Bauzinsen aktuell: Kredit-Kosten nach Schock etwas gesunken – Prognosen für 2025
Berlin/München/Lübeck – Union und SPD planen Milliarden-Kredite für Rüstung und Infrastruktur. Das hat die Renditen für Staatsanleihen angeheizt und die Baukonditionen mitgezogen – auf Niveaus wie zuletzt Mitte 2024. Im März erreichte der Durchschnittszins 3,73 Prozent. Niedrige Zinsen adé? Immerhin: Nach dem Staatschulden-Schock sind die Bauzinsen im April etwas gesunken. Derzeit liegt auf interhyp.de der […] Der Beitrag Bauzinsen aktuell: Kredit-Kosten nach Schock etwas gesunken – Prognosen für 2025 erschien zuerst auf ftd.de.


Bauzinsen jetzt wieder unterhalb des Jahreshochs (Foto: Freepik, setiadio)
Berlin/München/Lübeck – Union und SPD planen Milliarden-Kredite für Rüstung und Infrastruktur. Das hat die Renditen für Staatsanleihen angeheizt und die Baukonditionen mitgezogen – auf Niveaus wie zuletzt Mitte 2024. Im März erreichte der Durchschnittszins 3,73 Prozent. Niedrige Zinsen adé?
Immerhin: Nach dem Staatschulden-Schock sind die Bauzinsen im April etwas gesunken. Derzeit liegt auf interhyp.de der mittlere Effektivzins für 10-jährige Darlehen bei 3,6 Prozent. Der Top-Zins von drklein.de beträgt 3,39 Prozent, check24.de nennt 3,13 Prozent als Bestwert (gestern 12 Uhr MESZ).
Rahmendaten der Baufinanzierung – Immobiliennachfrage steigt
Und so entwickeln sich weitere Finanzierungsaspekte: Von Februar auf März meldet drklein.de einen Anstieg der mittleren Darlehenssumme von 7.000 auf 319.000 Euro. Die Zinsbindung liegt bei 10 Jahren und knapp 10 Monaten, der Anteil der Kreditsumme am Objektwert fällt auf 85,57 Prozent.
Dank des Zinstiefs bis Januar haben sich laut immobilienscout24.de im 1. Quartal mehr Menschen nach einer Immobilie umgesehen – die Nachfrage in Städten legte um 17 Prozent im Jahresvergleich zu, im Umland der 8 Metropolen waren es 16, auf dem Land sowie in den Metropolen 12 Prozent.
Steigende Preise am Immobilienmarkt – Hoffnung auf Neubau
Mit der Nachfrage haben auch die Angebotspreise im 1. Quartal 2025 angezogen: plus 1,4 Prozent verglichen mit dem Zeitraum Oktober bis November. Von Quartal 3 auf Quartal 4 fiel der Preisauftrieb geringer aus, nach Berechnungen von Barkow Consulting betrug er 0,4 Prozent.
Durch den Zinsanstieg nach dem russischen Überfall brach auch der Wohnungsbau ein, was die Immobilienkrise verschärfte. Nun liegen die Hoffnungen auf die Politik: Der neue Koalitionsvertrag sei riesiger Schritt für mehr Wohnraum, meint etwa Axel Gedaschko vom Wohnungsverband GdW.
Rendite der Bundesanleihen – Experten-Prognose: kein Abwärtstrend
Entsteht Wohnraum, nimmt das auch Druck von den Kaufpreisen. Andererseits heben die geplanten Staatsschulden das Zinsniveau mutmaßlich an. Seit 11. März hat sich die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen, der Referenz für Bauzinsen, allerdings von 2,93 auf 2,57 Prozent abgeschwächt.
Die Experten des Interhyp-Bankenpanels rechnen angesichts des Schuldenpakets nicht mit einem langfristigen Abwärtstrend der Bauzinsen – zumal in ganz Europa die Staatsverschuldung steigt. Bei etwa 3 Prozent sehe er die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen Ende 2025, so ein Panel-Mitglied.
Zoll-Chaos kann Zinspolitik ändern – Zwischentief als Chance
Doch die Lage bleibt unübersichtlich, auch dank Trumps Zoll-Chaos, wo es täglich Volten geben kann, die die Inflation anheizen und sich so auf Zinsen auswirken könnten. Zuletzt schienen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank am 17. April und im Juni wahrscheinlich – doch die Dinge sind im Fluss.
Trotz unsicherer Aussichten sehen Beobachter aktuell ein kleines Zwischentief bei den Immobilienzinsen. Das sei eine gute Chance, um bei der Finanzierung Geld zu sparen, sagt Mirjam Mohr von Interhyp. Sie rät angesichts des schwankenden Umfelds zum intensiven Austausch mit Experten.
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