Rheinmetall Quartalszahlen: Aktien-Hype – Europa rüstet auf! Übersicht und Prognose

Düsseldorf – In Europa springt ein Aufrüstungszyklus an, und nicht nur hierzulande sehen Investoren die Rheinmetall AG als Key Player. Trumps Abkehr von der Ukraine und Europa hat den Börsenwert vervielfacht. Heute publiziert der Dax-Konzern seinen Bericht für das 4. Quartal und das Gesamtjahr. Die Entwicklung ist schwindelerregend: Um mehr als das 10-fache ist der […] Der Beitrag Rheinmetall Quartalszahlen: Aktien-Hype – Europa rüstet auf! Übersicht und Prognose erschien zuerst auf ftd.de.

Mär 11, 2025 - 08:44
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Rheinmetall Quartalszahlen: Aktien-Hype – Europa rüstet auf! Übersicht und Prognose
Logistikfahrzeug von Rheinmetall (Foto: Rheinmetall AG) Rheinmetall Quartalszahlen: Aktien-Hype! Verliert der Umsatz den Anschluss? Übersicht und Prognose

Logistikfahrzeug von Rheinmetall (Foto: Rheinmetall AG)

Düsseldorf – In Europa springt ein Aufrüstungszyklus an, und nicht nur hierzulande sehen Investoren die Rheinmetall AG als Key Player. Trumps Abkehr von der Ukraine und Europa hat den Börsenwert vervielfacht. Heute publiziert der Dax-Konzern seinen Bericht für das 4. Quartal und das Gesamtjahr.

Die Entwicklung ist schwindelerregend: Um mehr als das 10-fache ist der Rheinmetall-Kurs nach Russlands Überfall auf die Ukraine bis heute nach oben gegangen. Allein seit Trumps Wahl hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Gestern zum Börsenschluss notierte das Papier bei über 1.119 Euro.

Ergebnisse des Vorquartals – Bilanz hinkt Börsenkurs hinterher

Kein Zweifel: Auch die Unternehmenszahlen legen seit dem Kriegsbeginn in flottem Tempo zu. Zuletzt stieg der Umsatz im 3. Quartal um fast 40 Prozent auf rund 2,45 Milliarden Euro, der Gewinn wuchs sogar kräftig, auf 302 Millionen Euro. Die Rendite verbesserte sich von 11,3 auf 12,3 Prozent.

Doch der Börsenhype verursacht trotzdem Wachstumsschmerzen – und Risiken. Der Umsatz müsste noch viel stärker ansteigen, um den Kurs zu rechtfertigen. Dazu bräuchte es mehr Fabriken, Angestellte, Maschinen. Aufträge könnten daher mangels Kapazitäten an Wettbewerber gehen.

Prognose des Unternehmens für 2024 – kippt die Schuldenbremse?

Das Unternehmen müsse noch mehr wachsen, als bisher gedacht, sagte auch CEO Armin Papperger der Agentur Reuters mit Blick auf Geopolitik und Bundestagswahl. Im Geschäftsjahr 2024 peilt Rheinmetall rund 10 Milliarden Euro Umsatz an, nach rund 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2023.

Die jüngste Euphorie über die Abschaffung der deutschen Schuldenbremse fürs Militär könnte aber noch als Strohfeuer enden. Bundestag und Bundesrat müssen den „finanzpolitischen Regimewechsel historischen Ausmaßes“ (Robin Winkler, Chefvolkswirt der Deutschen Bank) erst noch beschließen.

Europa startet Wiederbewaffnung – Aufträge und Kooperationen

Ob die Wette auf Rheinmetall aufgeht, hängt nicht nur an Deutschland. Nach Washingtons Ukraine-Wende und dem Vertrauensverlust in den US-Schutz starten überall in Europa Rüstungsoffensiven: 800 Milliarden will die EU mobilisieren, auch Großbritannien hat Mehrausgaben angekündigt.

Rheinmetall tanzt auf vielen Hochzeiten: Fast täglich verkünden die Düsseldorfer neue Aufträge – hier Flugabwehr für Italien, dort Trucks für die Bundeswehr. Der Konzern knüpft in vielen Ländern Kooperation, wie etwa mit Leonardo (Panzer) oder mit Bohemia Interactive (Simulationen).

 

Neue Fabriken für Rüstungsgüter – US-Geschäft neu aufgestellt

Allerorten entstehen neue Fabriken und Standorte. Geplant ist etwa ein Artilleriewerk in Litauen, in der Ukraine gibt es einen Wartungsstandort, eine Munitionsfabrik ist im Bau. In Deutschland will der Konzern die Werke in Berlin und Neuss von zivilen Produkten auf Rüstungsproduktion umstellen.

Trotz lockender Aufträge in Europa – Rheinmetall will auch das USA-Geschäft entwickeln. Jüngst hat der Dax-Konzern seine US-Dependancen mit der Übernahme des Fahrzeugzulieferers Loc Performance gestärkt und unter der Dachgesellschaft American Rheinmetall gebündelt.

Rheinmetall: Aussichten für Gewinn und Umsatz

Nach der mittleren Prognose von 2 Analysten auf finanzen.net wird der Rheinmetall-Gewinn pro Aktie im 4. Quartal 2024 bei rund 13,23 Euro liegen. Rund 3,11 Euro betrug der Gewinn pro Aktie im 3. Quartal von Juli bis September. Im Vorjahresquartal lag der Gewinn pro Aktie bei rund 7,45 Euro.

Der Umsatz soll im 4. Quartal steigen. 3,67 Milliarden Euro im Schnitt erwarten 5 Analysten. Das wäre ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresquartal (rund 2,56 Milliarden Euro) und dem 3. Quartal 2024 (rund 2,45 Milliarden). Das Rheinmetall-Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.

 

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Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Der Text stellt keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar.

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