Wohnen wie die Knackis - Hochhaus in Amsterdam von OMA

17.03.2025 Aus den Niederlanden ist man ja manch überraschenden gestalterischen Ansatz gewohnt. Aber dass man sich beim Entwurf eines Wohnhochhauses von einem Gefängnis inspirieren lässt, wie es OMA (verantwortliche Partner: David Gianotten und Reinier de Graaf) in Amsterdam getan haben, lässt wirklich staunen. Ist das Wasser auf die Mühlen all derer, die den zeitgenössischen Geschosswohnungsbau und insbesondere Wohnheime gerne als eine Art besseres Gefängnis kritisieren? Vielleicht. Aber ganz so einfach ist es nicht. Die Geschichte ist komplex und beginnt im Jahr 1978. Damals eröffnete im Südosten Amsterdams das Gefängnis Bijlmerbajes (bajes heißt auf Deutsch „Knast“). Die Anlage bestand aus sechs weitgehend identischen 17-Geschossern, einer zentralen Erschließungsachse sowie einem annähernd quadratischen, flachen Verwaltungsbau mit einem großen Innenhof, der zugleich als Eingang fungierte. Das Konzept Hochhausgefängnis klingt abschreckend und die in Großtafelbauweise errichteten Türme mit ihren repetitiven quadratischen Fensteröffnungen sehen insbesondere in ihrer Reihung wirklich streng aus. Tatsächlich lag dem Gefängnis jedoch ein zeittypisch progressives Konzept des Strafvollzugs... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Mär 17, 2025 - 15:50
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Wohnen wie die Knackis - Hochhaus in Amsterdam von OMA


17.03.2025
Aus den Niederlanden ist man ja manch überraschenden gestalterischen Ansatz gewohnt. Aber dass man sich beim Entwurf eines Wohnhochhauses von einem Gefängnis inspirieren lässt, wie es OMA (verantwortliche Partner: David Gianotten und Reinier de Graaf) in Amsterdam getan haben, lässt wirklich staunen. Ist das Wasser auf die Mühlen all derer, die den zeitgenössischen Geschosswohnungsbau und insbesondere Wohnheime gerne als eine Art besseres Gefängnis kritisieren? Vielleicht. Aber ganz so einfach ist es nicht. Die Geschichte ist komplex und beginnt im Jahr 1978. Damals eröffnete im Südosten Amsterdams das Gefängnis Bijlmerbajes (bajes heißt auf Deutsch „Knast“). Die Anlage bestand aus sechs weitgehend identischen 17-Geschossern, einer zentralen Erschließungsachse sowie einem annähernd quadratischen, flachen Verwaltungsbau mit einem großen Innenhof, der zugleich als Eingang fungierte. Das Konzept Hochhausgefängnis klingt abschreckend und die in Großtafelbauweise errichteten Türme mit ihren repetitiven quadratischen Fensteröffnungen sehen insbesondere in ihrer Reihung wirklich streng aus. Tatsächlich lag dem Gefängnis jedoch ein zeittypisch progressives Konzept des Strafvollzugs...
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