Nissan soll weltweit 20.000 Stellen streichen wollen

Nissan steht vor einem massiven Umbau: Jeder sechste Job fällt weg, Werke schließen, Milliardenverluste belasten – der neue CEO zieht harte Konsequenzen. Der Beitrag Nissan soll weltweit 20.000 Stellen streichen wollen erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mai 13, 2025 - 07:57
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Nissan soll weltweit 20.000 Stellen streichen wollen

Nissan will weltweit mehr als 10.000 Arbeitsplätze abbauen, wie Reuters berichtet. Zusammen mit früher angekündigten Maßnahmen steigt die Zahl der wegfallenden Stellen auf rund 20.000. Das entspricht etwa 15 Prozent der Belegschaft. Japans drittgrößter Autobauer reagiert damit auf sinkende Absatzzahlen in wichtigen Märkten wie China und den USA.

Der neue Chef Ivan Espinosa, der im April das Ruder übernommen hat, arbeitet mit Nachdruck an einem Umbau des Unternehmens. Zuvor hatte Nissan bereits im November bekanntgegeben, rund 9000 Jobs zu streichen und die weltweite Produktionskapazität um ein Fünftel zu senken. Die Entscheidung, ein geplantes Werk für Batterien im Wert von 990 Millionen Euro auf der Insel Kyushu nicht zu bauen, ist ein weiterer Schritt im aktuellen Sparkurs. Ursprünglich hatte Nissan mit staatlichen Subventionen für das Projekt gerechnet. Auch in Thailand wird ein Werk geschlossen. Zwei weitere Standorte sollen ebenfalls stillgelegt werden, wobei diese bisher nicht genannt wurden.

Die neuen Maßnahmen erfolgen kurz vor der Veröffentlichung der Bilanz für das Geschäftsjahr, das im März endete. Bereits im April hatte das Unternehmen gewarnt, dass es einen Rekordverlust einfahren könnte. Die Prognose liegt bei einem Minus von bis zu 750 Milliarden Yen – das entspricht rund 4,5 Milliarden Euro.

Verantwortlich für die hohen Verluste sind unter anderem Abschreibungen auf Investitionen. Doch auch strategische Versäumnisse haben Nissan in die Krise geführt. Während Wettbewerber den Trend zu Hybridmodellen in den USA erfolgreich nutzten, verpasste Nissan diesen Wandel. Zwar war der Konzern früh bei Elektroautos am Markt, konnte daraus aber keinen dauerhaften Vorteil ziehen.

In China, dem größten Automarkt der Welt, verlor Nissan ebenfalls an Boden. Der Hersteller plant dort in den kommenden Jahren die Einführung von zehn neuen Modellen, um den Absatz wieder anzukurbeln. Bisher blieb der Erfolg jedoch aus. Neben der schwachen Nachfrage machten dem Unternehmen auch eigene Fehleinschätzungen zu schaffen. So musste Nissan im abgelaufenen Jahr seine Gewinnerwartungen gleich viermal nach unten korrigieren.

Die aktuelle Situation stellt für Nissan eine Zäsur dar. Der Autobauer beschäftigte zuletzt noch über 133.000 Menschen. Mit den jetzt verkündeten Kürzungen verringert sich diese Zahl deutlich. Der Konzern setzt auf schlankere Strukturen und will flexibler auf Marktveränderungen reagieren. Ob das gelingt, hängt stark davon ab, ob neue Modelle in China und den USA angenommen werden und ob die Elektrifizierung der Modellpalette künftig besser umgesetzt wird als in den vergangenen Jahren.

Quelle: Reuters – Nissan to cut over 10,000 more jobs, NHK reports

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