US-Pläne von Cupra: Start erst gegen Ende des Jahrzehnts
Cupra will den US-Markt erobern – mit eigenständigem Design, klarer Positionierung zwischen VW und Audi und einem neuen Crossover für junge Zielgruppen. Der Beitrag US-Pläne von Cupra: Start erst gegen Ende des Jahrzehnts erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Cupra verfolgt Pläne, um bis zum Ende des Jahrzehnts auf dem US-Markt Fuß zu fassen. Die junge Automarke, entstanden aus der sportlichen Submarke von Seat und seit 2018 eigenständig, positioniert sich zwischen Volumen- und Premiummarken. Ziel ist es, vor allem junge Käufer:innen anzusprechen, die sich von traditionellen Marken nicht mehr angesprochen fühlen. Dabei setzt Cupra auf ein Zusammenspiel aus Design, Performance und emotionaler Markenführung.
Die Pläne für den Einstieg in die USA nehmen zunehmend Gestalt an. Sven Schuwirth, Vertriebs- und Marketingchef von Seat und Cupra, bestätigte, dass zwei Modelle den Anfang machen sollen. Diese befinden sich bereits in der Entwicklung. Zwar wurden die konkreten Namen nicht genannt, doch ist bekannt, dass ein speziell für den US-Markt entwickeltes Crossover-Modell eine zentrale Rolle spielt. Es soll größer ausfallen als alle bisherigen Cupra-Modelle und sich größenmäßig an einem Audi Q3 orientieren. Ein dreireihiges Familienauto schließt Schuwirth allerdings aus – Cupra wolle sich weiter klar auf den Fahrspaß konzentrieren.
Die aktuelle Modellpalette, darunter Formentor und Terramar, entspricht nicht den US-Vorgaben für Crashsicherheit und wird deshalb nicht für den Markteintritt genutzt. Trotzdem konnten US-Journalisten die beiden Modelle bereits probeweise fahren, um die Markenidentität kennenzulernen. Ignasi Prieto, Markenchef von Cupra, betont die Unkonventionalität der Marke. Werbung und Kommunikation sind gezielt auf junge Zielgruppen zugeschnitten. Statt klassischer Kanäle nutzt Cupra Kooperationen mit Veranstaltungen wie dem America’s Cup, der Berlinale oder der Milan Design Week, um sichtbar zu bleiben. Auch der Motorsport gehört zur Markenstrategie, mit Engagements in der Formel E und der IMSA-Rennserie in den USA.
Werner Tietz, Entwicklungschef bei Seat und Cupra, bringt es auf den Punkt: Die Marke wolle das Auto wieder interessant machen – gerade für Menschen, die sich bislang nicht mehr für Autos begeistern konnten. Dabei will Cupra nicht mit etablierten Marken konkurrieren, sondern eine Marktlücke zwischen Masse und Premium füllen.
In Europa gelingt das zunehmend. 2024 stiegen die globalen Verkaufszahlen um 7,5 Prozent auf 248.100 Einheiten. Besonders stark war das Wachstum in Märkten wie Deutschland, dem wichtigsten Einzelmarkt, wo die Verkäufe um 12 Prozent auf 80.700 Einheiten zulegten. Weitere Zuwächse gab es in Frankreich, Dänemark, Polen, Mexiko und Großbritannien. Das bekräftigt die internationale Ausrichtung der Marke. Für den US-Start plant Cupra eine Preisstrategie, die sich zwischen den VW- und Audi-Modellen einordnet – etwa fünf Prozent über Volkswagen, aber fünf Prozent unter Audi. Das könnte insbesondere jüngere Kund:Innen ansprechen, die sich stylische Autos wünschen, ohne in den Premiumbereich einzusteigen.
Die Produktion soll in Nordamerika im VW-Netzwerk erfolgen
Die Produktion für den US-Markt soll in Nordamerika erfolgen. Cupra hatte bereits im März 2024 angekündigt, ein bestehendes Werk der Volkswagen-Gruppe nutzen zu wollen. Ein konkreter Standort wurde bisher nicht genannt. Damit will man möglichen Importzöllen aus dem Weg gehen. Die aktuelle Handelspolitik der USA gegenüber Europa spielt bei den Überlegungen dennoch keine zentrale Rolle. Cupra verzichtet bewusst auf kurzfristige Reaktionen und plant langfristig.
Die Verhandlungen mit der Penske Automotive Group laufen parallel. Cupra und Penske hatten bereits im November 2024 bekannt gegeben, über eine exklusive Vertriebspartnerschaft in den USA zu sprechen. Ziel sei ein Abschluss bis Ende 2025 oder Anfang 2026. Roger Penske und der frühere Cupra-CEO Wayne Griffiths verband eine langjährige berufliche Beziehung, was die Verhandlungen begünstigt haben dürfte, wie Automotive News vermutet.
Der Markteintritt soll sich auf ausgewählte Regionen konzentrieren. Neben den Küstenstaaten stehen Städte wie Austin, Dallas, Chicago, Denver und Las Vegas im Fokus. Cupra will nicht flächendeckend in allen Bundesstaaten vertreten sein. Geplant sind sogenannte City Garages als Markenpräsentationsräume sowie weitere Verkaufspunkte. Die Expansion soll schrittweise in mehreren Wellen erfolgen.
Quelle: Automotive News – Cupra sees white space in U.S. between mass market, premium brands / Automotive News – Cupra, with sights on U.S., is choosing to ignore tariffs — for now
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