du es auch so?: Was in einer Beziehung unverzeihlich ist – laut Studie
Fiese Lügen, Manipulation in der Babyplanung oder ein unabgesprochener Haustier-Kauf: Was ist in einer Beziehung wirklich unverzeihlich? Wissenschaftlich gesehen sind es acht Dinge.

Fiese Lügen, Manipulation in der Babyplanung oder ein unabgesprochener Haustier-Kauf: Was ist in einer Beziehung wirklich unverzeihlich? Wissenschaftlich gesehen sind es acht Dinge.
"Mhmm, lecker", schmatze ich zu meinem Partner, der mich erwartungsvoll anguckt. Ich kann ihm doch jetzt schlecht sagen, dass sich seine zwei Stunden Küchenarbeit nicht gelohnt haben!? Es ist doch nur eine kleine, harmlose Notlüge, um ihn nicht zu verletzen … Verzeihlich oder nicht?
Dieser Frage mussten sich auch 6.328 Singles und Liierte zwischen 18 und 69 Jahren stellen, auf sämtliche lebensnahe Themen bezogen. In der neuen ElitePartner-Studie wollten Forschende herausfinden, was in einer Beziehung tatsächlich unverzeihlich ist. Das sind die spannenden Ergebnisse.
8 Dinge, die in einer Beziehung unverzeihlich sind
1. Verleumdung
Bühne frei für die unverzeihlichste Handlung in Partnerschaften: Verleumdung. 78 Prozent finden es unentschuldbar, werden Dinge über einen erzählt, die nicht stimmen. Männer stehen diesem Rufmord mit 70 Prozent noch ein wenig gelassener entgegen als Frauen mit 85 Prozent.
2. Manipulation der Kinderplanung
Ohne Absprache die Pille absetzen oder eine Vasektomie durchführen? Für 77 Prozent ist die heimliche Manipulation der Kinderplanung definitiv unverzeihlich.
3. Geld-Geheimnisse
Beim Geld hört der Spaß auf: 69 Prozent fänden es in einer langjährigen Beziehung oder Ehe unentschuldbar, wenn stillschweigend das Testament geändert und der Nachlass zum Beispiel plötzlich unangekündigt an eine NGO vererbt würde.
Im Hier und Jetzt ist es für 67 Prozent unverzeihlich, wenn der oder die Partner:in eine hohe Geldsumme verzockt. Nicht so schlimm ist, wenn Geld unvorhergesehen auftaucht – ist die bessere Hälfte reicher als bislang zugegeben, sehen das nur 38 Prozent kritisch. Unabgesprochen Geld aus dem Portemonnaie des Anderen nehmen, ist für gut die Hälfte unverzeihlich.
4. Alleingänge im Alltag
Mal eben alleine entscheiden, ein Haustier ins gemeinsame Leben zu holen? Das sollte gut überlegt sein, für 35 Prozent geht dies überhaupt nicht. Das ist übrigens das einzige Thema, bei dem Männer es unverzeihlicher finden als Frauen. Aber auch ein riskantes oder zeitfressendes Hobby sollte vermutlich nicht ohne Absprache begonnen werden, in jeder vierten Beziehung könnte das nach hinten losgehen …
5. Ungeahntes Doppelleben
Wie aus dem Nichts tauchen Kinder aus früheren Beziehungen auf? Ganz schwierig! 66 Prozent beurteilen diese Verheimlichung als unverzeihlichen Vertrauensbruch. Gab es in einer alten Partnerschaft kein Kind, aber durch Untreue ein gebrochenes Herz, bleibt auch das hängen – 55 Prozent finden es unentschuldbar, wenn ihre Liebe mit Freund:innen flirtet. Geht es ums Ausspionieren (jede:r Vierte hat laut früheren Studien schon mal heimlich Nachrichten auf dem Handy des Anderen gelesen), findet es knapp die Hälfte der Befragten unmöglich.
6. Sexuelle Heimlichkeiten
Du guckst häufig Pornos!? Erfahren Partnerinnen das, ist es für 48 Prozent unverzeihlich, bei Partnern hingegen nur für 22 Prozent. Die Männer scheinen betroffener zu sein, wenn Frauen ihren Höhepunkt vortäuschen: 33 Prozent finden diese Handlung unentschuldbar.
7. Kleine Gesetzesverstöße
Bei einem verheimlichten Mord wäre die Zahl wohl (hoffentlich) höher, doch auch bei kleineren Gesetzesverstößen wie Diebstahl oder etwas Steuertrickserei, die plötzlich so herauskommen, ziehen 48 Prozent die Reißleine.
8. Verheimlichen von medizinischen Diagnosen
Um den oder die Partner:in nicht zu beunruhigen oder kein Mitleid zu bekommen, verheimlichen einige Menschen gegenüber ihren Liebsten eine Krankheit. Trotz einer vielleicht guten Absicht ist das keine gute Idee und für 49 Prozent unverzeihlich.
Fazit: Jede Partnerschaft ist ein Einzelfall
"Verhaltensweisen werden oftmals dann als schwerwiegende Kränkung erlebt, wenn persönliche Werte fundamental missachtet werden, wir das Verhalten gezielt gegen uns gerichtet erleben und unser Selbstwert dadurch tiefgreifend erschüttert wird", erklärt die Forschungsleiterin und Diplom-Psychologin Lisa Fischbach im Anschluss an die Studie, "je näher uns die Person steht, die uns Unrecht zufügt, desto stärker sind wir emotional verletzt."
Ob etwas tatsächlich eine unverzeihliche Handlung darstellt, muss aber natürlich jede und jeder unabhängig von diesen Forschungsergebnissen selbst entscheiden. Individuell abwägen, ob die guten Eigenschaften die eine Heimlichtuerei wettmachen oder ob an keine gemeinsame Zukunft mehr geglaubt werden kann und es an der Zeit ist, loszulassen …