Rente: Wie viel ist ein Rentenpunkt in 2025 wert?
Wenn man wissen will, wie hoch die gesetzliche Rente mal ausfällt, dann kommt man an einem Begriff nicht vorbei: dem Rentenpunkt. Oder genauer gesagt: dem „Entgeltpunkt“. Das ist die Währung der Deutschen Rentenversicherung. Und wer verstehen will, was er im Alter monatlich rausbekommt, muss diesen Punktwert verstehen – und wie man überhaupt daran kommt. Für […] Der Beitrag Rente: Wie viel ist ein Rentenpunkt in 2025 wert? erschien zuerst auf ftd.de.


Wie viel ist ein Rentenpunkt wert? (Bild: Andrea Piacquadio, Pexels)
Wenn man wissen will, wie hoch die gesetzliche Rente mal ausfällt, dann kommt man an einem Begriff nicht vorbei: dem Rentenpunkt.
Oder genauer gesagt: dem „Entgeltpunkt“. Das ist die Währung der Deutschen Rentenversicherung. Und wer verstehen will, was er im Alter monatlich rausbekommt, muss diesen Punktwert verstehen – und wie man überhaupt daran kommt. Für 2025 ändert sich da einiges, und genau das schauen wir uns jetzt Schritt für Schritt an.
Ein Rentenpunkt steht dafür, dass man in einem Kalenderjahr genau so viel verdient hat wie der Durchschnitt aller gesetzlich Rentenversicherten.
Dieser Durchschnittswert liegt 2025 laut Berechnung der Deutschen Rentenversicherung bei 50.493 € brutto im Jahr – also rund 4.208 € im Monat. Wenn Sie diesen Betrag in einem Jahr verdienen, dann bekommen Sie genau einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Liegt Ihr Einkommen darunter, bekommen Sie anteilig weniger.
Verdienen Sie mehr, bekommen Sie mehr Punkte – allerdings nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, die für 2025 bei 96.600 € liegt.
Das bedeutet: Mehr als 1,91 Rentenpunkte pro Jahr kann niemand sammeln, selbst bei einem Jahresgehalt von 120.000 € oder mehr.
Wie viel ist ein Rentenpunkt in 2025 wert?
Bis zum 30. Juni 2025 liegt der Rentenwert noch bei 39,32 € pro Punkt – und das bundesweit, also gleicher Wert für Ost und West. Ab dem 1. Juli 2025 steigt dieser Wert auf 40,79 €. Das ist eine nominale Erhöhung von 3,74 % – und das liegt deutlich über der aktuellen Inflationsrate von etwa 2,3 %. Bedeutet: Rentnerinnen und Rentner haben real mehr im Geldbeutel. Diese Erhöhung betrifft rund 21 Millionen Menschen in Deutschland, die aktuell Rente beziehen.
Ein einfaches Rechenbeispiel macht’s greifbar: Wer über die Jahre hinweg 45 Rentenpunkte gesammelt hat – also quasi 45 Jahre zum Durchschnittslohn gearbeitet hat –, der bekommt aktuell:
45 × 39,32 € = 1.769,40 € brutto pro Monat
Nach der Erhöhung sind es:
45 × 40,79 € = 1.835,55 € brutto pro Monat
Das ist ein monatliches Plus von 66,15 €. Klingt erstmal nicht nach wahnsinnig viel – aber auf ein Jahr gerechnet sind das fast 800 € zusätzlich, ohne dass man etwas dafür tun muss. Das zeigt: Rentenanpassungen wirken – besonders, wenn die Inflation niedrig bleibt.
Tabelle: Wie entstehen Rentenpunkte?
Der Rentenpunkt ist direkt mit Ihrem Bruttojahreseinkommen verknüpft.
Wie viele Punkte Sie in einem Jahr bekommen, hängt also immer davon ab, wie Ihr Einkommen im Verhältnis zum Durchschnitt aller Versicherten steht:
Brutto-Jahreseinkommen | Rentenpunkte 2025 |
---|---|
30.000 € | 0,59 Punkte |
50.493 € | 1,00 Punkt |
75.000 € | 1,49 Punkte |
96.600 € | 1,91 Punkte (max.) |
Wer also dauerhaft unter dem Durchschnitt verdient, sammelt weniger Punkte.
Wer überdurchschnittlich verdient – beispielsweise als Fachkraft, Ingenieur oder mit viel Berufserfahrung – kommt näher an die maximale Punktzahl pro Jahr. Und wer zwischendurch Auszeiten hat (Elternzeit, Krankheit, Teilzeit etc.), hat am Ende weniger Punkte – was sich natürlich auch auf die spätere Rente auswirkt.
Entwicklung der Rentenpunkte seit 2019
Was viele gar nicht wissen: Die Rentenwerte haben sich in den letzten Jahren deutlich nach oben entwickelt – und das stabiler, als man es oft in der öffentlichen Debatte hört. Bis 2023 gab es noch zwei unterschiedliche Werte: einen für Westdeutschland, einen für Ostdeutschland. Seit 2023 ist das Geschichte – der Rentenwert gilt bundesweit einheitlich.
Hier einmal ein Überblick über die Entwicklung:
Jahr | Rentenwert (West) | Rentenwert (Ost) |
---|---|---|
2019 | 33,05 € | 31,89 € |
2020 | 34,19 € | 33,23 € |
2021 | 34,19 € | 33,47 € |
2022 | 36,02 € | 35,52 € |
2023 | 37,60 € | 37,60 € |
2024 | 39,32 € | 39,32 € |
2025 | 40,79 € | 40,79 € |
Der Rentenwert ist im Westen seit dem Jahr 2000 um 65 % gestiegen – im Osten sogar um 90 %. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei etwa 60 %. Heißt unterm Strich: Die Rentenanpassungen halten langfristig mit der Kaufkraft mit – und in manchen Jahren sogar mehr.
Rentenpunkte kaufen: Lohnt sich das?
Ab einem Alter von 50 Jahren kann man freiwillig zusätzliche Rentenpunkte kaufen. Das lohnt sich vor allem dann, wenn man vorzeitig in Rente gehen möchte und Abschläge ausgleichen will. Oder wenn man einfach weiß, dass man zu wenig eingezahlt hat, um auf eine auskömmliche Rente zu kommen.
2025 kostet ein zusätzlicher Punkt genau:
50.493 € × 18,6 % = 9.391,70 €
Dafür bekommt man dann ab Juli eine zusätzliche monatliche Bruttorente von: 40,79 €
Aufs Jahr gerechnet also 489,48 € – und damit rechnet sich der Kauf nach etwa 19,2 Jahren. Klingt lang – ist aber für viele, die frühzeitig planen, eine interessante Option. Vor allem, wenn man mit 67 noch fit ist und sowieso länger lebt.
Prognose: Beitragssatz, Rentenniveau und politische Perspektive
2025 bleibt der Beitragssatz zur Rentenversicherung stabil bei 18,6 %.
Aber klar ist: Das Rentensystem steht langfristig unter Druck. Bis 2040 könnte der Beitragssatz auf 22,3 % steigen – das ist eine Belastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen. Gleichzeitig könnte das Rentenniveau, das aktuell bei 48 % liegt, auf 45 % oder weniger abrutschen – sofern keine weiteren Reformen kommen.
Der wichtigste Faktor bleibt die Lohnentwicklung: Wenn die Löhne weiter steigen, steigen automatisch auch die Renten. Das ist die Logik des Umlagesystems. Aber bei stagnierender Wirtschaft oder sinkenden Reallöhnen geraten auch die Renten unter Druck. Deshalb ist es so entscheidend, dass die Politik nicht nur auf Beitragszahler schaut, sondern auch strukturelle Reformen angeht.
Fazit: Die gesetzliche Rente alleine reicht nicht aus
Mit dem neuen Rentenwert von 40,79 € ab Juli 2025 steht der Rentenpunkt stabiler da als sein Ruf.
Für viele Menschen bedeutet das mehr Kaufkraft – und für alle, die sich rechtzeitig informieren, auch eine Chance zur aktiven Planung.
Aber klar ist auch: Die gesetzliche Rente wird auf Dauer nur ein Teil der Altersvorsorge bleiben. Wer klug ist, setzt zusätzlich auf private oder betriebliche Vorsorge – z. B. ETF-Sparpläne, Betriebsrenten oder Immobilien. Denn wer auf nur ein Standbein setzt, hat im Alter zu wenig Spielraum.
Der Rentenpunkt ist eine solide Grundlage – aber er ist nicht alles. Wer langfristig denkt, sorgt selbst vor.
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