Leserbriefe zu „Europa im Panikmodus“
In diesem Beitrag vertritt Karsten Montag die These, dass die militärischen Kapazitäten der verbliebenen Unterstützer der Ukraine bei Weitem nicht ausreichen würden, um die Ausfälle durch das Aussetzen der US-Zuwendungen zu kompensieren. Die militärischen Zuwendungen der USA seien größer als die aller anderen Unterstützerstaaten zusammen gewesen. Die europäische Aufrüstung komme zu spät und könneWeiterlesen

In diesem Beitrag vertritt Karsten Montag die These, dass die militärischen Kapazitäten der verbliebenen Unterstützer der Ukraine bei Weitem nicht ausreichen würden, um die Ausfälle durch das Aussetzen der US-Zuwendungen zu kompensieren. Die militärischen Zuwendungen der USA seien größer als die aller anderen Unterstützerstaaten zusammen gewesen. Die europäische Aufrüstung komme zu spät und könne die Satellitenaufklärung und Starlink der USA nicht kurzfristig ersetzen. Gegen die Atommacht Russland könne ein Krieg niemals gewonnen werden. Die europäischen Transatlantiker stünden daher vor einem Scherbenhaufen. Wir danken für die interessanten E-Mails. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Montag,
danke für den guten Artikel.
Die Aufrüstung in der EU war schon lange, bevor man Russland und den Stellvertreterkrieg um die Ukraine als Ausrede benutzt, beschlossen worden.
Schon 1999 wurde das angedacht.
Mit freundlichen Grüßen
A. Haack
2. Leserbrief
Europa im Panikmodus? Naja, nicht ganz Europa. Es gibt da noch Vernunft und EU ist nicht Europa. Und Russland, das auch zu Europa gehört, ist ebenfalls nicht im Panikmodus. Ist aber richtig, es sind viele die sich derzeit als Kriegshetzer wichtig machen.
“Was also geht in den Köpfen der Kriegsfalken in London, Paris, Berlin und Brüssel vor?”
Krieg gegen Russland bis zum Sieg? Wenn sie ihre Köpfe nicht nur zum Hütetragen hätten, wäre klar dass die Realität genau andersrum aussieht. Soweit es sich nicht um völlig abgedrehte Psychopathen handelt, die nicht mal mehr einen Rest Wirklichkeit wahrnehmen, siehe z.B. “unser” Lenchen, geht es denen nur um eins. Die wollen ihre gutdotierten Pöstchen in der Politik nicht verlieren. Deshalb um jeden Preis weitermachen! Realität jenseits der Nasenspitze? Vergiss es!
Das Gute aber ist, die wollen zwar (aufrüsten und Krieg führen), aber sie können nicht! Ein Deutschland, das nicht einmal in der Lage ist einen Bahnhof zu bauen oder Autobahnbrücken zu reparieren, von all dem übrigen, Gesundheits- und Sozialsystem, etc., ganz zu schweigen, kann einfach nicht. Schulden machen wollen sie und das können sie auch. Aber weiter geht der Plan nicht. Hauptsache das Geld kommt irgendwie bei Blackrock an.
Wir leben in unruhigen Zeiten, die Welt ändert sich rapide. Aber das geht an Europa vorbei. Liebe Deutsche Bundesländer, besinnt euch auf eure Lokalkultur! Dann könnt ihr in Zukunft wenigstens noch mit Tourismus ein bisschen Geld verdienen. Und Chinesische Touristen mit der Fahrradrikscha zur Lorelei kutschieren. Oder Bayrisches Bier und Frankfurter Würstchen im Vergnügungspark Deutschland verkaufen. Mit Achterbahn, Schießbuden und Geisterbahn aus den Guten alten Zeiten. Mit Wachsfiguren Lenchen, Robert und Olaf, wie es früher einmal war.
De mortuis nihil nisi bene et Quatsch et Soße,
Rolf Henze
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Montag,
zu den genannten Ausführungen möchte ich eine andere Sichtweise beifügen: Gibt es möglicherweise Konflikte einfach aufgrund einer unterschiedlichen Mentalität zwischen amerikanischer und europäischer Denkweise?
In den USA ist ja das Tragen von Waffen im Alltag scheinbar etwas “Normales” um sich sicherer zu fühlen. In Europa ist es nicht so. Auch wenn die amerikanische Sicht meines Erachtens schon etwas Pathologisches ist, könnte es ja durchaus sein, dass es Situationen gibt, wo diese Denkweise mehr Flexibilität ermöglicht. Wenn in Europa z.B. Forderungen nach mehr Waffen in der Argumentationskette nur möglich sind, indem auf Kriegsszenarien verwiesen wird, sollte in amerikanischer Sichtweise Waffen und Frieden kein Ausschlusskriterium sein.
Anscheinend sollen ja der Rüstungsindustrie Milliarden zugetragen werden, wovon die Politiker – beiderseits des Atlantiks – schwer abzubringen sein werden. Nur: im europäischen Denken führt das zu einer “Quadratur des Kreises”, wo europäisch-transatlantische Politiker über Servilität ihr Gesicht verlieren müssen, während sich amerikanische Politiker wohl alle Handlungsmöglichkeiten vorstellen können, also auch Rüstung und gleichzeitig Frieden.
Beides finde ich nicht gut: ich bin für Frieden und Abrüstung und denke, sämtliche Politiker können sich nicht den Einflüssen der Rüstungslobby erwehren. Da wären mentale Waffen und persönlicher Mut angesagt ……
MfG
Norbert Nielsen
4. Leserbrief
Der Ukraine-Krieg ist bzw. war ein von den USA provozierter Krieg mit dem Ziel, Russland als Rivalen auszuschalten, die Ukraine auszubeuten und zum amerikanischen Brückenkopf vor den Toren Moskaus auszubauen und – nicht zuletzt – Europa zu schwächen, von Russland zu trennen, von den USA ökonomisch noch abhängiger zu machen. Man kann also durchaus auch von einem Krieg der USA gegen Europa sprechen. Die europäischen Eliten – gekauft, erpresst, verblendet – haben sich für diese gegen die ureigenen Interessen ihrer Länder und Völker gerichtete Politik einspannen lassen.
Jetzt kommt die neue amerikanische Regierung und befindet: Es ist genug! Sie haben ihre Ziele nicht vollständig, aber doch zu einem guten Teil erreichen können, zumindest was die Schwächung Europas und die Ausbeutung der Ukraine betrifft. Weitere Investitionen in diesen Krieg lohnen sich für die USA nicht. Jetzt dürfen die Europäer den Dreck wegräumen und die Zeche bezahlen. Sie waren ja blöd genug, mitzumachen. Die USA stecken den Profit ein und wenden sich neuen Zielen zu.
Und was machen die europäischen Eliten? Sie wollen diesen amerikanischen Krieg gegen Europa ohne Amerika weiterführen – weil sie nicht mehr aus der Spur heraus können, in die sie einmal gesetzt worden sind! Wie ein geköpftes Huhn, das noch weiter rennt.
Ich kann mir trotz aller Warnungen vernünftiger Menschen einfach nicht vorstellen, dass es in Europa wirklich zu einem atomaren Krieg kommen könnte. Dazu fehlt mir einfach die Vorstellungskraft. Aber selbst wenn der dritte Weltkrieg vorerst ausbleibt – allein schon, dass jetzt Hunderte von Milliarden für sinnlose Rüstung verpulvert werden, auf Kosten der kommenden Generationen, auf Kosten von Bildung, Wirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit und Kultur, dass unser Verhältnis zum wichtigsten Nachbarn Russland für Generationen vergiftet wird, das ist ein ungeheurer Schaden, ein monströses Verbrechen.
Die gekauften „Experten“, die uns die Alternativlosigkeit dieser verbrecherischen Politik erklären, das Journalistenpack, das den Irrsinn bejubelt und befeuert und gegen Andersdenkende zu Felde zieht – die kennen wir alle noch von Corona. War nicht mal von Aufklärung die Rede? Haha. Sie werden sich für ihre Russland-Hetze ebenso wenig zu verantworten haben wie für ihre Corona-Hetze. Was wir leider auch noch kennen: die Herde der Schlafschafe, die sich gläubig blökend zur Schlachtbank führen lässt…
Diese Schafherde ist es, die laut der ARD-Umfrage zu 66% der neuen Hochrüstung und Konfrontationspolitik zustimmt. Es ist die gleiche Mehrheit, die 1914, von Propaganda besoffen, jubelnd in den Krieg zog. Machen wir uns nichts vor: Auch wenn die ARD bei ihrer Umfrage nicht geschummelt und Aufrüstung mit Infrastruktur gekoppelt hätte, dürfte es noch eine satte Mehrheit für Aufrüstung gegeben haben. Es wäre illusionär, zu glauben, dass jahrelange Gehirnwäsche ohne Wirkung bleibt.
Der Erfüllung von Kants Forderung, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, sind wir seit Kants Zeiten keinen Millimeter näher gekommen. – Ich danke den Nachdenkseiten und anderen alternativen Medien, dass sie den Kampf gegen die Dummheit trotz scheinbarer Aussichtslosigkeit nicht aufgeben!
Joachim Mädlow
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