Mullvad Leta: Privatsphäre-orientierte Suche, wie sie sein sollte

Mit »Leta« hat der schwedische VPN-Anbieter Mullvad eine Suchmaschine vorgestellt, die dem Anspruch gerecht werden will, die Privatsphäre der Nutzer zu respektieren – und zwar radikal. Dabei handelt es sich nicht um eine selbst entwickelte Suchtechnologie, sondern um ein Proxy-Frontend für Google- und Brave-Suchen. Dennoch: Der Ansatz hat es in sich. Was ist Mullvad Leta? […]

Apr 25, 2025 - 11:01
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Mullvad Leta: Privatsphäre-orientierte Suche, wie sie sein sollte

Mit »Leta« hat der schwedische VPN-Anbieter Mullvad eine Suchmaschine vorgestellt, die dem Anspruch gerecht werden will, die Privatsphäre der Nutzer zu respektieren – und zwar radikal. Dabei handelt es sich nicht um eine selbst entwickelte Suchtechnologie, sondern um ein Proxy-Frontend für Google- und Brave-Suchen. Dennoch: Der Ansatz hat es in sich.

Was ist Mullvad Leta?

»Leta« ist das schwedische Wort für »suchen« oder »aufspüren« – und genau das will der Dienst ermöglichen, ohne seine Nutzer zu tracken oder zu profilieren. Technisch agiert Leta als Proxy: Suchanfragen werden nicht direkt an Google oder Brave Search gesendet, sondern über die Leta-Server geleitet. Die Anfrage verlässt den Browser anonymisiert und wird serverseitig verarbeitet.

Keine Cookies, kein Tracking, keine Werbung

Im Gegensatz zu den meisten Suchmaschinen verzichtet Leta vollständig auf Werbung, Tracker oder Cookies. Mullvad speichert keine IP-Adressen, verwendet keine Cookies und auch keine JavaScript-basierten Tracker. Die Suchergebnisse werden, je nach Wahl, von Google oder Brave geliefert – mit einem entscheidenden Unterschied: Alle Tracking-Links und Referrer-Daten werden entfernt.

Caching für mehr Anonymität

Ein zentrales Element ist das serverseitige Caching: Suchanfragen werden für bis zu 30 Tage im RAM-basierten Cache (Redis) gespeichert. Wurde ein Begriff bereits gesucht, bekommt man die gecachte Version zurück. Das reduziert nicht nur den Traffic zu Google und Brave, sondern erhöht auch die Anonymität durch Shared Queries. Die Speicherung erfolgt gehasht mit einem serverseitig generierten Secret, das bei jedem Neustart wechselt – alte Daten werden so unlesbar.

Kein Ersatz für konsequente OpSec

Mullvad selbst weist darauf hin, dass Leta kein Allheilmittel ist: Wer ein »anonymes« Setup (VPN, Anti-Fingerprinting, alternatives DNS, keine Cookies etc.) nutzt, wird von Leta nicht mehr profitieren. Aber: Für die meisten Nutzer, die keine perfekte OpSec fahren können, bietet Leta ein hohes Maß an Privatsphäre bei alltäglichen Recherchen.

Nutzung und Einschränkungen

Leta ist über https://leta.mullvad.net für alle frei zugänglich und lässt sich bei kompatiblen Browsern als Standardsuchmaschine einrichten. Die Sprache und das Backend (Google oder Brave) lassen sich per URL-Parameter einstellen. Bilder-, News- oder Videosuche gibt es nicht – Leta ist rein auf Textrecherche fokussiert.

Fazit

Mullvad Leta ist ein durchdachtes Werkzeug für alle, die Google-Ergebnisse nutzen möchten, ohne Google direkt zu kontaktieren. In Kombination mit einem datenschutzfreundlichen Browser und ggf. Mullvad VPN ergibt sich eine der aktuell privatesten Möglichkeiten, im Netz zu recherchieren. Mullvad bleibt sich mit Leta treu: Einfach, funktional, kompromisslos beim Datenschutz.