News: USA, Igor Tudor, Neue Ausgabe
Mauricio Pochettino und die US-Nationalmannschaft stecken ein Jahr vor der Heim-WM in der Krise, während ein Kroate 1000 Kilometer nach Turin fährt. Das und mehr in den News des Tages.

USAusbaufähig
Von wegen „America first“: Beim Blick auf die Abschlusstabelle der nordamerikanischen Variante der Nations League dürfte dem US-Präsidenten vor Wut der Selbstbräuner in die Diet Coke gefallen sein. Die USA landete nach drei Titeln in Serie diesmal nur auf dem vierten Platz. Und noch viel schlimmer: Die ersten drei Plätze gingen ausgerechnet an Mexiko, Panama und Kanada – die Nationen also, denen Donald Trump in der jüngeren Vergangenheit wahlweise ihren Golf, ihren Kanal oder gleich ihre gesamte staatliche Souveränität abgesprochen hat. Dass der US-Fußball derzeit an den Grundlagen krankt, hatte Nationaltrainer Mauricio Pochettino jedenfalls schon nach der 0:1-Niederlage im Halbfinale gegen Panama angemahnt: „Wir sind die USA! Du musst hierherkommen, besser sein und leiden.“
Worte, die ohne jede Wirkung verhallten. Gelitten haben nämlich allenfalls die US-Fans, die am Sonntag mitansehen mussten, wie ihr Team nun auch noch das kleine Finale um Platz drei gegen Kanada mit 1:2 verlor (die mit Jesse Marsch auch noch von einem US-Amerikaner trainiert werden). Die Formkurve der „Soccer Boys“ befindet sich ein Jahr vor der Heim-WM gehörig im Sinkflug. Gleichzeitig ist Trainer Pochettino dem amerikanischen Präsidenten zuletzt sonstwohin gekrochen, als er sagte: „Wenn er mich fragen sollte, ob wir den Titel holen können, würde ich sagen: Ja, Mr. President! Mit Ihrer Hilfe und dem Rückhalt der Fans ist alles möglich.“ Doch aller Anbiederung zum Trotz ist klar: Wenn sich die US-Auswahl nicht bald fängt, droht ihr im nächsten Jahr auf größtmöglicher Bühne die größtmögliche Blamage. Und das ausgerechnet zum 250. Jahrestag der USA, der zeitgleich zum Turnier stattfinden wird. Der trumpistische Markenspruch „Make America great again“, er gilt wohl auch als dringender Arbeitsauftrag für den amerikanischen Nationaltrainer.
Neuer Trainer für Juventus
In der Liga deutlich hinterher, in der Coppa Italia und der Champions League ausgeschieden: Juventus Turin erlebte unter Thiago Motta eine Saison zum Vergessen. Folgerichtig, dass der Verein nun die Reißleine zog und seinen Trainer freistellte. Als neuer Mann an der Seitenlinie wurde der Kroate Igor Tudor vorgestellt, der in den letzten Jahren bereits Hellas Verona, Olympique Marseille und Lazio Rom coachte. Und auf Norditalien hatte der 46-Jährige offenbar mal so richtig Bock: Wie Sky Italia berichtet, ist Tudor nach der Anfrage sofort in sein Auto gestiegen und die 1000 Kilometer von seinem Heimatort Split nach Turin gedüst, um dort den Vertrag zu unterschreiben. Vermutlich mit heruntergekurbeltem Fenster und Vanessa Carltons „A Thousand Miles“ auf Anschlag.
Neues Heft!
Es ist noch kein Jahr her, da stand Marco Reus auf dem Rasen von Wembley und spielte ein Champions-League-Finale mit seinem BVB. Danach verließ er den Klub und wechselte in die USA zu LA Galaxy. Wie es ihm dort geht und wie er auf seine Karriere in Deutschland zurückblickt, die viele hierzulande für unvollkommen halten, erzählt er in unserer neuesten Ausgabe, die ab heute druckfrisch am Kiosk liegt. Außerdem im Heft: Das große Interview mit Kenan Karaman, das Dantestadion in München und neun Profis, die über ihre Erfahrungen mit Depressionen und anderen psychischen Problemen berichten.
11FREUNDE #281:
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Knobelei des Tages
Kommt mir irgendwie spanisch vor: Welchen Spieler der 1990er und 2000er-Jahre haben wir euch heute mitgebracht? Schreibt die richtige Antwort wie immer an newsletter@11freunde.de. Gestern suchten wir die schottische Stadt Dundee: Den Dens Park des FC Dundee und den Tannadice Park von Dundee United trennen weniger als 200 Meter.
And again:
Keine Sorge, ihr seid nicht in einer Endlosschleife gefangen. Aber die von uns für gestern Abend angekündigten Duelle zwischen der Schweiz und Luxemburg sowie Schweden und Nordirland steigen doch erst heute. Immerhin: Glück für alle, die sich schon geärgert haben, diese Knaller-Partien verpasst zu haben!
Habt einen schönen Tag.