So kommentiert Tim Cook die Apple-Zahlen: „China kein Problem“

Apple hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erneut starke Zahlen vorgelegt. Wir haben bereits gestern Abend, gleich nach der...

Mai 2, 2025 - 06:38
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So kommentiert Tim Cook die Apple-Zahlen: „China kein Problem“

Apple hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erneut starke Zahlen vorgelegt.

Wir haben bereits gestern Abend, gleich nach der Bekanntgabe in den USA, über die genauen Kennziffern wie Umsatz, Gewinn und die einzelnen Sparten berichtet.

In der letzten Nacht stand Apple CEO Tim Cook im sogenannten Conference Call, einer Telefonkonferenz, Rede und Antwort. Übrigens ist jener Conference Call nicht, wie vor allem deutsche Medien mit schöner Regelmäßigkeit falsch darstellen, eine „Pressekonferenz“.

Cook äußert sich vielmehr gegenüber Analysten von Bankhäusern und Investoren zu Hintergründen und Zukunftsaussichten. Journalisten nehmen nicht aktiv an der Fragerunde teil.

Nun hätten wir auch das mal geklärt. Rein also in die inhaltlichen Themen des Conference Calls…

Zölle hatten im abgelaufenen Quartal fast keine Negativ-Effekte

Detaillierte Aussagen rund um die Zoll-Debatte vermied: Apple werde keine präzise Prognose für das laufende Quartal abgeben, es bleibt abzuwarten, wie sich Trumps Politik auf Apple auswirkt.

Die gute Nachricht: Im abgelaufenen Quartal haben die Zölle laut Tim Cook fast keine Negativ-Effekte gehabt. Für den Fall, dass die Strafzölle so bestehen bleiben wie aktuell von der Trump-Adminstration geplant, werden Apples Kosten laut Cook um 900 Millionen US-Dollar pro Quartal steigen.

„50 % der Fertigung in Indien und Vietnam statt in China“

Man sei aber optimistisch, denn mittlerweile seien fast 50 Prozent der Fertigungskette in Indien und Vietnam zu finden. Der aktuelle Streit zwischen den USA und China hat daher wohl keine schlimmen Folgen für Apple.

Tim Cook hat sich auch zum Bau der neuen Chip-Fabrik von TSMC in den USA geäußert. Der Konzern freue sich, der erste Kunde der Chip-Fertigungsstätten von TSMC in Arizona zu sein. Dies wird die dritte solche Fabrik in den USA.

Laut TSMC ist der Bau die größte ausländische Investition in der Geschichte des Landes. Der Fertiger will in den USA jedoch keine Chips mit den modernsten Fertigungsmethoden bauen. Die neuesten Technologien bleiben für das Heimatland reserviert. Stattdessen werden vorerst vier bis fünfJahre alte Technologien verwendet.

Aber zurück zu Tim Cook und seinen Einschätzungen. Der Umsatz stieg auf 95,36 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahresquartal (90,75 Milliarden Dollar) ein deutliches Plus darstellt. Auch der Gewinn konnte auf 24,78 Milliarden US-Dollar gesteigert werden.

„Hohe Kundenzufriedenheit und starke Nachfrage“

CEO Tim Cook hob bei der Präsentation die hohe Kundenzufriedenheit und die starke Nachfrage nach neuen Produkten hervor, insbesondere galt das fürs iPhone 16e, neue Macs sowie neue iPads, die von der Leistungsfähigkeit der Apple-Chips profitieren.

Service-Sparte zentraler Wachstums-Treiber

Die Service-Sparte erzielte erneut zweistelliges Wachstum. Sie bleibt ein zentraler Treiber für Apples Geschäftsentwicklung.

Cook betonte außerdem, dass die installierte Basis an aktiven Geräten in allen Produktkategorien und Regionen ein neues Allzeithoch erreicht hat.

Apples Strategie, Hardware und Software eng zu verzahnen und gezielt in Innovationen wie Apple Intelligence zu investieren, zahle sich aus.

„Apple Intelligence sorgt für hohe Verkaufszahlen“

Die KI-gestützten Funktionen, die mit der iPhone 16-Serie eingeführt wurden, sorgen in Märkten mit Apple Intelligence für besonders starke Verkaufszahlen.

Im Mac-Segment führte die Nachfrage nach den neuen M4-basierten MacBooks und iMacs zu einem Umsatzsprung.

Die Wearables-Sparte zeigte sich hingegen etwas schwächer, während Apple Vision Pro international weiter ausgerollt wird und laut Tim Cook für positive Impulse sorgt.

Service-Sparte mit neuem Umsatz-Rekord

Besonders erfolgreich bleibt der Bereich Services, der mit 26,3 Milliarden Dollar Umsatz einen neuen Rekord aufstellte. Apple TV+ und neue Funktionen wie die verbesserte “Find My”-Integration stießen auf große Resonanz.

Apple setzt seine Expansion in Schwellenmärkte wie Indien und Saudi-Arabien fort und plant dort laut Cook neue Stores, um die wachsende Nachfrage zu bedienen.

Trotz Herausforderungen wie drohenden US-Zöllen und einem verlangsamten Wachstum bei den aktiven Geräten glaubt Apple an seine Innovationskraft und will mit starker Markenbindung auf Erfolgskurs bleiben.

Analysten bewerten die Zahlen in den nächsten Tagen im Detail

Nachbörslich verlor die Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen erst einmal rund 4,2 Prozent. Um 16 Uhr New Yorker Zeit hatte das Papier noch bei 213,30 US-Dollar gelegen, fiel dann auf 204,20 US-Dollar.

Was aber letztlich erst einmal irrelevant ist. Nicht, weil die Aktie im Jahreshoch bereits einmal bei 260 US-Dollar lag. Sondern, weil die Analysten sich die Zahlen jetzt erst mal im Detail ansehen und dann ihre neuen Kursziele festlegen.

Vielleicht noch im Laufe des heutigen Freitags, spätestens aber Anfang der kommenden Woche. Dann wird man sehen, wohin die Reise für die Aktie und das Unternehmen geht.

Wann die Apple-Aktie alte Höchststände erreicht, hängt nicht von Apple ab…

Klar scheint: Die schlimmsten Befürchtungen, was den Ausblick von Tim Cook aufgrund der Zoll-Problematik angeht, haben sich im Conference Call nicht bestätigt. Von daher dürfte die Aktie sich in den kommenden Wochen moderat erholen.

Wann sie wieder alte Höchststände erreicht, hängt nicht unbedingt von Apples Produktportfolio ab, das gilt als stark – sondern viel mehr davon, ob die Trump-Administration bei den Zöllen ein gesundes Maß findet, dass die Gewinne von US-Firmen wie Apple nicht nachhaltig beschädigt…

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