Nachhaltiges Handy: So finden Sie ein umweltfreundlicheres Smartphone
Wenn Sie ein neues Smartphone kaufen oder verschenken möchten, entscheiden Sie sich am besten für ein Gerät mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck. Wir geben Tipps.Smartphones sind unsere ständigen Begleiter. Wer sich beim Handykauf nicht nur für die neueste Technik interessiert, sondern auch dafür, welche ökologischen und gesundheitlichen Folgen mit dem eigenen Smartphone einhergehen, dem empfehlen wir: Beim Handykauf nach Möglichkeit auf ein faires oder zumindest ein professionell wiederaufbereitetes Gerät setzen. Wer möchte, kann außerdem auf die Strahlenwerte des Geräts achten. Hier alles Wichtige im Detail. Tipp 1: Faires, reparierbares Smartphone kaufen Wer nicht gern gebrauchte Geräte erwirbt oder ein Neugerät als Geschenk benötigt, sollte sich nach einem Hersteller umsehen, dessen Geräte einen geringeren ökologischen Fußabdruck und mehr Langlebigkeit versprechen. Auf dem europäischen Markt sind hier zurzeit vor allem drei Anbieter zu nennen: Fairphone aus den Niederlanden sowie Shiftphone und Rephone aus Deutschland. Alle genannten Hersteller produzieren ihre Geräte unter (deutlich) besseren Bedingungen als im internationalen Wettbewerb üblich und dokumentieren auch ihre Bemühungen wesentlich ausführlicher.Zumindest die Handys von Fairphone und Shiftphone sind außerdem darauf ausgelegt, im Zweifel vom Benutzer selbst repariert zu werden, was bei konventionellen Smartphones nicht der Fall ist. Im Gegensatz zu den genannten Herstellern konzipieren viele andere Elektronikkonzerne ihre Geräte bekanntlich bewusst als "Wegwerfprodukte", die möglichst regelmäßig ersetzt werden sollen. Bessere Smartphones sind hingegen modular aufgebaut und kommen ohne verklebte Bauteile aus, sodass die Handys selbst zerlegt und Teile möglichst einfach ausgetauscht werden können. Kein Smartphone ohne Konfliktmetalle Bei den Materialien punkten besonders die Niederländer hinter Fairphone: Sie setzen auf fair gehandeltes Gold, Silber, Kobalt, Wolfram und Lithium sowie auf recycelte Edelmetalle und Seltene Erden, um die Nutzung von Konfliktmetallen zu vermeiden. Das wiederum ist ein Novum: In Milliarden anderen Mobiltelefonen befindet sich beispielsweise Gold von mehr oder minder ungeklärter Herkunft. Deshalb kann bei konventionellem Gold nie ausgeschlossen werden, dass es mit Raubbau, Umweltzerstörungen, Korruption und Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang steht. Ähnliche Unwägbarkeiten sind auch von Kobalt, Wolfram, Zinn und anderen Metallen bzw. Erden bekannt.In vielen Elektronikgeräten vom Smartphone bis zum E-Bike stecken Lithium-Akkus, die regelmäßig mit Strom versorgt werden müssen. Wer die Lebensdauer seiner Haushaltsakkus verlängern will, sollte wissen, wie sie am besten geladen werden. Und was beim (Ein-)Lagern von Akkus zu beachten ist, um keine Brandgefahr zu riskieren.Tipp 2: Wiederaufbereitetes Smartphone erwerben Verantwortungsvolle Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen oder verschenken gebrauchte und professionell wiederaufbereitete Geräte. Der geläufige Ausdruck für solche Elektronik lautet "refurbished" (englisch für: generalüberholt). Smartphones aus der letzten oder vorletzten "Saison" lassen sich oft auch in sehr gutem Zustand gebraucht erwerben. Viele Händler bieten auch auf wiederaufbereitete Geräte eine Garantie an. Häufig sind entsprechende Geräte nicht nur technisch auf dem neuesten Stand, sondern schon ein halbes Jahr nach der Markteinführung deutlich günstiger zu bekommen. Wer geduldiger ist, spart entsprechend mehr. Besonders nachhaltige Anbieter für gebrauchte Elektronik sind afbshop.de oder greenpanda.de; andere gängige Portale sind Asgoodasnew, Backmarket, Rebuy, Refurbed und andere. Sparfüchse vergleichen den Preis des gewünschten Modells bei mehreren Anbietern. Generalüberholtes Handys kaufen: Tipps Damit beim Kauf eines generalüberholten Smartphones möglichst wenig schiefgeht, haben wir folgende Tipps: Anbieter geben den optischen Zustand des Geräts in verschiedenen Kategorien an, beispielsweise "wie neu", "sehr gut" oder "gut". Sehen Sie in der Beschreibung nach, was "neuwertig" oder "ordentlich" für die jeweilige Plattform genau bedeutet. Denn: Nicht alle Anbieter verstehen unter den gleichen Begriffen dasselbe; eine vorgeschriebene Definition existiert hier nicht. Wichtig: Das "neu-alte" Gerät nach dem Kauf gründlich ausprobieren. Denn wer auf einer gewerblichen Onlineplattform kauft, hat ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Manche Anbieter gewähren auch ein Rückgaberecht von 30 Tagen. Im stationären Handel – also beim Handyladen um die Ecke – fällt das 14-tägige Widerrufsrecht hingegen weg. Damit Sie trotzdem ausreichend Zeit haben, um beispielsweise die Leistung des Akkus zu überprüfen, sollten Sie beim Kauf eine vergleichbare Prüfzeit vereinbaren (am besten schriftlich), nach der das Gerät zurückgebracht werden kann. Außerdem gut zu wissen: Auch bei gebrauchter Elektronik (wie einem Refurbished-Smartphone) gilt bei gewerblichen Anbietern eine Gewährleistung von mindesten


Wenn Sie ein neues Smartphone kaufen oder verschenken möchten, entscheiden Sie sich am besten für ein Gerät mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck. Wir geben Tipps.
Smartphones sind unsere ständigen Begleiter. Wer sich beim Handykauf nicht nur für die neueste Technik interessiert, sondern auch dafür, welche ökologischen und gesundheitlichen Folgen mit dem eigenen Smartphone einhergehen, dem empfehlen wir: Beim Handykauf nach Möglichkeit auf ein faires oder zumindest ein professionell wiederaufbereitetes Gerät setzen. Wer möchte, kann außerdem auf die Strahlenwerte des Geräts achten. Hier alles Wichtige im Detail.
Tipp 1: Faires, reparierbares Smartphone kaufen
Wer nicht gern gebrauchte Geräte erwirbt oder ein Neugerät als Geschenk benötigt, sollte sich nach einem Hersteller umsehen, dessen Geräte einen geringeren ökologischen Fußabdruck und mehr Langlebigkeit versprechen.
Auf dem europäischen Markt sind hier zurzeit vor allem drei Anbieter zu nennen: Fairphone aus den Niederlanden sowie Shiftphone und Rephone aus Deutschland. Alle genannten Hersteller produzieren ihre Geräte unter (deutlich) besseren Bedingungen als im internationalen Wettbewerb üblich und dokumentieren auch ihre Bemühungen wesentlich ausführlicher.
Zumindest die Handys von Fairphone und Shiftphone sind außerdem darauf ausgelegt, im Zweifel vom Benutzer selbst repariert zu werden, was bei konventionellen Smartphones nicht der Fall ist.
Im Gegensatz zu den genannten Herstellern konzipieren viele andere Elektronikkonzerne ihre Geräte bekanntlich bewusst als "Wegwerfprodukte", die möglichst regelmäßig ersetzt werden sollen. Bessere Smartphones sind hingegen modular aufgebaut und kommen ohne verklebte Bauteile aus, sodass die Handys selbst zerlegt und Teile möglichst einfach ausgetauscht werden können.
Kein Smartphone ohne Konfliktmetalle
Bei den Materialien punkten besonders die Niederländer hinter Fairphone: Sie setzen auf fair gehandeltes Gold, Silber, Kobalt, Wolfram und Lithium sowie auf recycelte Edelmetalle und Seltene Erden, um die Nutzung von Konfliktmetallen zu vermeiden.
Das wiederum ist ein Novum: In Milliarden anderen Mobiltelefonen befindet sich beispielsweise Gold von mehr oder minder ungeklärter Herkunft. Deshalb kann bei konventionellem Gold nie ausgeschlossen werden, dass es mit Raubbau, Umweltzerstörungen, Korruption und Menschenrechtsverletzungen in Zusammenhang steht. Ähnliche Unwägbarkeiten sind auch von Kobalt, Wolfram, Zinn und anderen Metallen bzw. Erden bekannt.
In vielen Elektronikgeräten vom Smartphone bis zum E-Bike stecken Lithium-Akkus, die regelmäßig mit Strom versorgt werden müssen. Wer die Lebensdauer seiner Haushaltsakkus verlängern will, sollte wissen, wie sie am besten geladen werden. Und was beim (Ein-)Lagern von Akkus zu beachten ist, um keine Brandgefahr zu riskieren.
Tipp 2: Wiederaufbereitetes Smartphone erwerben
Verantwortungsvolle Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen oder verschenken gebrauchte und professionell wiederaufbereitete Geräte. Der geläufige Ausdruck für solche Elektronik lautet "refurbished" (englisch für: generalüberholt).
Smartphones aus der letzten oder vorletzten "Saison" lassen sich oft auch in sehr gutem Zustand gebraucht erwerben. Viele Händler bieten auch auf wiederaufbereitete Geräte eine Garantie an. Häufig sind entsprechende Geräte nicht nur technisch auf dem neuesten Stand, sondern schon ein halbes Jahr nach der Markteinführung deutlich günstiger zu bekommen. Wer geduldiger ist, spart entsprechend mehr.
Besonders nachhaltige Anbieter für gebrauchte Elektronik sind afbshop.de oder greenpanda.de; andere gängige Portale sind Asgoodasnew, Backmarket, Rebuy, Refurbed und andere. Sparfüchse vergleichen den Preis des gewünschten Modells bei mehreren Anbietern.
Generalüberholtes Handys kaufen: Tipps
Damit beim Kauf eines generalüberholten Smartphones möglichst wenig schiefgeht, haben wir folgende Tipps:
- Anbieter geben den optischen Zustand des Geräts in verschiedenen Kategorien an, beispielsweise "wie neu", "sehr gut" oder "gut". Sehen Sie in der Beschreibung nach, was "neuwertig" oder "ordentlich" für die jeweilige Plattform genau bedeutet. Denn: Nicht alle Anbieter verstehen unter den gleichen Begriffen dasselbe; eine vorgeschriebene Definition existiert hier nicht.
- Wichtig: Das "neu-alte" Gerät nach dem Kauf gründlich ausprobieren. Denn wer auf einer gewerblichen Onlineplattform kauft, hat ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Manche Anbieter gewähren auch ein Rückgaberecht von 30 Tagen.
- Im stationären Handel – also beim Handyladen um die Ecke – fällt das 14-tägige Widerrufsrecht hingegen weg. Damit Sie trotzdem ausreichend Zeit haben, um beispielsweise die Leistung des Akkus zu überprüfen, sollten Sie beim Kauf eine vergleichbare Prüfzeit vereinbaren (am besten schriftlich), nach der das Gerät zurückgebracht werden kann.
- Außerdem gut zu wissen: Auch bei gebrauchter Elektronik (wie einem Refurbished-Smartphone) gilt bei gewerblichen Anbietern eine Gewährleistung von mindestens einem Jahr. Manche Anbieter geben zusätzliche Garantien. Diese sollten verständlich erklärt sein.
- Wie bei Onlineshops grundsätzlich sollte man darauf achten, dass der Händler in Deutschland, zumindest aber in der EU sitzt.
Auf jeden Handy- oder Smartphonebesitzer kommen inzwischen zahlreiche veraltete Geräte. Viele davon schlummern unbenutzt in deutschen Schubladen. Egal ob defekt oder intakt, ob noch brauchbar oder hoffnungslos veraltet: In den Alt-Telefonen stecken wertvolle Ressourcen. So entsorgen Sie Ihr altes Handy oder Smartphone am besten.
Beim Handykauf auf den Strahlungswert achten
Ein weiterer Punkt, der einige Handynutzerinnen und -nutzer beschäftigt, ist eine mögliche Strahlenbelastung, die vom eigenen Gerät ausgeht.
Nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnissstand sind laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die elektromagnetischen Felder des Mobilfunks zu erwarten – sofern die vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden. Und diese müssen Endgeräte wie Smartphones einhalten, weil sie sonst in der EU gar nicht auf den Markt gebracht werden dürften.
Wer sich aber trotzdem den Feldern so wenig wie möglich aussetzen möchte, kann beim nächsten Handykauf auf den Strahlungswert des Handys achten bzw. gleich ein strahlungsarmes Gerät kaufen.
Handystrahlung: Diese Höchstwerte gelten in der EU
Zum technischen Hintergrund: Beim Mobilfunk werden hochfrequente elektromagnetische Felder zur Daten- und Sprachübertragung genutzt. Ein Teil der Energie dieser Felder wird vom Körper aufgenommen, und zwar vom Körperteil, das in der Nähe des Handys ist, und in Wärme umgewandelt.
Wie groß die Menge an aufgenommener Wärme ist, gibt die "Spezifische Absorptionsrate" (SAR) an, die in Watt pro Kilogramm Körpergewebe (W/kg) gemessen wird. In der EU gelten für Handys bzw. Smartphones zwei SAR-Höchstwerte, die eine kleinräumige, schädliche Gewebe-Erwärmung verhindern sollen:
- Für den Betrieb an Kopf und Rumpf: Wenn das Handy etwa zum Telefonieren am Kopf genutzt wird oder in der Hosentasche steckt, darf der SAR-Wert des Gerätes nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen. Dieser Wert ist "strenger", weil die Gewebetemperatur in diesem Körperbereich bereits im Normalzustand etwas höher ist als an den Gliedmaßen.
- Für die Nutzung an den Gliedmaßen (Arme und Beine): Wird das Smartphone beispielsweise in der Hand gehalten oder in einer Tasche beim Joggen an den Beinen getragen, gilt ein Grenzwert von 4 Watt pro Kilogramm.
Höchstwerte für Handystrahlung sollen Gesundheit schützen
Prinzipiell gilt: Je niedriger der SAR-Wert, desto strahlungsärmer das Gerät. Wie hoch der SAR-Wert aktueller und älterer Smartphones ist, lässt sich auf der Homepage des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) per Suchfunktion herausfinden. Denn die Behörde erhebt seit 2002 in regelmäßigen Abständen die SAR-Werte der auf dem deutschen Markt verfügbaren Handys.
Als strahlungsarm gelten Mobilgeräte mit einem SAR-Wert bis höchstens 0,5 Watt pro Kilogramm beim Telefonieren am Ohr. In der SAR-Suche des BfS werden derzeit rund 1.060 Modelle gelistet, die diesen Wert einhalten (Stand November 2024). Die Ergebnisse lassen sich dabei nach aktuellen Geräten und Auslaufmodellen filtern.
Tipps zum strahlungsarmen Telefonieren
Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sind keine weiteren Maßnahmen zum Schutz vor den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks notwendig. Wer sich diesen Feldern dennoch möglichst wenig aussetzen möchte, kann dies mit wenigen einfachen Mitteln tun. Wichtig zu wissen ist hier, dass die Feldstärke beim Telefonieren sehr viel stärker ist als beim Senden.
Die "Exposition" lässt sich zum Beispiel mit diesen Maßnahmen verringern:
- Mit einem Kabel-Headset, mit Kabel-Kopfhörern oder einer Freisprechfunktion telefonieren. Die Intensität elektromagnetischer Felder sinkt schließlich mit der Entfernung zum Körper deutlich.
- Nur bei gutem Empfang bzw. im WLAN telefonieren. Denn: Je schlechter die Verbindung zur nächsten Mobilfunkbasisstation, desto höher muss die Sendeleistung des Handys sein – und damit die Stärke (Intensität) der Felder.
- Telefonate mit dem Smartphone kurz halten und generell das Festnetztelefon bevorzugen.
- Den Hintergrunddatenverkehr abschalten.
- Wer das Smartphone am Körper trägt, sollte auf den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand achten und ggf. das passende Tragezubehör (Handyhüllen oder Tragetaschen) nutzen.
Das Smartphone ist meist ein ständiger Begleiter. Es dient oft als Wecker und wird daher mit ins Schlafzimmer genommen. Ist es dann sinnvoll, es nachts in den Flugmodus zu versetzen? Wir haben bei einem Experten vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nachgefragt.
Mit Material von dpa
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