Perseus: „Wir bauen das flexibelste E-SUV Europas“
Neues britisches E-Auto-Start-up setzt auf bestehende Technik und Zulieferer. Kann Perseus mit diesem Ansatz gegen etablierte Marken bestehen? Der Beitrag Perseus: „Wir bauen das flexibelste E-SUV Europas“ erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Ein neues britisches Elektroauto-Start-up mit dem Namen Perseus hat seine Pläne für ein kompaktes Elektro-SUV vorgestellt. Das Unternehmen verfolgt einen direkten Ansatz für den Markteintritt und will das Modell bis Ende 2027 in Europa anbieten. Doch wie viel Eigenständigkeit bringt Perseus tatsächlich mit? Die Strategie basiert weitgehend auf bestehenden Technologien und Kooperationen mit etablierten Zulieferern sowie einem europäischen Automobilkonzern.
Perseus: Bestehende Plattform ermöglicht schnelles Voranschreiten
Das Unternehmen wird eine bereits erprobte Elektroauto-Plattform eines europäischen Herstellers nutzen. „Die Nutzung einer hochvalidierten, skalierbaren Elektroauto-Plattform ermöglicht uns eine schnellere Markteinführung und den Vorteil etablierter Sicherheits-, Leistungs- und Zuverlässigkeitsstandards“, erklärt Mohammed Yehya El Bakkali, Gründer und CEO von Perseus gegenüber Elektroauto-News (EAN). Gleichzeitig betont er, dass das Start-up trotz der Plattformlizenzierung ein eigenständiges Fahrzeug entwickelt: „Perseus bleibt durch ein maßgeschneidertes Fahrzeugdesign, eine einzigartige, KI-gestützte Mensch-Maschine-Schnittstelle, dynamische Fahreigenschaften und eine hochwertige Verarbeitung klar differenziert.“
Für das Design und die technische Entwicklung kooperiert Perseus mit einem renommierten italienischen Design- und Ingenieurbüro. Diese Zusammenarbeit umfasst die Gestaltung des Interieurs und Exterieurs, den Bau von Prototypen und die Erprobung des Serienmodells. Auch auf technologischer Ebene will Perseus innovativ bleiben.
„Das Elektroauto-Umfeld entwickelt sich rasant, und Perseus ist darauf ausgelegt, mit modernster Technologie und Leistung an der Spitze zu bleiben. Durch die Nutzung einer bewährten europäischen Plattform können wir die neuesten Fortschritte in der Batterietechnologie, KI-gestütztem HMI und dynamischen Fahrwerksverbesserungen integrieren, ohne lange Entwicklungszyklen durchlaufen zu müssen“, so El Bakkali gegenüber EAN.
Elektro-SUV wird von europäischem Auftragsfertiger gebaut
Die Produktion des ersten Modells übernehme ein europäischer Auftragsfertiger. Dieses Modell der flexiblen Fertigung ermöglicht den Markteintritt ohne eigene Produktionsstätten. Das spart Investitionskosten, stellt aber auch die Frage nach der langfristigen Kontrolle über Qualität und Produktionstiefe. Das Unternehmen sieht genau hierin einen zentralen Vorteil seines Geschäftsmodells: „Unser Ansatz reduziert kapitalintensive Investitionen in die Fertigung und ermöglicht uns, Ressourcen auf Design, Innovation und Kundenerlebnis zu konzentrieren. Durch die Partnerschaften mit einem etablierten europäischen Automobilhersteller und einem Auftragsfertiger erreichen wir Kosteneffizienz, während wir gleichzeitig eine Preisflexibilität im Premiumsegment bewahren“, erläutert der CEO.
Gleichzeitig arbeitet Perseus mit einem Unternehmen für Software, künstliche Intelligenz und Mensch-Maschine-Schnittstellen zusammen. Ziel ist eine intuitive Bedienung mit personalisierten Funktionen und Sprachsteuerung. „Unsere agile, ressourcenschonende Strategie erlaubt uns, schneller auf Markttrends zu reagieren als traditionelle Autohersteller“, betont El Bakkali. Dies sei besonders wichtig, um auch 2027 technologisch wettbewerbsfähig zu sein.
Der Vertrieb soll direkt erfolgen, kombiniert mit einer Online-Plattform und speziellen Markenerlebniszentren. Durch den Verzicht auf traditionelle Händlerstrukturen sollen die Vertriebskosten gesenkt und der direkte Kontakt zu Käufern verbessert werden. Doch ohne bestehende Kundenbasis und mit einer unbekannten Marke könnte es eine Herausforderung werden, das Vertrauen potenzieller Käufer zu gewinnen. Selbst bestehende Marken sahen sich mit diesem Vertriebsmodell in den vergangenen Monaten einem bösen Erwachen gegenüber.
Aftermarket und Service in Hand Dritter – eine gute Idee?
Die Wartung der Autos werde über das Servicenetz des Plattformpartners abgewickelt. Das spart Kosten, bedeutet aber auch, dass Perseus keine eigene Servicelösung anbietet und sich stark auf seinen Partner verlassen können muss. „Wir setzen auf ein hybrides Servicemodell, das Over-the-Air-Updates, mobile Wartung und strategische Partnerschaften mit Drittanbietern umfasst“, erläutert El Bakkali. Zudem befindet sich das Unternehmen in Gesprächen, um seinen Kunden den Zugang zum Servicenetzwerk der Partner-OEM-Gruppe in ganz Europa zu ermöglichen.
Weitere Details zu den strategischen Partnerschaften sowie dem Führungsteam sollen in den kommenden Monaten folgen. Auch zur Gestaltung und den technischen Eigenschaften des geplanten SUV-Modells will das Unternehmen schrittweise neue Informationen bekannt geben. Ob sich Perseus mit diesem stark auf externe Partner gestützten Geschäftsmodell von der Konkurrenz abheben kann, bleibt abzuwarten.
Zumindest das Kernteam scheint entsprechende Erfahrung mitzubringen. Die Führung des Unternehmens besteht aus erfahrenen Experten mit Hintergrund bei Jaguar Land Rover, Lotus, Bentley und Ineos Automotive. An der Spitze steht Mohammed Yehya El Bakkali, der als Gründer, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer fungiert.
Quelle: Perseus – Pressemitteilung per Mail
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