Briefing 258: Metas KI-Strategien, OpenAIs Wachstumspläne, Waymo-Toyota, Roblox

Meta bringt eine KI-App und API, OpenAI plant 125 Mrd. $ Umsatz bis 2029, Waymo findet mit Toyota einen starken Hardware-Partner, Roblox ist doppelt so groß wie Disney+

Mai 2, 2025 - 18:06
 0
Briefing 258: Metas KI-Strategien, OpenAIs Wachstumspläne, Waymo-Toyota, Roblox
Briefing 258: Metas KI-Strategien, OpenAIs Wachstumspläne, Waymo-Toyota, Roblox

Hi,

ich schreibe meine Gedanken dazu noch gesondert auf, aber allen, die sich für KI und Agenten und KI-getriebene Interfaces und Browser interessieren, kann ich die jüngste Exchanges-Folge nur wärmstens ans Herz legen.

Ich spreche dort viele Dinge an, über die ich bis jetzt nur nachgedacht also noch nicht veröffentlicht habe.

Marcel

Im Fokus dieser Ausgabe:

  • Metas KI-Strategien: Neue Consumer-KI-App, API-Angebot für Llama und GPU-Knappheit als bestimmender Faktor; einzeln alles sinnvoll, aber eine koherente Strategie ist das nicht unbedingt
  • OpenAIs Wachstumspläne: Umsatzziel von 125 Mrd. $ bis 2029 mit Fokus auf KI-Agenten und ChatGPT-Abos
  • Waymo & Toyota: Neue Hardwareplattform für autonomes Fahren als strategische Partnerschaft
  • Europas KI-Position: Notwendigkeit offener KI-Modelle für strategische Unabhängigkeit
  • Trump-Zölle: Massive Auswirkungen auf US-China-Handel mit 60% Rückgang bei Shipping-Bookings
  • und mehr

Texte auf neunetz.com:


Das vorhersehbare Ende der GPT-4.5-API

In Briefing 250 schrieb ich über GPT-4.5:

Wie unsicher man bei OpenAI ist, ob das Modell überhaupt einen Markt finden wird, sieht man an dieser vorsichtig formulierten Aussicht im Verkündungstext, dass die API des Modells nicht von Dauer sein könnte:

"We’re evaluating whether to continue serving it in the API long-term as we balance supporting current capabilities with building future models. If GPT-4.5 plays a unique role for your use-case, let us know."

Alle großen KI-Modellanbieter bieten selbst und/oder in Partnerschaft mit Hyperscalern ihre Modelle als Self-Serve-APIs an.

Damit ein API-Geschäft erfolgreich ist, braucht es Verlässlichkeit.
 Die Entwickler:innen müssen sich darauf verlassen können, dass die Funktionalität, die sie über die API erhalten, nicht unter ihren Füßen weggezogen wird. Haben sie das Vertrauen nicht, ist das API-Geschäft keins mehr. [...]

Deshalb muss OpenAI gleich bei der Ankündigung sagen: Leute, kann sein, dass wir diese API nicht lange anbieten werden, weil wir nicht sicher sind, ob die Nachfrage dafür sich rechnen wird.

Es ist ein Weg, präventiv die Optionen offen zu halten, ohne Vertrauensverlust zu riskieren.

Ergo: GPT-4.5 ist entweder egal oder wird eine große Überraschung sein, auch intern für OpenAI. Aktuell sieht es eher nach ersterem aus.

TechCrunch vor ein paar Tagen:

OpenAI said on Monday that it would soon wind down the availability of GPT-4.5, its largest-ever AI model, via its API. GPT-4.5 was released only in late February.

Developers will have access to GPT-4.5 via OpenAI’s API until July 14, after which they’ll have to transition to another model in OpenAI’s catalog, the company says.

Es lohnt sich, bei API-Verkündungen genau auf die Wortwahl zu achten.

Es kann natürlich sein, dass die Wortwahl zum API-Launch eine selbsterfüllende Prophezeihung ist:

  • Wenn ein mögliches frühzeitiges Ende verkündet wird, weil man schwache Nachfrage erwartet, bauen weniger Dritte ihre Dienste auf dieser API, weil sie das Ende befürchten, et voila: schwache Nachfrage.
  • Besonders wenn es sich um eine vergleichsweise teure API handelt plus ein Modell, das schwerer für Use cases evaluiert werden kann. (Sprich also zusätzlich höhere Vorlaufkosten mit sich bringt.)

Die kausale Reihenfolge ist am Ende aber egal: Entscheidend für unsere eigene Entscheidungsgrundlage ist, sehr genau auf die öffentlichen Äußerungen von Anbietern mehrerer APIs zu achten.

Denn diese müssen zwingend darauf achten, dass ein Ende einer API nicht die Planungssicherheit und damit die Attraktivität der anderen APIs mit hinab zieht.