Fünf Milliarden Dollar Sammelklage gegen Apple

Apple steht erneut wegen der Vermarktung von eBooks in der Kritik. Und diesmal kann es richtig teuer werden. Eine neue...

Apr 7, 2025 - 09:31
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Fünf Milliarden Dollar Sammelklage gegen Apple

Apple steht erneut wegen der Vermarktung von eBooks in der Kritik. Und diesmal kann es richtig teuer werden.

Eine neue Sammelklage wirft Apple vor, Kunden durch irreführende Formulierungen beim Kauf digitaler Bücher getäuscht zu haben. Die Kläger argumentieren, dass der Apple Books Store den Eindruck eines dauerhaften Kaufs erwecke, obwohl es sich lediglich um widerrufbare Lizenzen handelt.

Vorwurf: Bei Lizenzverlust lässt sich ein eBook nicht mehr laden

Konkret bemängeln sie, dass gekaufte Titel bei Lizenzverlust nicht mehr heruntergeladen werden können – selbst nach bereits erfolgter Bezahlung.

Die Kläger fordern Schadenersatz in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar und stützt sich auf zwei Einzelfälle, in denen Nutzerinnen jeweils 19,99 Dollar für ein Hörbuch und 4,99 Dollar für ein E-Book ausgegeben hatten.

Apple sieht die Geschichte ganz anders und verweist auf die in den AGB dokumentierten Hinweise, die beim Erststart eines Geräts akzeptiert werden müssen. Dort heißt es explizit, dass Inhalte lizenziert seien und unter Umständen entfernt werden könnten.

Aber reicht das als Erklärung? Kritiker argumentieren, dass dieser Hinweis nicht direkt im Kaufprozess der Apple Books App erscheint.

2014 zahlte Apple 450 Millionen Dollar

Historisch belastet wird das Unternehmen durch den eBook-Preiskartell-Skandal von 2014, in dem Apple wegen illegaler Preisabsprachen mit Verlagen zu einer Zahlung von 450 Millionen Dollar verurteilt wurde.

Obwohl Amazon Kindle und andere Plattformen identische Lizenzmodelle nutzen, richtet sich die Klage ausschließlich gegen Apple.  Experten vermuten strategische Gründe, da Apple bereits früher vergleichbare Vorwürfe außergerichtlich regelte.

Apples Rat für gekaufte eBooks

Wichtig zu wissen: Apple rät, gekaufte Inhalte lokal zu speichern – eine Praxis, die auch bei anderen digitalen Diensten ratsam ist.

Der Ausgang des Verfahrens könnte weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben, insbesondere für das Vertrauen in Cloud-basierte Medienbibliotheken. Wann das Gericht ein Urteil fällt, steht noch nicht fest. Verliert Apple, dürfte das Unternehmen wohl erst mal in Berufung gehen. Der Fall kann sich also noch Monate, wenn nicht Jahre hinziehen.

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