Psychologie: Dieser Trick rettet dich (vielleicht) vor Prokrastination
"Mach ich später“ oder "das kann ich auch noch morgen erledigen“ – wer kennt diese Gedanken nicht? Vor allem bei kleinen Aufgaben neigen wir häufiger dazu, sie aufzuschieben, zu ignorieren oder in die hinterste Ecke unseres Gehirnes zu verbannen. Wir denken uns, es sind ja schließlich nur Kleinigkeiten, nichts Dringendes. Aber tun wir uns damit einen Gefallen?

"Mach ich später“ oder "das kann ich auch noch morgen erledigen“ – wer kennt diese Gedanken nicht? Vor allem bei kleinen Aufgaben neigen wir häufiger dazu, sie aufzuschieben, zu ignorieren oder in die hinterste Ecke unseres Gehirnes zu verbannen. Wir denken uns, es sind ja schließlich nur Kleinigkeiten, nichts Dringendes. Aber tun wir uns damit einen Gefallen?
In der Regel tun wir das nicht. Denn auch kleine To dos beschäftigen uns, wenn sie unerledigt und offen sind, und kosten uns daher mentale Kapazität. Deshalb hat sich der US-amerikanische Autor David Allen mit seiner 2-Minuten-Regel einen Namen gemacht, die er in seinem Bestseller "Getting things done“ (auf deutsch: "Wie ich die Dinge geregelt bekomme") beschreibt. Sie lautet: Alles, was du in weniger als zwei Minuten erledigen kannst, solltest du sofort machen – ohne langes Überlegen. Normalerweise fällt uns das auch gar nicht so schwer, weil wir kleine Aufgaben schnell abhaken können und somit rasch einen angenehmen Effekt spüren. Wenden wir die Regel routiniert in unserem Alltag an, bekommen wir also nicht nur viel erledigt, sondern gewinnen noch dazu mentale Energie.
Von der 2-Minuten-Regel zum 2-Minuten-Trick
Haben wir die Regel einmal verinnerlicht, kann sie uns sogar dabei helfen, größere Dinge zügiger anzugehen. Denn vor ihnen stellt sich uns als eine entscheidende Hürde zumeist den Anfang zu machen. Das fällt unserem Gehirn üblicherweise sehr viel schwerer als dranzubleiben. Deshalb kann es sich manchmal lohnen, es und uns auszutricksen: Wir nehmen uns vor, eine Aufgabe nur für zwei Minuten zu machen. Zwei Minuten wirken so überschaubar, dass unser Kopf kaum Widerstand aufbaut. Sobald wir loslegen, schaltet unser Gehirn dann zum Beispiel in einen "Aufräum-Modus" und schüttet durch das Erledigen von kleinen Aufgaben oder durch Vorankommen und erste Fortschritte Glückshormone aus. Dadurch fühlen wir uns motivierter und produktiver – und wollen weitermachen. Wir denken uns: "Wenn ich jetzt schon mein Bett mache, kann ich doch gleich noch kurz meinen Papierkorb leeren.“ Und ehe wir uns versehen, ist der Staubsauger im Einsatz, das Bad geputzt oder der Wocheneinkauf geplant.
Was also mit nur zwei Minuten beginnt, kann unsere Alltagsroutine bereichern und uns Stück für Stück zu zeitaufwändigeren Aufgaben motivieren. Ob irgendwann mithilfe der 2-Minuten-Regel alles wie von selbst geht? Darauf setzen können wir vermutlich nicht.