Gefahr durch Pestizide wird gebannt: Ölige Hülle sorgt für Haftung auf den Pflanzen

Landwirte versprühen weit mehr Pestizide als eigentlich nötig. Das tun sie nicht, weil sie die Umwelt schädigen wollen, sondern aus reiner Not, denn das meiste, Wasser, das den Wirkstoff enthält, perlt von den Pflanzen einfach ab, versickert im Boden und landet schließlich in Flüssen und Seen. Bei Überdosierung steigen die Chancen, dass die Mittel doch …

Mär 31, 2025 - 17:43
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Gefahr durch Pestizide wird gebannt: Ölige Hülle sorgt für Haftung auf den Pflanzen

Landwirte versprühen weit mehr Pestizide als eigentlich nötig. Das tun sie nicht, weil sie die Umwelt schädigen wollen, sondern aus reiner Not, denn das meiste, Wasser, das den Wirkstoff enthält, perlt von den Pflanzen einfach ab, versickert im Boden und landet schließlich in Flüssen und Seen. Bei Überdosierung steigen die Chancen, dass die Mittel doch wirken und die Ernte retten.

Bild: Varanasi Lab

Geld sparen und die Umwelt schützen

Künftig können die Bauern viel Geld einsparen, die Belastung der Umwelt drastisch reduzieren und dennoch bessere Ernten einfahren. Kripa Varanasi, Professor für Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston und sein Team haben eine Düse entwickelt, in der die feinen Tröpfchen aus Wasser und Pflanzenschutzmitteln mit einer dünnen Ölhaut ummantelt werden. Diese macht weniger als ein Prozent der Masse der winzigen Tröpfchen aus, sodass negative Folgen für die Umwelt kaum bezifferbar sind oder gar nicht auftreten, wenn Pflanzenöl eingesetzt wird. Das Öl sorgt dafür, dass das eingeschlossene Pestizid nicht abperlt und die Pflanze über einen längeren Zeitraum schützt.

Pestizide bleiben haften

Mit einer Hochgeschwindigkeitskamera machten die Forscher sichtbar, was passiert, wenn Tröpfchen mit und ohne ölige Hülle auf den Blättern landen. Unbehandelte Tröpfchen breiten sich zunächst flächig aus, ballen sich dann zu einer Kugel zusammen und perlen ab. Die beschichteten Tröpfchen verhielten sich zunächst genauso, doch sie zogen sich nicht zu einer Kugel zusammen, sondern blieben haften.

Die neue Düse lässt sich nachrüsten

„Das Öl wird von der Blattoberfläche sehr stark angezogen und hält das Wasser sozusagen an Ort und Stelle“, sagt Varanasis Doktorand Simon Rufer. Eine effizientere Sprühtechnik sei eine der besten Möglichkeiten, die Lebensmittelproduktion nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten. Die Düse lässt sich bei vorhandenen Sprühanlagen nachrüsten, wenn sich ein Unternehmen findet, das sie industriell herstellt.

31 Prozent der Böden sind schon gefährdet

Pestizide haben erhebliche Auswirkungen auf die globale Gesundheit und die Umwelt, betonen die Forscher. 31 Prozent der landwirtschaftlichen Böden weltweit seien einem hohen Risiko durch Pestizidverschmutzung ausgesetzt. 

 

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