Ab April 2025: Auch Iberia Plus vergibt Statuspunkte umsatzbasiert
Nachdem der British Airways Executive Club im Dezember eine Umstellung auf umsatzbasierte Tier Points angekündigt hat, blieb bisher eine Frage offen: Was wird aus Iberia Plus? Das Programm war dem Executive Club in vielen Punkten ähnlich, so auch beim System, Statuspunkte zu sammeln. Nun haben wir die Antwort, und die ist nicht gerade positiv. Iberia […]


Nachdem der British Airways Executive Club im Dezember eine Umstellung auf umsatzbasierte Tier Points angekündigt hat, blieb bisher eine Frage offen: Was wird aus Iberia Plus? Das Programm war dem Executive Club in vielen Punkten ähnlich, so auch beim System, Statuspunkte zu sammeln.
Nun haben wir die Antwort, und die ist nicht gerade positiv. Iberia Plus stellt ebenfalls auf ein umsatzbasiertes System um, und das wie BA bereits ab 1. April 2025. Im Detail zeigen sich ein paar Unterschiede. So greifen die Änderungen bei Iberia auch für bereits getätigte Buchungen, dafür liegen die Hürden etwas unter denen von BA.
Das Fazit bleibt aber das gleiche: Das Programm büßt über Nacht deutlich an Attraktivität ein und Vielflieger dürften massenweise zur Konkurrenz abwandern.
Inhaltsverzeichnis
Vorlage: Der neue British Airways (Club)
Iberia orientiert sich bei den Änderungen an dem, was British Airways vorgemacht hat. Bei Iberia Plus gibt es künftig aber einen Statuspunkt pro Euro, bei British Airways nur 1 Tier Point pro GBP. Die Werte zur Statusqualifikation wurden hingegen 1:1 von BA übernommen. In anderen Worten: Ein Status bei Iberia Plus ist rund 16% einfacher als bei British Airways.
Die umsatzbasierte Berechnung greift für Flüge mit Iberia, British Airways und American. Nach dem Grundprinzip braucht es künftig beispielsweise 7.500€ Umsatz auf Iberia-Flügen, um an den Oneworld Sapphire zu kommen:
- Iberia Plus Plata (Oneworld Ruby): 3.500 Elitepunkte
- Iberia Plus Oro (Oneworld Sapphire): 7.500 Elitepunkte
- Iberia Plus Platino (Oneworld Emerald): 20.000 Elitepunkte
Etwas besser sieht es mit den Oneworld-Partnern aus. Hier sind weiterhin Entfernung und Reiseklasse (+Ticketart) ausschlaggebend. Es gibt dann Elitepunkte gemäß folgender Tabelle:
Business-Class-Flüge mit Finnair, Qatar Airways und Co bleiben somit halbwegs attraktiv. Zwei Beispiele:
- Qatar Business Class
BER - DOH - BKK
und zurück: 3.700 Elitepunkte = 49% des Oneworld Sapphire - Finnair Business Class
MUC - HEL - JFK
und zurück: 3.200 Elitepunkte = 43% des Oneworld Sapphire
Bonuspunkte für Flüge mit Iberia, BA und American
Außerdem wird es auch wieder einen Bonus auf die einzelnen Segmente geben. Als Vorlage dient hier ebenfalls British Airwas, die nach der Kritik dauerhafte Boni angekündigt haben. Bei Iberia richten sich die aber nicht nur nach Reiseklasse, sondern auch nach dem Tarif. Zusätzlich zu den umsatzbasierten Punkten gibt es für Iberia-Flüge:
Für British Airways und American sieht es ähnlich aus:
Wichtige Einschränkung: Es gibt keine Bonuspunkte für Flüge in der Basic Economy. Dabei dürften Statuskunden gerade dazu neigen, die Basic Economy zu buchen, erhalten sie Gepäck & Sitzplatzreservierung doch sowieso (jedenfalls bei Iberia und American).
Auch die Bonus Rewards (Milestone Rewards ab bestimmten Punkteschwellen) werden übrigens leicht angepasst:
Neue Hürden für Bonus Rewards
(begrenzt auf maximal 1.000 Bonuspunkte, also recht lächerlich)
Elitepunkte auch bei Nicht-Airline-Partnern sammeln
Im neuen British Airways Club können Tier Points auch mit Kreditkarten-Umsätzen (nicht in D-A-CH) sowie BA Holidays (Flug & Hotel) gesammelt werden. Iberia geht noch deutlich weiter und hat sich das offenbar beim Oneworld-Partner American abgeschaut.
Elitepunkte gibt es auch bei allen Nicht-Airline-Partnern. Darunter beispielsweise Hotelbuchungen bei IHG, Marriott, Choice und Co, Automieten bei Avis, Einkäufe an spanischen Flughäfen usw. Es gibt dann einen Elitepunkt für je 10 gesammelte Avios bei solchen Partnern.
In Zentraleuropa ist das Angebot an Partnern aber vergleichsweise überschaubar. Zudem können maximal 30% der nötigen Statuspunkte bei Nicht-Airline-Partnern gesammelt werden. Selbst wenn man das schafft, sind die übrigen 70% immer noch kein Zuckerschlecken.
Qualifikation über Segmente bleibt erhalten (und wird leicht gesenkt)
British Airways wollte die Qualifikation über Segmente ganz abschaffen und musste mittlerweile zurückrudern.
Iberia behält diesen Weg zur Qualifikation direkt bei. Und macht es sogar noch etwas einfacher, sich über Segmente zu qualifizieren. Es braucht im 12-Monats-Zeitraum (1. April bis 31. März 2025):
- Iberia Plus Plata (Oneworld Ruby): ab 20 Segmenten (bisher 25)
- Iberia Plus Oro (Oneworld Sapphire): ab 40 Segmenten (bisher 50)
- Iberia Plus Platino (Oneworld Emerald): ab 90 Segmenten (neu)
Hier zählen nur Segmente mit IB- oder I2-Flugnummer, egal welche Airline sie tatsächlich durchführt.
Neue Status-Stufe: Platino Prime
Ab 30.000 Statuspunkten im Jahr wird eine neue Stufe eingeführt: Der Platino Prime Status. Der gilt dann 2 Jahre lang (+ Ende des Qualifikationszeitraums) statt nur ein Jahr beim Platino. Eine Qualifikation über Segmente ist nicht möglich. Es braucht also 30.000 Elitepunkte innerhalb von 12 Monaten.
Gegenüber des Platino-Status (beide Oneworld Emerald) gibt es folgende Vorteile:
- 9 statt 8 Avios pro € Umsatz
- 4 Upgrade-Gutscheine statt 2 pro Jahr
- 40.000 Avios als Willkommensgeschenk (22.500 Avios beim Platino)
Lifetime Elitepunkte werden künftig ebenfalls umsatzbasierte vergeben. Bestehende Lifetime Punkte werden so umgerechnet, dass der Fortschritt erhalten bleibt. Aktuell 80% des Iberia Plus Infinita bleiben also 80% der „neuen“ Hürden, nur dass die letzten 20% deutlich schwieriger werden als gewohnt.
Auch für bereits gebuchte Tickets
Bei British Airways werden bestehende, vor der Änderung angekündigte Buchungen, nach einem halbwegs fairen Schlüssel in das neue System umgerechnet. Ein Flug, der nach dem alten System für 50% eines Oneworld Sapphire gereicht hätte, gibt das dann auch im neuen System.
Bei Iberia nicht: Für jeden Flug ab dem 1. April 2025 greift die umsatzbasierte Berechnung. Es ist fraglich, wie das mit deutschen Verbraucherschutzgesetzen vereinbar ist.
Fazit
Das neue System bei Iberia Plus wirkt in einigen Punkten etwas durchdachter als bei British Airways. Die Hürde ist aber sehr niedrig und in Summe ist auch das neue Iberia Plus kein besonders attraktives Vielfliegerprogramm her.
Iberia behauptet, das Programm dadurch einfacher zu machen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Die Berechnung der Elitepunkte wurde deutlich komplexer, da nun Punktebonus (0 bis 600 Elitepunkte), Tarif und noch dazu Ticketpreis berücksichtigt werden müssen.
Einzig bei der Qualifikation über Segmente gibt es tatsächlich Fortschritte, aber zwecks einfachem Sapphire oder Emerald dürfte Royal Jordanian attraktiver bleiben.
Quelle: Iberia Plus (direkt zu den FAQ)