Rentenpläne: Was bedeutet der Koalitionsvertrag für Rentner?
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD geht es an einigen Stellen um die Zukunft der Rente in Deutschland. Das haben sich die künftigen Regierungsparteien vorgenommen

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD geht es an einigen Stellen um die Zukunft der Rente in Deutschland. Das haben sich die künftigen Regierungsparteien vorgenommen
CDU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Das Dokument trägt den Titel „Verantwortung für Deutschland“ und umfasst 146 Seiten. Mit dieser Blaupause will die neue Bundesregierung vor allem die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung bringen und Migration begrenzen.
Der Koalitionsvertrag enthält aber auch vieles, was sich direkt auf dem Konto der Bürger bemerkbar machen dürfte. Nach Berechnungen von Steuerexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft enthält der Koalitionsvertrag Entlastungen in einem mittleren zweistelligen Milliardenbereich.
Besonders Rentnerinnen und Rentner könnten von den Vereinbarungen profitieren. Im Koalitionsvertrag stehen Pläne zu folgenden, den Ruhestand betreffenden Themen: Rentenniveau, Mütterrente, Frühstart-Rente, Aktivrente, Riester-Rente.
Rentenniveau
Die neue Bundesregierung will das heutige Rentenniveau von 48 Prozent gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern. Die Mehrausgaben, die sich daraus ergeben, wolle man mit Steuermitteln ausgleichen.
Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen einer standardisierten Rente (45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens) und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers bzw. einer Arbeitnehmerin.
Mütterrente
Bei der Mütterrente gibt es eine entscheidende Änderung: Künftig soll es keine Rolle mehr spielen, ob die Kinder vor 1992 oder danach geboren wurden. Wer früher Kinder bekommen hat, kann so mit mehr Geld rechnen.
Die bisherige Regelung sah vor, dass Erziehende für jedes vor 1992 geborene Kind bis zu 2,5 Entgeltpunkte erhalten und für seit 1992 geborene Kinder 3 Entgeltpunkte.
Frühstart-Rente
2026 soll eine „Frühstart-Rente“ eingeführt werden. Für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, das in Deutschland eine Schule oder andere Bildungseinrichtung besucht, fließen dann pro Monat zehn Euro in ein Altersvorsorgedepot.
Wenn man erwachsen ist, soll man privat weiter einen bestimmten Betrag einzahlen können. Die Erträge aus dem Depot sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein – ausgezahlt wird das Geld allerdings erst im Rentenalter.
Aktivrente
Union und SPD wollen zusätzliche finanzielle Anreize schaffen, damit sich freiwilliges längeres Arbeiten lohnt. Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, soll sein Gehalt bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei erhalten.
Riester-Rente
Die bisherige Riester-Rente soll in ein neues Vorsorgeprodukt überführt werden. Man wolle sie „von bürokratischen Hemmnissen befreien“ und mit dem Verzicht auf zwingende Garantien sowie der Reduzierung der Verwaltungs-, Produkt- und Abschlusskosten reformieren, heißt es. Außerdem wolle man eine Ausweitung des Kreises der Förderberechtigten prüfen.
Dieser Artikel ist eine Übernahme des Stern, der wie Capital zu RTL Deutschland gehört. Auf Capital.de wird er zehn Tage hier aufrufbar sein. Danach finden Sie ihn auf www.stern.de.