Jan Ullrich: Seine Patchworkfamilie macht ihn glücklich

Nach dem tiefen Fall geht es Jan Ullrich wieder besser. Eine wichtige Rolle spielt seine Patchworkfamilie.

Die Radsport-Ikone Jan Ullrich (51) hat sich nach Alkohol- und Drogenproblemen sowie seiner Dopingbeichte zurück ins Leben gekämpft. Seinen neuen Lebensmut verdanke er auch seinen Liebsten, erzählt er in der Sendung "Gala" (4. April, 17:45 Uhr, RTL).

Neue Wege dank seiner Familie

Im Talk mit Moderatorin Annika Lau (46) spricht er "über Höhen, Tiefen und neue Wege". Dabei spielen auch sein Liebesglück und seine Patchworkfamilie eine wichtige Rolle.

Wie der Sender vor der Ausstrahlung verrät, blickt Jan Ullrich auf das Kennenlernen mit seiner Partnerin Elizabeth Napoles vor sieben Jahren auf Mallorca zurück. Damals sei er in einer "schwierigen Phase" gewesen. "Ich hatte mich von meiner Frau schon getrennt, sie ist schon mit den Kindern nach Deutschland gezogen. Dass es dann so schnell wieder ,Klick' gemacht hat, das war ein Wunder und ich bin froh, dass wir uns nach wie vor lieben und diese Liebe gehalten hat, auch in dieser schweren Zeit vor sechs, sieben Jahren".

Tägliches Telefonat mit seinen Söhnen

Zudem sei seine Lebensgefährtin gut in seine Patchworkfamilie hineingewachsen. Ullrich hat vier Kinder von zwei Frauen. Gegenüber Annika Lau schwärmt er: "Ich habe ein super Verhältnis zu meinen Kindern, telefoniere täglich mit den Jungs."

Das ist angesichts Ullrichs damaliger Eskapaden wohl nicht selbstverständlich. "Wir haben natürlich kindesgerecht immer wieder mit den Kindern gesprochen", sagt er. Geholfen habe, dass auch sein Verhältnis zu seinen ehemaligen Partnerinnen freundschaftlich und respektvoll sei. Mit den Kindern seien sie stets ehrlich gewesen. "Und das war mit Sicherheit für die Kinder überhaupt nicht leicht. Und deswegen liegt es jetzt an mir, mich mehr anzustrengen und jetzt alles zu geben."

Absturz nach Karriere-Aus

Jan Ullrich hatte viele Jahre im wahrsten Sinne auf der Überholspur gelebt und im Radsport einen Erfolg nach dem anderen. 2006 war schlagartig alles vorbei, nachdem er in einen Dopingskandal verwickelt war. 2012 sprach ihn der Internationale Sportgerichtshof CAS in letzter Instanz des Dopings schuldig. Bis zum November 2023 hatte Ullrich ein Geständnis abgelehnt. "Gegen mich lief damals noch ein Strafverfahren. Meine Anwälte haben mir empfohlen zu schweigen. Ein Rat, den ich befolgt habe, an dessen Folgen ich aber lange gelitten habe", erzählte er in einem Enthüllungs-Interview mit dem "stern".

Nach dem Karriereende bekam er Alkohol- und Drogenprobleme. Er habe "Whiskey wie Wasser" und Kokain in großen Mengen konsumiert. Zum endgültigen Zusammenbruch kam es nach der Trennung von seiner Frau Sara: "Der Absturz 2018 hat mich fast das Leben gekostet, ich habe sehr viel verloren." Er sei nicht "weit weg vom Tod" gewesen und auf dem besten Weg, sich selbst zu zerstören.