Audi büßt beim Gewinn 38 Prozent ein
Audi hat 2024 in einem herausfordernden Marktumfeld Federn lassen müssen. Im Konzern hofft man, dass 2025 die neue Strategie Früchte trägt. Der Beitrag Audi büßt beim Gewinn 38 Prozent ein erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Der Audi Konzern hat im Geschäftsjahr 2024 in einem herausfordernden Marktumfeld Federn lassen müssen. In den abgelaufenen zwölf Monaten summierten sich die Umsatzerlöse auf 64,5 Milliarden Euro, mehr als 5 Milliarden Euro (-7,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Das Operative Ergebnis belief sich auf 3,9 Milliarden Euro, 38 Prozent weniger als 2023, als es noch 6,3 Milliarden Euro waren. Die Operative Umsatzrendite lag bei nur noch 6 Prozent, auch hier ein deutliches Minus im Vergleich zu den 9 Prozent des Vorjahres. Gründe für das Minus seien neben rückläufigen Auslieferungszahlen (- 12 Prozent) unter anderem zahlreiche Modellwechsel und Produktanläufe, die erst nach und nach umsatz- und ergebniswirksam werden sollen.
„Weltwirtschaftliche Veränderungen und ein verschärfter internationaler Wettbewerb stellen Audi – wie die gesamte Branche – vor große Herausforderungen. Dieser Realität stellen wir uns mit dem Mut, neue Wege zu gehen, und dem Vertrauen in unsere traditionellen Stärken“, sagt Audi CEO Gernot Döllner. 2024 habe das Unternehmen dazu wichtige Grundlagen gelegt und erste zentrale Meilensteine erreicht. „2025 setzen wir unseren Erneuerungskurs konsequent fort. Im Zentrum steht dabei die Verjüngung unseres Portfolios mit zahlreichen weiteren Modellen. Zudem nehmen wir unsere Aufstellung in den Kernmärkten China und Nordamerika in den Fokus. Parallel arbeiten wir intensiv an effizienteren Strukturen im gesamten Unternehmen, um Innovationen schneller auf die Straße zu bringen“, so Döllner weiter.
Um die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbssicherheit der deutschen Standorte abzusichern, haben Audi Vorstand und Betriebsrat eine gemeinsame Zukunftsvereinbarung verhandelt. Klares Ziel: mehr Produktivität, Schnelligkeit und Flexibilität in Ingolstadt und Neckarsulm. Im Rahmen der Vereinbarung verlängert Audi die Beschäftigungssicherung bis zum 31. Dezember 2033, senkt die Arbeitskosten und stellt die deutschen Standorte robust und flexibel für den Übergang zur Elektromobilität auf. Allerdings müssen dafür bis 2029 auch bis zu 7500 von aktuell etwa 55.000 Stellen abgebaut werden, wie der Autohersteller bereits tags zuvor vermeldet hatte.
Herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen, ein intensives Marktumfeld und eine teilweise eingeschränkte Lieferfähigkeit beeinflussten die Auslieferungszahlen im abgelaufenen Jahr. Insgesamt lieferte die Markengruppe Progressive mit Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati 1,69 Millionen (2023: 1,92 Millionen) Automobile und knapp 54.500 (2023: 58.200) Motorräder aus. Die Zahl der ausgelieferten Modelle der Marke Audi sank um 11,8 Prozent auf 1,67 Millionen. Darunter befanden sich knapp 165.000 vollelektrische Automobile (-7,8 Prozent).
Jüngstes Produktportfolio im Wettbewerbsumfeld
Mit zahlreichen neuen Elektroauto-Modellen und einer neuen Generation an Verbrennern und Plug-in-Hybriden will sich Audi auf dem Weg hin zu einer komplett elektrischen Modellpalette zukunftsfähig und flexibel aufstellen. 2024 und 2025 treibt Audi die Erneuerung seines Produktportfolios mit mehr als 20 neuen Modellen voran, die Hälfte davon vollelektrisch. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen das jüngste Portfolio im Wettbewerbsumfeld haben.
Das Jahr 2025 stehe dabei im Zeichen der Erneuerung der beiden wichtigen Modellreihen A6 und Q3. Zu Beginn des Monats hat Audi mit dem A6 Avant das erste Modell der A6 Familie präsentiert, weitere sollen folgen. Im Sommer 2025 soll der neue Audi Q3 sein Debüt geben. Bereits Ende 2024 hat Audi mit dem A3 Sportback TFSI e und dem A3 Allstreet TFSI e einen Push mit Plug-in-Hybriden gestartet. Bis Ende 2025 kommen somit in Summe zehn neue Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb auf den Markt.
Marktspezifische Regionalstrategien
Außerdem setzt Audi weiter auf marktspezifische Regionalstrategien. Vor allem in den USA, dem zweitgrößten Automarkt der Welt, will Audi seine Marktposition stärken und plant die Einführung von zehn neuen Modellen sowie weiteren Produktaufwertungen bis Ende des kommenden Jahres. Der rein elektrische Q6 e-tron ist bereits in den US-Markt eingeführt, 2025 folgt der A6 e-tron, zudem die neuen Generationen der Erfolgsmodelle Q5, A5 und A6 mit Verbrennungsmotoren.
In China hat Audi die Produktstrategien mit seinen beiden Partnern FAW und SAIC geschärft und vergrößert sukzessive das Angebot an lokal verfügbaren Elektromodellen. Mit FAW produziert Audi seit Ende 2024 die Langversion Q6L e-tron im neu errichteten Werk der Audi FAW NEV Company in Changchun. Ab Mitte 2025 sollen dort weitere chinaspezifische Modelle vom Band fahren. Darüber hinaus entwickelt Audi mit SAIC intelligente und vernetzte Elektroautos speziell für den chinesischen Markt, um im weltweit größten Einzelmarkt neu durchzustarten.
Markengruppe: erneutes Rekordjahr für Lamborghini
Im abgelaufenen Geschäftsjahr lieferte Bentley 10.643 (2023: 13.560) Automobile aus. Die Umsatzerlöse lagen bei 2,65 Milliarden Euro (2023: 2,94 Mrd. Euro). Die Operative Umsatzrendite betrug 14,1 Prozent, das Operative Ergebnis belief sich auf 373 (2023: 589) Millionen Euro.
Lamborghini setzte die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort und lieferte im Berichtszeitraum 10.687 Automobile (2023: 10.112) aus, ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem bereits starken Vorjahr. Die Umsatzerlöse wuchsen um 16,2 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis stieg um 15,5 Prozent auf 835 Millionen Euro. Die Operative Umsatzrendite lag mit 27,0 Prozent auf Vorjahresniveau (2023: 27,2 Prozent).
Ducati übergab im vergangenen Jahr 54.495 Motorräder (2023: 58.224). Die Umsatzerlöse betrugen 1003 (2023: 1065) Millionen Euro. Das Operative Ergebnis lag mit 91 Millionen Euro unter dem des Rekordjahrs 2023 (112 Millionen Euro), die Operative Umsatzrendite erreichte 9,1 Prozent (2023: 10,5 Prozent).
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025
„In einem schwierigen Umfeld mit verschärftem Wettbewerb und eingetrübter Konjunktur haben wir Audi 2024 auf Kurs gehalten und das Jahr finanziell robust abgeschlossen“, kommentiert Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. „Wir haben aber noch einen harten Weg vor uns. Um unsere Renditeziele nachhaltig zu erreichen, treiben wir die Transformation des Unternehmens weiterhin konsequent voran. Wir verschlanken Strukturen und Prozesse und reduzieren Komplexität, wo immer möglich. Mit dem Performance Program 14 schaffen wir auch in Zukunft das Fundament für notwendige Investitionen und sichern unsere Profitabilität.“
Auch 2025 erwartet Audi ein anspruchsvolles Geschäftsjahr in einem weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld. Das Unternehmen geht davon aus, dass die globale Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 insgesamt mit einer im Vergleich zu 2024 etwas schwächeren Dynamik wachsen wird. Unter der Annahme eines leichten Wirtschaftswachstums erwartet der Audi Konzern im Geschäftsjahr 2025 Umsatzerlöse zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro. Die operative Marge werde voraussichtlich zwischen 7 und 9 Prozent liegen. Für den Netto-Cashflow rechnet das Unternehmen mit einem Wert im Korridor zwischen 3 und 4 Milliarden Euro. Finanzielle Auswirkungen aus der Zukunftsvereinbarung seien aktuell in Bewertung und demzufolge noch nicht enthalten.
Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 18.03.2025
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