Period Flu: Darum fühlen sich viele Frauen vor der Periode kränklich
Deine Periode steht an – und du hast das Gefühl, dass du eine Erkältung bekommst? Wir erklären, was es mit der sogenannten Period Flu auf sich hat.

Deine Periode steht an – und du hast das Gefühl, dass du eine Erkältung bekommst? Wir erklären, was es mit der sogenannten Period Flu auf sich hat.
Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schnupfen: Ist da mal wieder die nächste Erkältung im Anmarsch? Nicht unbedingt! Falls du parallel gerade auf deine Periode wartest oder bereits mittendrin bist, könnten deine Beschwerden auch auf die sogenannte Period Flu (zu Deutsch: Periodengrippe) hindeuten.
Was ist eine Period Flu?
Treten bei einer Frau kurz vor oder während der Periode Erkältungssymptome auf, sind wahrscheinlich hormonelle Veränderungen daran schuld, nicht die typischen Erkältungsviren. Es ist also gar keine echte Erkältung, sondern lediglich eine Art Krankheitsgefühl – das häufig mit Ende der Periode auch wieder verschwindet.
Ursächlich für die Period Flu sind wie gesagt die Hormonschwankungen während des Zyklus. Gegen Ende des Menstruationszyklus sinken sowohl der Progesteron- als auch der Östrogenspiegel, was häufig dazu führt, dass das Immunsystem beeinträchtigt wird. Deine Abwehr ist durch den Hormonabfall schwächer, was die Anfälligkeit für Entzündungen erhöht.
Parallel schüttet der Körper während der Menstruation sogenannte Prostaglandine aus. Dabei handelt es sich um hormonähnliche Stoffe, die zum einen zu Muskelkontraktionen in der Gebärmutter führen, was für die typischen Menstruationsbeschwerden wie Magenkrämpfen führt. Die Prostaglandine können aber auch an anderen Stellen des Körpers wirken und beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen auslösen. Die Anfälligkeit für Entzündungen und die Hormonschwankungen sorgen dann für das Gefühl, erkältet zu sein.
Habe ich eine Period Flu oder bin ich erkältet?
Ob du aktuell tatsächlich nur eine vorübergehende Period Flu hast, kannst du anhand spezifischer Symptome und des Zeitpunktes der Beschwerden erkennen. Bei einer Erkältung kommt es häufig auch zu Halsschmerzen und Husten, beides tritt bei der Periodengrippe eher selten auf. Außerdem tritt letztere normalerweise während des prämenstruellen Syndroms (PMS) oder der Periode auf – und endet häufig auch parallel zu dieser.
Wie sich der Zyklus auf Allergien auswirkt
Auch allergiebedingte Beschwerden können durch den Menstruationszyklus verstärkt werden. Vor allem kurz vor dem Eisprung und in der zweiten Zyklushälfte bis hin zur Periode treten eine verstopfte oder laufende Nase, Juckreiz und tränende Augen häufiger auf. Generell schüttet der Körper bei einer allergischen Reaktion auf einen eigentlich harmlosen Stoff vermehrt sogenannte Mastzellen aus. Diese docken an dem vermeintlich gefährlichen Stoff an und schütten das Hormon Histamin aus, welches wiederum Entzündungsreaktionen auslöst. Die Folgen: typische Allergiebeschwerden. Um die Allergie zu lindern, greifen deshalb viele Betroffene zu Antihistaminika.
Die Mastzellen befinden sich aber nicht nur in der Haut oder Magen-Darm-Trakt, sondern auch in der Gebärmutter und in den Eierstöcken. Und dort reagieren sie auf das sogenannte Estradiol. Dabei handelt es sich um einen Östrogen, das im Laufe des Menstruationszyklus vermehrt freigesetzt wird. Das Estradiol führt dazu, dass die Mastzellen stärker Histamin ausschütten – und der hohe Histaminspiegel verstärkt wiederum die Ausschüttung von Estradiol. Ist der Spiegel des Hormons hoch, verstärken sich die Allergiebeschwerden bei Menstruierenden also mitunter je nach Zyklusphase.
Übrigens: Auch eine Histaminintoleranz oder eine Histaminunverträglichkeit kann sich neben Magen-Darm-Beschwerden und Hautrötungen durch Schnupfen, Halskratzen und Co. bemerkbar machen. Da es keinen Test gibt, der eine Histaminintoleranz klar erkennen kann, sollten entsprechende Beschwerden immer ärztlich abgeklärt werden. Können andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, hilft eine Ernährungsumstellung: Im ersten Schritt werden histaminreiche Lebensmittel wie verarbeitete Fleischwaren über mehrere Wochen weggelassen. Anschließend werden genau diese Lebensmittel gezielt gegessen, um zu prüfen, wie der Körper darauf reagiert.
Was hilft gegen die Period Flu?
Was es bei den grippeähnlichen Symptomen vor allem braucht, sind etwas Zeit und Ruhe. Aber es gibt auch ein paar Hausmittel, die dir dabei helfen können, die Symptome der Period Flu zu lindern:
- Wärme: Mit einem Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche kannst du vor allem gegen Krämpfe im Magen oder Verspannungen angehen. Alternativ hilft auch ein warmes Bad.
- Schlaf: Ausreichend Schlaf (bei den meisten Menschen sind das etwa sieben Stunden pro Nacht) unterstützt die Regeneration des Körpers und füllt die Energiereserven wieder auf.
- Bewegung: Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder etwas Yoga wirkt nicht nur als Stimmungsaufhellung, sondern kann tatsächlich Schmerzen lindern. Auch die Durchblutung wird so angekurbelt.
- Ernährung: Setze auf eine frische und histaminarme Mischkost aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen sowie etwas mageren Milchprodukten. Auf Fertigprodukte und Alkohol verzichtest du während der Period Flu am besten.
Lesetipp:Hausmittel gegen Erkältung verraten wir hier.
Werden die Schmerzen zu groß, kannst du natürlich auch mal auf eine Schmerztablette wie Ibuprofen zurückgreifen. Praktischer Nebeneffekt: Auch Entzündungen werden dadurch gelindert.
Quellen:
Is it the "Period Flu"?; Crestwoodmescenter.com, zuletzt aufgerufen am 19.3.25.
Prämenstruelles Syndrom (PMS) und prämenstruelle Störung (PMDS), Frauenärzte im Netz, zuletzt aufgerufen 19.3.25.
Leitlinie zum Vorgehen bei Verdacht auf Unverträglichkeit gegenüber oralaufgenommenem Histamin, awmf.org, zuletzt aufgerufen am 19.3.25.